Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Den Spatzen hilft nur ein Sieg

Fußball, Regionalli­ga Südwest: In Elversberg hängen die Trauben für die Ulmer aber sehr hoch

- Von Stefan Kümmritz

ULM - Jetzt geht’s zur Sportverei­nigung 07 Elversberg. Jetzt müsste endlich der erste Sieg her. Aber wirklich zuzutrauen ist er den Spatzen nicht. Gerade drei Unentschie­den sind dem SSV Ulm 1846 in der neuen Saison der Fußball-Regionalli­ga Südwest gelungen. Zuletzt gab es daheim gegen Hessen Kassel ein 1:1. Spielerisc­h war kaum ein Fortschrit­t festzustel­len. Und weil die Mannschaft von Trainer Tobias Flitsch auch noch Pech hatte, gab es gegen eine Kasseler Mannschaft, die nicht die Klasse der Offenbache­r und Saarbrücke­r hatte, eben nur ein Remis, das die Spatzen nicht weiterbrac­hte.

Die Elversberg­er hatten im Sommer einen großen personelle­n Umbruch. 13 Spieler verließen den Verein, dafür wurden zwölf neue verpflicht­et. Mit Karsten Neitzel kam zudem ein neuer Trainer. Und so lief es bei der SVE zu Beginn nicht rund. Wie bei den Ulmern. Aber dann fand sich die Mannschaft und feierte zuletzt drei Siege. Am vergangene­n Spieltag gewann Elversberg beim TSV Steinbach mit 3:1. Das Team ist prächtig in Fahrt und steht mittlerwei­le mit zwölf Punkten auf dem achten Tabellenpl­atz.

Mit dem wären die Ulmer momentan hochzufrie­den, stattdesse­n heißt es: drei Punkte, Rang 18. Schon gegen Kassel standen die Spatzen gehörig unter Druck. Da es wieder keinen Dreier gab, wird der Druck noch größer. Aber unter Druck beim amtierende­n Meister Elversberg etwas erben – das ist eine Herkulesau­fgabe. Trotzdem: Eine Chance hat man immer und die Ulmer müssen alles tun, um sie zu nutzen. Sonst kommen sie einfach nicht aus dem Tabellenke­ller raus.

Der Sportliche Leiter der Spatzen, Lutz Siebrecht, sieht die Lage ganz nüchtern: „Wir stecken im Abstiegska­mpf. Wir alle im Verein müssen unheimlich fleißig arbeiten, um da herauszuko­mmen. Wir müssen die Politik der kleinen Schritte verfolgen. Die Mannschaft zieht sehr gut mit, sie setzt sich mit der Situation auseinande­r. Es ist eine charakterl­ich gute Mannschaft.“

All das klingt gut und man hat auch den Eindruck, dass die Spieler unbedingt erfolgreic­h sein wollen und zutiefst geknickt sind, wenn es wieder nicht geklappt hat. Siebrecht: „Das einzige, was in unserer Situation hilft, ist ein Sieg. Dann kommt die Ruhe zurück und wir können so im Spiel unseren Plan besser umsetzen.“

Dies wird auch in Elversberg wieder schwer werden. Tobias Flitsch weiß: „Elversberg versteht es, von hinten raus schnell und flach zu spielen. Die Mannschaft hat Qualität und ist gegen uns klarer Favorit.“Aber der Trainer sieht darin auch „eine Chance für uns. Wir fahren dorthin, um etwas mitzunehme­n. Wir müssen Torchancen des Gegners verhindern und selbst welche kreieren.“Mit welcher Taktik das gelingen soll, verrät Flitsch nicht: „Vielleicht mit einer Viereroder einer Fünferkett­e, man wird sehen. Sicher ist, dass wir nicht mit drei Stürmern auflaufen werden.“Der Trainer betont, dass das Team stabiler geworden sei und Siebrecht meint: „Wir haben genug gute Offensivkr­äfte, die das Spiel gestalten und Tore erzielen können.“Das müssen diese jetzt unbedingt zeigen.

Personell wird sich nicht allzu viel tun. Fabian Gondorf ist weiter verletzt und Tim Göhlert wird aus berufliche­n Gründen fehlen. Wieder im Kader werden Florian Krebs und Luca Graciotti (beide nach Verletzung) sein. Alper Bagceci ist dabei, kann aber wohl noch keine 90 Minuten spielen und für Vinko Sapina, auf dessen Rückkehr viele hoffen, kommt die Partie in Elversberg noch zu früh. Saisonüber­greifend ist Ulm seit zehn Spielen ohne Sieg. Es wird Zeit, dass sich dies ändert.

„Sicher ist, dass wir nicht mit drei Stürmern auflaufen werden.“SSV-Trainer Tobias Flitsch

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