Schiere Kraft, muskulöse Eleganz
Beim 32. Laupheimer Kaltblutmarkt werden mehr als 120 Pferde aufgetrieben
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LAUPHEIM - Unter ihren Hufen bebt die Erde: Mehr als 120 Pferde werden am Donnerstag, 12. Oktober, beim 32. Laupheimer Kaltblutmarkt aufgetrieben. Auch dieses Jahr ergänzen sich Prämierungen, ein attraktives Schauprogramm und ein Wettbewerb im Hindernisfahren.
Den Marktbesuchern wird eine Vielfalt an Rassen geboten, die ihresgleichen sucht. Ob Schwarzwälder, Noriker, Freiberger, Ardenner, Süddeutsches oder Rheinisch-deutsches Kaltblut: Sie alle geben sich auf dem oberen Festplatz ein Stelldichein.
Ab 8.30 Uhr bieten Händler ihre Pferde feil und nehmen Fachjuroren Zuchttiere unter die Lupe. Schiere Kraft paart sich da mit muskulöser Eleganz. Erfolge bei den Staats- und Verbandsprämierungen sind für die Züchter besonders wertvoll. Unter den städtischen Konkurrenzen ist die Kür des schönsten Wallachs. Die Besucher dürfen ihr Lieblingsfohlen wählen.
Gegen 9 Uhr beginnt das Schauprogramm. „Wir geben absichtlich keine Uhrzeit mehr für die einzelnen Beiträge an“, sagt Rainer Ganser von der Stadtverwaltung, zum ersten Mal Cheforganisator des Kaltblutmarkts. Viele Mitwirkende stellen ihre Pferde auch den Richtern vor, weshalb sich der Zeitplan schnell mal verschiebt.
Die Marbacher kommen
Einen Augenschmaus garantiert das Haupt- und Landgestüt Marbach. Auszubildende zeigen Formationen mit Schwarzwälder Zuchthengsten, der Hauptsattelmeister Rudi Schmelcher führt zwei Pferde am langen Zügel und lässt sie Pirouetten drehen. „Die Marbacher haben wir nicht jedes Jahr im Programm“, sagt Rainer Ganser. Die stellvertretende Gestütsleiterin Carolin Eiberger indes gehört der Bewertungskommission in Laupheim an und hat den Auftritt am nächsten Donnerstag ermöglicht.
Auch eine Reitergruppe von den Festspielen Burgrieden will für Unterhaltung sorgen – Winnetou lässt grüßen. In einer Sonderschau präsentieren Hengsthalter aus Bayern ihre prächtigen Tiere. Die frischgebackenen Europameister im Holzrücken, Robert Pritzi und Anton Laux, demonstrieren im Ein- und Zweispänner ihr Können. Brauerei-, Fassund Metzgerwagen rollen durch den Ring, und ein Gespann, das Gerätschaften zum Schnapsbrennen transportiert. 22 Zweispänner und acht Vierspänner wollen ab 14.30 Uhr beim Hindernisfahren durch den Parcours jagen. Dieser Wettbewerb erfreut sich seit Jahren steigender Beliebtheit. Die Züchter haben so viel Freude daran, ihre Fahrkünste mit zwei oder vier PS zu messen, dass Rainer Ganser künftig bei 30 Startern die Grenze ziehen will – „sonst ist das zeitlich kaum mehr zu stemmen“.
Führungen für Schüler der dritten Klassen, kostenlose Kutschfahrten für Kinder, ein Schauhufbeschlagen und 17 Stände, deren Angebot von Reitzubehör bis zu Süßwaren reicht, runden das Programm. Von den Fildern kommt Andreas Veith, den Wagen vollgeladen mit frischem Kraut. Die Blutreitergruppe Laupheim bewirtet die Besucher.
Veranstalter des Kaltblutmarkts ist die Stadt Laupheim, in enger Kooperation mit dem Pferdezuchtverband Baden-Württemberg, dem Pferdezuchtverein Laupheim und den Blutreitern. „Auch dieses Jahr sind etwa 100 ehrenamtliche Helfer im Einsatz“, sagt Hubert Rapp, Geschäftsführer des Pferdezuchtvereins; auf seine Unterstützung baut der Kaltblut-Novize Ganser ganz besonders.