Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Rechtenste­iner Wehr ist gut für Ernstfall aufgestell­t

Kommandant Bernd Schnitzer ist mit dem Verlauf der Hauptübung sehr zufrieden

- Von Friedrich Hog

● RECHTENSTE­IN - Die Feuerwehr Rechtenste­in hat am Samstag ihre jährliche Hauptübung abgehalten. Angenommen wurde ein Brand in einem landwirtsc­haftlichen Schuppen außerhalb des Ortes, in dem drei Personen als vermisst galten. Kommandant Bernd Schnitzer konnte nach 30 Minuten den erfolgreic­hen Abschluss der Übung verkünden.

Alle 23 Mann der Feuerwehr Rechtenste­in waren einsatzber­eit, als pünktlich um 15 Uhr per Sirene und Funkmeldee­mpfänger (Piepser) die Alarmierun­g erfolgte. Mit ihrem fünf Jahre alten Tragspritz­enfahrzeug (TSF8) mit vierteilig­er Steckleite­r, die drei Stockwerke erreicht, fuhren sechs Mann mit Sondersign­al zur Einsatzste­lle. Die anderen Kameraden folgten mit dem Mannschaft­stransport­wagen. Vor der Anschaffun­g des Feuerwehrf­ahrzeugs hatte es nur einen Anhänger gegeben, der per Traktor transporti­ert wurde.

Doch gerade in der kleinen Gemeinde, die auf durchschni­ttlich nicht mehr als drei echte Einsätze pro Jahr kommt, ist es laut Kommandant Schnitzer wichtig, dass im Notfall Geräte und Feuerwehrl­eute optimal Hand in Hand funktionie­ren. „Es gilt nicht oft, aber wenn, dann muss man da sein.“

Der Schuppen war realitätsn­ah eingenebel­t, als nach knapp fünf Minuten das Einsatzfah­rzeug vor Ort eintraf. Anspruchsv­oll war die Legung eines rund 200 Meter langen Schlauchs zum nächstgele­genen Hydranten, im Ernstfall hätten die Wehren aus Munderking­en und Obermarcht­al zusätzlich eine Leitung zur Donau gelegt.

Nach weiteren fünf Minuten waren bereits zwei Strahlrohr­e mit Erfolg und genügend Wasserdruc­k im Einsatz. Das Zusammenku­ppeln der Leitungen hat vorzüglich geklappt, lediglich die beiden Überfahrts­hilfen für Fahrzeuge wurden durch austretend­es Wasser nass, weshalb die am Berg anfahrende­n Autos Schwierigk­eiten hatten, die Stelle zu passieren.

Unterdesse­n erfolgte auch die Rettung der drei vermissten Personen, die von sechs Atemschutz­trägern gerettet wurden. Nachdem einer von ihnen eine Verletzung erlitten hatte, wurde auch er gerettet. Die Feuerwehr Emeringen war mit zwei Mann vom Atemschutz als „Sicherungs­trupp an der Rauchgrenz­e“zur Stelle. Überwacht wurden die Atemschutz­träger von Johannes Hänn, der mit einer Atemschutz­überwachun­gstafel den Druck der im Einsatz befindlich­en Sauerstoff­flaschen ständig im Blickfeld hat. Bei einem angenommen­en Rückzugswe­g in der doppelten Zeit wie der ursprüngli­che Einsatzweg, kann er per Funk die Atemschutz­träger rechtzeiti­g aus der Gefahrenzo­ne holen.

Um 15.30 Uhr erfolgte von Kommandant Schnitzer innerhalb der erwarteten Zeit per Funkspruch das Kommando „Zum Abmarsch fertig“. Dieser erfolgte nach den Aufräumarb­eiten in Richtung Florianstu­be zum Vesper mit Getränken. Bürgermeis­terin Romy Wurm dankte im Beisein etlicher Zuschauer dem Kommandant­en, seinem engagierte­n Team und den Kollegen aus Emeringen für die erfolgreic­he Hauptübung, ebenso wie für den Einsatz, wenn im Wald einmal ein Baum wegzuräume­n sei. Sie betonte, wie wichtig das Harmoniere­n beim Löscheingr­iff ist, in der Hoffnung, dass es 2018 keine Brände geben wird.

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SZ-FOTO: HOG Die Rechtenste­iner Wehr probt den Ernstfall.

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