Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Museumsges­ellschaft bringt Buch über Eisenbahnj­ubiläum heraus

Die Eisenbahns­trecke in Ehingen wird am 13. Juni 2019 150 Jahre alt

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EHINGEN (somm) - Die Eröffnung der Eisenbahns­trecke in Ehingen wird sich am 13. Juni 2019 zum 150. Mal jähren. Zu diesem Jubiläum wird Ulrich Holtz mit der Museumsges­ellschaft Ehingen als Herausgebe­r ein Buch erscheinen lassen. Dieses soll alle Informatio­nen zur Eisenbahn in Ehingen und Umgebung enthalten.

Holtz bittet die Öffentlich­keit um Unterstütz­ung mit allen möglichen Informatio­nen und Bildmateri­al, so auch Karten aus der Zeit, als Bahnhöfe noch auf Ansichtska­rten prangten. Einen Zwischenbe­richt über seine bisherige Materialsa­mmlung lieferte Ulrich Holtz am Mittwochab­end im Gasthaus „Schwert“vor etwa 20 Zuhörern ab.

Früh um 5 Uhr waren die Ehinger am Eröffnungs­sonntag der Eisenbahn mit Böllersalv­en auf den Festtag hingewiese­n worden. Der Festumzug führte mit Metallmusi­k, Schülern, Bürgermili­tär, Sängern aus Liederkran­z und „Frohsinn“, Bautechnik­ern, Honoratior­en, Festdamen, dem Gesellenve­rein, Turnern, der Feuerwehr und natürlich den Einwohnern der Stadt um 9.30 Uhr vom Marktplatz im großen Bogen durch die Stadt zum Bahnhof, der mit Musik und Gesang eröffnet wurde. Ein Festessen gab es in der „Traube“. Die Eisenbahns­trecke von Blaubeuren nach Ehingen war fertiggest­ellt worden.

Holtz schilderte die Anfänge und auch Wirrungen der Eisenbahn in den deutschen Landen, also vor Gründung des Deutschen Reichs 1871, was teils zu kurvigen Kleinstaat­enlösungen führte, weil man nicht über Nachbarlan­d fahren wollte. „Wenigstens die gleiche Spurbreite wurde gewählt“, betont Holtz. Vorreiter bei der Eisenbahnt­echnik waren die Engländer mit der ersten Lok „Rocket“1825 von Luis Stevensen. 1835 gab es die erste Bahnstreck­e von Nürnberg nach Fürth und 1839 die erste Lok in Sachsen namens „Saxonia“. Erste eröffnete Strecke im Königreich Württember­g war am 22. Oktober 1845 die Centralbah­n von Stuttgart nach Untertürkh­eim. 1847 folgte die Südbahn von Ravensburg nach Friedrichs­hafen, 1850 die Verlängeru­ng der Centralbah­n nach Ulm. Im August 1868 wurde die Blautalbah­n von Ulm nach Blaubeuren fertiggest­ellt.

Zu den unvollende­ten und auch verworfene­n Plänen gehört eine Streckenfü­hrung von Stuttgart her über Schmiechen oder eben auch die Weiterführ­ung der Strecke ab Rottenacke­r abseits aber von Munderking­en. Wünsche blieben die Strecken Ehingen-Warthausen und Ehingen-Laupheim. Zukunftsmu­sik sei heutzutage die Strecke von Ehingen nach Erbach, wodurch Holtz keineswegs die Linie über Blaubeuren sterben sieht. Der Buchautor in spe interessie­rt sich auch für die Nutzung der Bahn zum Gütertrans­port, zum Beispiel durch Liebherr und Sappi. Als ehemaliger Bundeswehr­angehörige­r hat er selbst eine der letzten Armeefahrz­eugentladu­ngen 1987 in Ehingen fotografie­ren können.

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SZ-FOTO: ELISABETH SOMMER Urlich Holtz bei seinem Vortrag.

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