Stirb zweimal
Tatort: Zwei Leben (ARD, So., 20.15 Uhr) -
Dieser neue „Tatort“aus Luzern ist mehr Psychothriller als aufgemotzte Gangsterjagd. Im Mittelpunkt steht der Bus- fahrer Beni Gisler (Michael Neuenschwander), dem ein Mann vor das Fahrzeug springt. Gisler ist schwer traumatisiert, zumal er schon zweimal als Lokomotivführer diese Situation durchleiden musste. Da sich im Blut des Opfers ein starkes Betäubungsmittel befindet, geht die Polizei von Mord aus. Reto Flückiger (Stefan Gubser) übernimmt den Fall. Dabei wird der smarte Kommissar wieder einmal in seinem Privatleben gestört, das mit der attraktiven Liz (Delia Mayer) hoffnungsvolle Perspektiven aufweist. Weniger erfreulich ist die Situation von Gisler, den Reto von der Militärzeit kennt. Gisler neigt zu Wutausbrüchen, und auch Psychologin Sonja Roth (Stephanie Japp) erreicht nicht viel. Als die Identität des Toten feststeht und sich der Verdacht erhärtet, dass er als Pleite gegangener Bauunternehmer vor Jahren seinen Tod vorgetäuscht hatte, um den Forderungen seiner Gläubiger zu entkommen, nimmt der Fall an Fahrt auf. Und Reto muss die tickende Zeitbombe Gisler in Schach halten, der Selbstjustiz geschworen hat.
Die Autoren Felix Benesch und Mats Frey haben durchaus alltägliche Katastrophen aufgegriffen, und Regisseur Walter Weber gelang ein eher einfühlsames als knalliges, in weiten Teilen auch logisch aufgebautes Drama.