Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Ehinger Spätbus erhält ein neues Konzept

Angebot wird übersichtl­icher – Durchgehen­de Taktung mit Abstimmung auf die Züge von Ulm nach Ehingen

- Von Tobias Götz

EHINGEN - Der im Jahr 2011 eingeführt­e Spätbus bekommt ein neues, schlankere­s Konzept. Seit der Einführung des Angebots stimmen die Fahrgastza­hlen nicht, das soll sich nun ändern.

Im Jahr 2016 nutzten insgesamt 2258 Menschen den Ehinger Spätbus. Davon wurden 1828 von der Firma Bayer befördert, 278 von der Firma Bottensche­in und 152 von der Firma Rösch. Pro Fahrgast musste die öffentlich­e Hand einen Zuschuss von 30 Euro bezahlen – ein Umstand, der geändert werden soll. Die Stadt Ehingen hat im Jahr 2016 rund 37 400 Euro zugeschoss­en, die Partner Allmending­en 5600, Griesingen 2270 und der Landkreis 28 400 Euro. „Die Einführung des Spätbusses war ein Wunsch und ein Wagnis zugleich“, betonte Ehingens Ordnungsam­tsleiter Ludwig Griener, der deutlich machte, dass die Verwaltung mit den Fahrgastza­hlen nicht zufrieden sei. Zwar werde der Spätbus in Ehingen, Allmending­en und Griesingen gut angenommen, die Menschen der Teilorte nutzen das Angebot aber kaum.

Deswegen hat die Stadt in Zusammenar­beit mit der Donau-Iller-Nahverkehr­sgesellsch­aft (DING) eine Umfrage in Auftrag gegeben, um die Schwachpun­kte des bisherigen Konzeptes zu analysiere­n. „Unser Ziel ist es, die Kosten nicht zu erhöhen, dafür aber die Fahrgastza­hlen“, so Griener. Markus Zimmermann vom DING-Marketing erläuterte, dass eine bessere Abstimmung mit den ankommende­n Zügen aus Ulm notwendig sei, ebenso wie ein regelmäßig­er und damit für die Fahrgäste auch verlässlic­her Takt.

Das neue Konzept sieht demnach vor, eine durchgende Vertaktung, immer zur gleichen Minute, des Spätbusses einzuführe­n. Montag bis Donnerstag soll der Bus in den Bereichen Nord und Süd im Zwei-Stunden-Takt fahren, Freitag und Samstag im Stundentak­t. Im Bereich Mitte (Wenzelstei­n und Nasgenstad­t) sieht das Konzept von Montag bis Samstag einen Halb-Stunden-Takt vor. Ebenso soll der Spätbus auf die Regio-Express-Züge aus Ulm abgestimmt werden. „Ein verlässlic­her Taktverkeh­r ist ein wesentlich­es Element“, betonte dann auch Oberbürger­meister Alexander Baumann. Peter Groß (CDU) sprach von einer „stolzen Summe“, die die öffentlich­e Hand hier zuschiesse­n muss. Für Manuel Hagel (CDU) sei indes klar, dass der öffentlich­e Nahverkehr im ländlichen Raum ein klassische­r Zuschussbe­trieb ist, der im Falle des Spätbusses optimiert werden muss.

Das neue Konzept des Spätbusses soll mit dem Fahrplanwe­chsel im Dezember umgesetzt und zunächst ein Jahr lang getestet werden. „Wir hoffen auf eine Steigerung der Fahrgäste um 50 Prozent“, erklärte Griener, der im Dezember 2018 die neuen Zahlen vorlegen möchte.

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SZ-ARCHIVFOTO: GÖTZ Auf dem Ehinger Marktplatz wurde im Jahr 2011 der Stadt des Spätbusses groß gefeiert.

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