Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Viel Geld für Sanierunge­n

Die evangelisc­he Kirchengem­einde steht vor großen Aufgaben.

- Von Tobias Götz

EHINGEN - Die evangelisc­he Kirchengem­einde Ehingen investiert in den kommenden Monaten rund 150 000 Euro in die Sanierung des im Jahr 1890 erbauten Pfarrhause­s an der Lindenstra­ße. Doch auch das evangelisc­he Gemeindeha­us am Wenzelstei­n und perspektiv­isch die Stadtkirch­e haben Sanierunge­n nötig. Für Pfarrerin Susanne Richter stellen diese Projekte eine große finanziell­e Herausford­erung dar.

Sechs Sanierungs­schwerpunk­te hat sich die evangelisc­he Kirchengem­einde für das historisch­e Pfarrhaus Süd in Ehingen vorgenomme­n. Das sich im Gebäude befindlich­e Gemeindebü­ro muss saniert werden, dort ist beispielsw­eise ein neuer Bodenbelag vorgesehen. Der Haupteinga­ng soll künftig wieder zur Lindenstra­ße hin verlegt werden. Momentan ist vor dieser Tür ein großes Metalltor. Hier möchte die Gemeinde an der historisch­en Eingangstü­re einen Glaswindfa­ng anbringen. „Die Sanierung des Pfarrhause­s ist dringend notwendig. Hier stehen wir bereits in engem Kontakt mit dem Denkmalamt, da es sich hier um ein denkmalges­chütztes Gebäude handelt“, erklärt Pfarrerin Richter. Ebenso saniert werden soll die Pfarrwohnu­ng, die ein neues Bad und eine gedämmte Tür bekommen soll. Das Treppenhau­s, der Dachboden sowie die Fenster stehen ebenfalls auf dem Sanierungs­programm der Gemeinde. „Wir gehen davon aus, dass wir im Spätherbst mit der eigentlich­en Sanierung beginnen können. Wir hoffen, dass wir im Sommer 2018 Einweihung­sfest feiern können“, sagt Richter, die davon ausgeht, dass die Sanierung rund 150 000 Euro verschling­en wird.

Noch hat die Gemeinde einen Kredit laufen, der noch aus den Sanierungs­zeiten des Jugendheim­s stammt, das von 2009 bis 2012 grundlegen­d saniert werden musste. „Schließlic­h stammte dieser Anbau aus den 60er Jahren“, weiß Richter. Mehr als 200 000 Euro hat die damalige Sanierung verschlung­en, viel Geld konnte die Gemeinde damals durch Spenden von Sponsoren generieren. „Wir mussten aber auch einen Kredit von 75 000 Euro aufnehmen, davon sind momentan noch 40 000 Euro übrig, die wir abbezahlen müssen“, sagt Richter. „Deswegen wird es für uns auch immer mühsamer, Spenden zu bekommen. Dennoch ist das, was unsere Gemeindemi­tglieder und Sponsoren in der Vergangenh­eit geleistet haben, famos“, betont Richter, zumal im vergangene­n Jahr auch der evangelisc­he Kindergart­en Regenbogen­haus am Wenzelstei­n für rund 100 000 Euro saniert werden musste.

Doch neben den aktuellen Plänen zur Pfarrhaus-Sanierung muss Susanne Richter bereits einen Schritt weiter denken und sich mit der Sanierung des evangelisc­hen Gemeindeze­ntrums am Wenzelstei­n befassen. „Dort ist das Dach undicht. Dieses Gebäude stammt aus den 70er Jahren und muss ebenfalls grundlegen saniert werden. Die aktuellen Kostenschä­tzungen dafür belaufen sich auf rund 300 000 Euro. Damit haben wir eine Schmerzgre­nze erreicht, die uns zu der Überlegung zwingt, ob wir dieses Gebäude überhaupt halten werden können“, sagt Richter, die aktuell rund 3600 Gemeindemi­tglieder zählt. Zwar bekommt die evangelisc­he Kirchengem­einde Zuschüsse von der Landeskirc­he, vom Kirchenbez­irk und die für Vereine und Institutio­nen üblichen zehn Prozent der Stadt Ehingen – aber die Summen, die die Kirche laut Richter in Zukunft stemmen müsste, seien einfach zu hoch. „Auch deswegen, weil wir wissen, dass unsere Kirche demnächst ebenfalls saniert werden muss“, sagt Richter.

Um Geld zu sammeln, plant die Kirchengem­einde im November eine Sammlung von Altpapier und alten Büchern, zudem ist am kommenden Samstag, 14. Oktober, von 10 bis 12 Uhr Annahme von Altkleider­n im evangelisc­hen Jugendheim sowie im Gemeindeze­ntrum an der Adlerstraß­e.

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FOTO: SUSANNE WEBER
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SZ-FOTO: GÖTZ Das im Jahr 1890 gebaute evangelisc­he Pfarrhaus an der Lindenstra­ße wird für rund 150 000 Euro saniert.
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FOTO: SUSANNE WEBER Muss in den kommenden Monaten viel Geld für Sanierungs­arbeiten aufbringen: Pfarrerin Susanne Richter.

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