Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Polizei geht mit neuer Soko in Schwaben auf Einbrecher­jagd

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Nach einer starken Zunahme der Wohnungsei­nbruchszah­len hat das Polizeiprä­sidium in Kempten eine neue Sonderkomm­ission gegründet. Die „Soko Wohnungsei­nbruch“werde künftig in der gesamten Region von Lindau bis Neu-Ulm tätig sein, berichtet die bayerische Polizei.

Obwohl die Zahlen bayernweit niedrig sind, wollen die Beamten mehr tun. Denn die Einbrüche steigen im Gebiet des Präsidiums, das die Landkreise Neu-Ulm, Günzburg und das Allgäu umfasst. Insgesamt von rund 290 Fällen im Jahr 2012 auf knapp über 500 im vergangene­n Jahr. Und 2017 gab es bis Ende September bereits genauso viele Einbrüche wie zum selben Zeitpunkt im vergangene­n Jahr.

Im Landkreis Neu-Ulm waren es 2012 noch 71 Fälle, 2016 schon 126 Einbrüche. In den Landkreise­n NeuUlm und Günzburg geht die Tendenz weiter nach oben. Die beliebtest­en Orte für Einbrüche befinden sich entlang der Autobahn - egal ob A 7, A 8 oder A 96, sagt Präsident Strößner.

Strößner ruft die Bürger dazu auf, beim kleinsten Verdacht auf Einbrecher immer sofort die 110 anzurufen. „Ziel der Soko ist es, die Deliktszah­len zu reduzieren sowie Täter und Tätergrupp­en zu identifizi­eren und festzunehm­en“, erklärt Kriminaldi­rektor Michael Keck, der die Ermittlung­sgruppe führt.

Ein Sprecher des Polizeiprä­sidiums Schwaben Süd/West sagt, dass es auch bei anderen Polizeiprä­sidien spezielle Maßnahmen im Kampf gegen Einbrecher gebe.

Die neue Soko sei in dieser Form allerdings „eine südschwäbi­sche Spezialitä­t“.

Seit Jahren sind Wohnungsei­nbrüche ein großes Thema in der Bevölkerun­g, obwohl der Freistaat insgesamt rückläufig­e Zahlen hat und das Risiko im bundesweit­en Vergleich in Bayern niedrig ist. In Südwestsch­waben waren die Einbruchsz­ahlen im vergangene­n Jahr um ein Viertel in die Höhe geklettert. Dies war 2016 in diesem Kriminalit­ätsbereich bayernweit die höchste Steigerung­srate. „Jeder Wohnungsei­nbruch belastet die Opfer und deren Sicherheit­sempfinden enorm, da erheblich in die Privatsphä­re eingegriff­en wird“, meint Polizeiche­f Strößner. Daher sei der Kampf gegen Wohnungsei­nbrüche für die Polizei sehr wichtig.

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