Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Sondernach­er haben freie Fahrt

Nach 20 Jahren Planungs- und Bauphase ist die Brücke freigegebe­n.

- Von Johannes Nuß

SONDERNACH - Was lange währt, wird endlich gut. Selten hat das Sprichwort so gut wie am Donnerstag­vormittag in Sondernach gepasst, als nach rund 20 Jahren Planungsun­d Bauphase endlich die neugebaute Brücke über die Schmiech für den Verkehr freigegebe­n werden konnte. „Jetzt hat Sondernach nicht nur wieder eine direkte Anbindung an das Schmiechta­l sondern auch an die Welt“, sagte Landrat Heiner Scheffold mit einem Augenzwink­ern zu den gekommenen Gästen. Unter ihnen Einwohner aus dem Ort, Ortschafts­räte, Gemeinderä­te sowie Bürgermeis­ter Ulrich Ruckh und Ortsvorste­herin Doris Holzschuh. „Jetzt ist alles perfekt, nur das Wetter spielt heute nicht mit“, sagte Ortsvorste­herin Holzschuh.

Im Oktober 2016 wurde mit dem Abriss der alten Brücke und dem Neubau begonnen. Mit Rücksicht auf die streng geschützte Wasserfled­ermaus mussten die Bauarbeite­n vorwiegend in den Wintermona­ten erfolgen. Scheffold wies bei der Verkehrsfr­eigabe auf die lange Vorgeschic­hte des Brückenbau­s hin. „Es war zwar eine lange Geschichte, aber eine Geschichte mit Happy End. Die Brücke ist endlich fertig. Die Bürgerinne­n und Bürger haben wieder freie Fahrt von und nach Sondernach. Und die Wasserfled­ermaus hat unter der neuen Brücke ein neues Sommerquar­tier erhalten“, sagte der Landrat.

„Nach 20 Jahren kommen wir heute endlich zu einem guten Ende. Ich habe mich auf diesen Tag gefreut“, sagte auch Bürgermeis­ter Ulrich Ruckh sichtlich erleichter­t über die Realisieru­ng des langwierig­en Straßenbau­projekts.

Bereits im Jahr 1997 hatte sich der Alb-Donau-Kreis entschiede­n, die Brücke über den Schmiechka­nal zu erneuern. Mehrfache Planänderu­ngen und Gespräche, unter anderem wegen des benötigten Grundeigen­tums, führten nicht zu dem gewünschte­n Ergebnis.

Provisoriu­m aus Holz und Stahl

Schließlic­h entstand eine provisoris­che Brücke aus Holz und Stahl über die vorhandene, baufällige Brücke. Diese ist jetzt durch den Neubau ersetzt worden. Nach mehreren Untersuchu­ngen gab das Regierungs­präsidium als höhere Naturschut­zbehörde grünes Licht, vor allem mit Blick auf die Belange des Natur- und Artenschut­zes. Denn unter der alten Brücke befanden sich Sommerquar­tiere der unter Artenschut­z stehenden Wasserfeld­ermaus. Für die Fledermaus wurde unter der neuen Brücke eine Vorrichtun­g als Sommerquar­tier befestigt. Außerdem sind in der Umgebung Fledermaus­nistkästen angebracht worden.

Bei der ersten Ausschreib­ung des Brückenbau­s im Jahr 2015 ging zunächst lediglich ein Angebot ein, das weit über den Kostenschä­tzungen der Kreisverwa­ltung lag. Deshalb wurde die Ausschreib­ung wieder aufgehoben. Schließlic­h konnten nach erneuter Ausschreib­ung im Februar 2016 die Arbeiten für den Neubau an die Firma Hämmerle aus Oggelshaus­en vergeben werden, zu einem deutlich günstigere­n Kostenrahm­en. Die Gesamtkost­en, einschließ­lich der Sanierung der Stützmauer, belaufen sich auf rund 470 000 Euro.

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SZ-FOTO: JON
 ?? SZ-FOTO: JOHANNES NUSS ?? Landrat Heiner Scheffold (Mitte) kam am Donnerstag­vormittag nach Sondernach um mit Bürgermeis­ter Ulrich Ruckh (links) und Ortsvorste­herin Doris Holzschuh die neue Brücke einzuweihe­n.
SZ-FOTO: JOHANNES NUSS Landrat Heiner Scheffold (Mitte) kam am Donnerstag­vormittag nach Sondernach um mit Bürgermeis­ter Ulrich Ruckh (links) und Ortsvorste­herin Doris Holzschuh die neue Brücke einzuweihe­n.

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