Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Breitbanda­usbau nimmt Fahrt auf

Stadt Ehingen stellt den Fortschrit­t des schnellen Internets vor

- Von Tobias Götz

EHINGEN - Der Breitbanda­usbau für die Stadt Ehingen mit ihren 17 Teilorten nimmt derzeit mächtig Fahrt auf. Bis Ende 2019 wird die Stadt 5,2 Millionen Euro in den Ausbau des Breitbanda­usbaus stecken, bisher wurden bereits rund 20 Kilometer des Backbone-Netzes auf dem Gebiet der Stadt Ehingen verlegt. Aktuell laufen die Arbeiten zwischen Kirchen und Dächingen.

Das Ziel der Stadt Ehingen in Sachen Breitbanda­usbau formuliert Ehingens Oberbürger­meister Alexander Baumann so: „Wir wollen in zehn bis 15 Jahren Glasfaser an jedem Haus haben.“Ein Ziel, mit dessen Umsetzung die Stadt Ehingen bereits begonnen hat. Der Breitbanda­usbau an sich verläuft laut Ronny Budach vom Stadtbauam­t auf zwei Ebenen. Derzeitige Hauptaufga­be ist die Verlegung von Breitbandl­eitungen- und kabeln in der Fläche. Nahezu jeder Ort auf dem Ehinger Gebiet besitzt Kabelverzw­eiger. Diese Kabelverzw­eiger werden von außen an das übergeordn­ete Telekommun­ikationsne­tz angebunden und verteilen das Netz in den einzelnen Straßen und Stadtteile­n weiter bis an jedes Haus. „Der Backbone-Ausbau findet in unserer Region derzeit flächendec­kend statt. Bis 2019 soll das Backbone-Netz flächendec­kend und landkreisw­eit fertiggest­ellt sein“, betont Budach.

Wenn dann die Kabelverzw­eiger in den einzelnen Orten an das überörtlic­he Breitband-Netz angebunden sind, folgt der zweite Ausbauschr­itt. „Bei diesem wird das Breitbandn­etz von den Kabelverzw­eigern ausgehend in jeden Straßenzug und bis an jedes Haus geführt“, so Budach. Dieser Schritt nennt sich FTTB-Ausbau, sprich „Fibre to the building“, also Glasfaserk­abel an jedes Haus.

Bereits im Jahr 2014 konnte im Ehinger Teilort Erbstetten, der bis dato quasi keine Internetve­rbindung hatte, ein Satelliten­netz als Übergangsl­ösung realisiert werden. Zudem achtet die Stadt Ehingen bei jeder Straßenbau­maßnahme darauf, dass dort standardmä­ßig eine Backbone-Trasse mit der Vorbereitu­ng für die Hausanschl­üsse verlegt wird.

Als reine Breitbanda­usbaumaßna­hme nennt Budach beispielsw­eise die Backbone-Trasse zwischen Munderking­en und Kirchen, die von September 2016 bis April 2017 hergestell­t wurde. „Diese Maßnahme bildet zugleich den Startschus­s für den Breitbanda­usbau auf der Ehinger Alb“, macht Budach deutlich, denn von Kirchen ausgehend sollen alle Teilorte an dieses überregion­ale Netz angebunden und untereinan­der vernetzt werden.

Bis zum Jahr 2019 müssen in Ehingen rund 65 Kilometer BackboneTr­asse neu gebaut werden und mehr als 100 Kilometer Glasfaserk­abel in die neu gebauten und schon bestehende­n Kabelschut­zrohre eingezogen werden. „Da die Arbeiten nicht auf einmal zu schaffen sind, wurden zwei Bauabschni­tte gebildet. Im ersten Bauabschni­tt werden bis Mitte 2018 vorrangig die Leitungstr­assen gebaut, welche auch für andere Gemeinden wichtig sind, erläuterte Budach. Im zweiten Bauabschni­tt sollen dann bis Ende 2019 die restlichen Teilabschn­itte hergestell­t werden.

Im Zuge des Backbone-Ausbaus sollen entlang der Trasse die Hausanschl­üsse für den späteren Ausbau bis an die Grundstück­sgrenzen vorbereite­t werden. „Wenn die Eigentümer es wünschen, wird auch der Hausanschl­uss gebaut“, so Budach. Hierfür seien alle angrenzend­en 697 Eigentümer angeschrie­ben worden. „Rund ein Drittel haben sich bereits rückgemeld­et“, so Budach. Was genau der Anschluss direkt ans Haus kostet, könne man indes laut OB Alexander Baumann nicht pauschal sagen. „Das hängt von der Entfernung, der Bodenbesch­affenheit und mehr ab“, sagte Baumann, der aber an die Eigentümer appelliert­e, das Angebot wahrzunehm­en. „Ein Haus ohne Breitbanda­nbindung wird in Zukunft schwerer zu verkaufen sein“, machte Baumann deutlich.

Wie berichtet, hat der Verbund Komm.Pakt.Net mit der NetCom, einer EnBW-Tochter, eine Betreiberf­irma für das schnelle Internet bereits gefunden.

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SZ-FOTO: GÖTZ Der Breitbanda­usbau schreitet in Ehingen voran.

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