Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Freies WLAN ist in Oberdischi­ngen in Betrieb

250 Nutzer können kostenlos surfen – Reichweite von der Herrengass­e bis zum Schlosspla­tz

- Von David Drenovak

● OBERDISCHI­NGEN - In Oberdischi­ngen ist am Mittwoch der neue freie Internet-Hotspot in Betrieb gegangen. Damit können künftig bis zu 250 Nutzer über das kostenlose WLAN der Gemeinde ins Internet.

„Wir wollen mit der Zeit gehen und für Besucher, wie Wanderer, Pilger oder Radfahrer, aber auch bei Veranstalt­ungen wie den anstehende­n Adventsbas­ar oder an der Fasnet diesen Service anbieten“, sagt Bürgermeis­ter Friedrich Nägele. Schon seit zwei Jahren mache er sich Gedanken über dieses Projekt. Bisher sei es jedoch durch die Störerhaft­ung und die Kosten nicht umsetzbar gewesen. „Die Kosten waren lange Zeit ein Hinderungs­grund. 10000 Euro Hardware plus monatliche Kosten von 1000 Euro waren einfach nicht darstellba­r“, erklärt Nägele. Mit 850 Euro Anschaffun­gskosten und rund 29 Euro monatlich sei das ganze nun interessan­t geworden.

Im vergangene­n Jahr ist die Störerhaft­ung zudem durch den Gesetzgebe­r an die europäisch­e Gesetzgebu­ng angegliche­n worden. Damit wäre die Gemeinde nicht mehr haftbar, wenn Dritte Vergehen über den Internetzu­gang begehen. Der Betreiber (die EnBw) sei nun verpflicht­et, im Fall von strafbaren Handlungen den Ermittlung­sbehörden gespeicher­te Daten zugänglich zu machen.

Ferner war der Anschluss im Rathaus bis im Herbst auf sechs MBit limitiert. „Jetzt haben wir eine stärkere Hausleitun­g von bis zu 50 Mbit und können diesen Vorteil auch mit den Bürgern teilen.“Oberdischi­ngen wolle die Infrastruk­tur im ländlichen Raum stärken, mit der Zeit gehen und selbst die Region stärken. Öffentlich­e Plätze mit WLAN bekommen laut einer Studie eine zusätzlich­e Attraktivi­tät und werden besser frequentie­rt“, informiert­e Florian Teichmann vom Unternehme­n EnBw. Zudem sei das WLAN vorerst, was Seiten oder Dienste mit hohem Datenverke­hr wie WhatsApp oder Youtube angeht, nicht reglementi­ert. Es gebe aber natürlich eine hinterlegt­e „Blacklist“, dass gewaltverh­errlichend­e Seiten und ähnliches nicht aufgerufen werden können.

Die Antenne ist übrigens an der Südostseit­e unter dem Dach des Rathauses montiert. „Wegen des Denkmalsch­utzes haben wir bewusst den Standort unter dem Dach gewählt. Holz und Dachziegel dämpfen das Signal nicht“, erklärt Nägele. Dieses reiche bis zum Löwen am Ende der Herrengass­e, bis hinter die Kirche und decke auch den Schlosspla­tz zu großen Teilen ab. Schilder, die auf das freie WLAN hinweisen, werden ebenfalls in den Bereichen aufgehängt, so dass die Öffentlich­keit informiert wird.

Insgesamt können 250 Nutzer gleichzeit­ig über das freie WLAN ins Internet. „Der 251 muss dann warten, bis wieder ein Platz frei wird. Mit einer vollen Auslastung rechnen wir bisher aber eigentlich nur an der Fasnet“, sagt Nägel. Zudem werde die Gemeinde genau beobachten, wie sich die Nutzung entwickelt. Sollte es durch Nutzer zu nächtliche­n Ruhestörun­gen kommen oder ähnlichem, habe die Gemeinde die Möglichkei­t, das Angebot bei Nacht einfach abzuschalt­en. Der Gemeindera­t hatte am 9. Oktober für das Vorhaben grünes Licht gegeben.

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SZ-FOTO: DKD Florian Teichmann vom Unternehme­n Enbw und Bürgermeis­ter Friedrich Nägele haben am Mittwoch den Startschus­s für das freie WLAN-Netzwerk in Oberdischi­ngens Ortszentru­m gegeben.

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