Freies WLAN ist in Oberdischingen in Betrieb
250 Nutzer können kostenlos surfen – Reichweite von der Herrengasse bis zum Schlossplatz
● OBERDISCHINGEN - In Oberdischingen ist am Mittwoch der neue freie Internet-Hotspot in Betrieb gegangen. Damit können künftig bis zu 250 Nutzer über das kostenlose WLAN der Gemeinde ins Internet.
„Wir wollen mit der Zeit gehen und für Besucher, wie Wanderer, Pilger oder Radfahrer, aber auch bei Veranstaltungen wie den anstehenden Adventsbasar oder an der Fasnet diesen Service anbieten“, sagt Bürgermeister Friedrich Nägele. Schon seit zwei Jahren mache er sich Gedanken über dieses Projekt. Bisher sei es jedoch durch die Störerhaftung und die Kosten nicht umsetzbar gewesen. „Die Kosten waren lange Zeit ein Hinderungsgrund. 10000 Euro Hardware plus monatliche Kosten von 1000 Euro waren einfach nicht darstellbar“, erklärt Nägele. Mit 850 Euro Anschaffungskosten und rund 29 Euro monatlich sei das ganze nun interessant geworden.
Im vergangenen Jahr ist die Störerhaftung zudem durch den Gesetzgeber an die europäische Gesetzgebung angeglichen worden. Damit wäre die Gemeinde nicht mehr haftbar, wenn Dritte Vergehen über den Internetzugang begehen. Der Betreiber (die EnBw) sei nun verpflichtet, im Fall von strafbaren Handlungen den Ermittlungsbehörden gespeicherte Daten zugänglich zu machen.
Ferner war der Anschluss im Rathaus bis im Herbst auf sechs MBit limitiert. „Jetzt haben wir eine stärkere Hausleitung von bis zu 50 Mbit und können diesen Vorteil auch mit den Bürgern teilen.“Oberdischingen wolle die Infrastruktur im ländlichen Raum stärken, mit der Zeit gehen und selbst die Region stärken. Öffentliche Plätze mit WLAN bekommen laut einer Studie eine zusätzliche Attraktivität und werden besser frequentiert“, informierte Florian Teichmann vom Unternehmen EnBw. Zudem sei das WLAN vorerst, was Seiten oder Dienste mit hohem Datenverkehr wie WhatsApp oder Youtube angeht, nicht reglementiert. Es gebe aber natürlich eine hinterlegte „Blacklist“, dass gewaltverherrlichende Seiten und ähnliches nicht aufgerufen werden können.
Die Antenne ist übrigens an der Südostseite unter dem Dach des Rathauses montiert. „Wegen des Denkmalschutzes haben wir bewusst den Standort unter dem Dach gewählt. Holz und Dachziegel dämpfen das Signal nicht“, erklärt Nägele. Dieses reiche bis zum Löwen am Ende der Herrengasse, bis hinter die Kirche und decke auch den Schlossplatz zu großen Teilen ab. Schilder, die auf das freie WLAN hinweisen, werden ebenfalls in den Bereichen aufgehängt, so dass die Öffentlichkeit informiert wird.
Insgesamt können 250 Nutzer gleichzeitig über das freie WLAN ins Internet. „Der 251 muss dann warten, bis wieder ein Platz frei wird. Mit einer vollen Auslastung rechnen wir bisher aber eigentlich nur an der Fasnet“, sagt Nägel. Zudem werde die Gemeinde genau beobachten, wie sich die Nutzung entwickelt. Sollte es durch Nutzer zu nächtlichen Ruhestörungen kommen oder ähnlichem, habe die Gemeinde die Möglichkeit, das Angebot bei Nacht einfach abzuschalten. Der Gemeinderat hatte am 9. Oktober für das Vorhaben grünes Licht gegeben.