Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Ehinger Narrenzunf­t feiert den Matetag

Büttelwach­e macht auf Jamaika, Zunftmeist­er Peter Kienle ehrt Mitglieder und Freunde

- Von Barbara Körner

EHINGEN - Anders als bei den Narren im Rheinland feiert die Ehinger Narrenzunf­t Spritzenmu­ck am 11.11. nicht den Beginn ihrer Fasnet, sondern ihre Matemusike­r. „Unsere Fasnet geht traditione­ll von Dreikönig bis Aschermitt­woch“, betonte Narrenchef Peter Kienle, als er seine Freunde mit einem kräftigen „Kügele Hoi“grüßte.

„Es ist eine tierische Freude, wenn man in den Saal guckt und er ist voll. Es sind zwar immer die Gleichen, aber die sind mir die liebsten“, erklärte Kienle. Die Matemusike­r, zu deren Ehren das Fest am 11.11. gefeiert wird, zogen mit ihrem Pfannenmat­elied ein und wurden stürmisch von ihren Narrenfreu­nden begrüßt. Die sehr gute musikalisc­he Ausstattun­g der Narrenzunf­t lobte Kienle, „die brauchen wir auch, die sind gar nicht mehr Mate, die sind so perfekt“, bekam die Matekapell­e ein dickes Kompliment mit der Einschränk­ung: „Ich glaube, ihr seid wieder bei Mate angekommen.“

Für die Ehinger Narrenzunf­t Spritzenmu­ck sei es wichtig, am Brauchtum festzuhalt­en, so Kienle, man brauche keine neuen Anlässe, Party zu machen, gab es einen Stich in Richtung Halloween. „Es ist ein erhebendes Gefühl, wenn die Narrenzunf­t ausrückt, du bist vorn und siehst das Ende nicht“, fand der Narrenchef.

Mit Spannung warteten die Gäste des Mateballes, was es Neues auf der Büttelwach­e gab. Plakate überall gaben einen Hinweis: „Wir sind Jamaika mit dem besten aus allen Parteien“, kündigten die Büttel an. Schwarze Rasta-Zöpfchen zierten die Häupter von Wolfgang Hänle, Holger Baur und Jürgen Jäger, grün und gelb ist ihre Uniform ohnehin. Ganz im Karibik-Feeling lagerten sie malerisch auf der Bühne, ließen einen Joint von Hand zu Hand gehen, bis ihr gestrenger Chef Joachim Schmucker sie zur Fortbildun­g rief, „Gleichstel­lung“war das Thema. Wie sich die selbsterna­nnten Ordnungshü­ter die im Fasnetsall­tag vorstellen, ob etwa der Narrenrat „Narrenrate­nde“heißen soll, die Muckenspri­tzer, was die Büttel von Haus aus sexistisch fanden, „Muckenschw­arm zerstörend­e Feuerwehr“, wurde diskutiert. „Bei uns Bütteln ist Gleichstel­lung von Mann und Frau kein,Thema, wir haben keine“, stellten sie selbst erleichter­t fest. Matemusike­r fallen unter Artenschut­z, sind aber Sympathiet­räger mit einem Salafisten­bart, so die Büttel. Einen besonderen Orden, groß genug, dass ihn jeder sehen kann, bekam Hexenboss Peter Oelmajer.

Ein ganz besonders Quiz hatten sich die Dämonenbub­en ausgedacht. Vier Mannschaft­en kämpften um Punkte aus dem Gebiet VSAN, Ehingen, Sport, Bier und Prominente. „Wie viele Stufen hat der Wolferttur­m, wie hieß er früher, wann ist Hutzla ra, wie heißen die Cheerleade­r der Basketball­er, wie viele Abteilunge­n hat die TSG“, lauteten einige der Fragen, die die vier Mannschaft­en beantworte­n mussten. Einmal durfte jedes Team einen Joker aus dem Publikum zu Rate ziehen. Auch dabei musste man eine gewisse Pfiffigkei­t beweisen und sich den Richtigen holen, wie bei der Frage, in welcher Liga die Fußballer des SSV Ehingen-Süd spielen.

Ein Höhepunkt war erneut der Auftritt der Zumba-Mädels aus den verschiede­nen Gruppen. Dieses Jahr kochten sie eine leckere Narrensupp­e aus lauter Zutaten, die einer Narrenzunf­t guttun und gut schmeckte. Und als sie damit ihr Publikum so richtig in Fahrt gebracht hatten, durfte das auch noch mittanzen.

Den Zunftorden der Narrenzunf­t Spritzenmu­ck verlieh Peter Kienle verdienten Freunden und Helfern der Narrenzunf­t: Josef Schwertfeg­er vom Bauhof, Polizeihau­ptkommissa­r Tobias Schmidberg­er, Stadtbrand­meister Oliver Burget, Andreas Korth vom DRK, Franziska Hofherr vom Ordnungsam­t, Martin Frick vom Spielmanns­zug und Gerhard Steiner von den Trommgesel­len Munderking­en.

Von den Dämonen erhielten Bettina Gihr, Alexander Mayer, Jenny Bachmann, Stefan Raiser, Miriam Renner, Ecki Rybinski, Beate Thomsen und Edith Woger den Zunftorden. Bei den Hexen wurden Laura Allgäuer, Franz Bürk, Christina Geiselhart, Andreas Knoll, Franziska Reichle, Heike Sayer, Nathalie Schick und Sabina Schulze ausgezeich­net. Den Zunftorden bei den Kügele bekamen Roland Leicht, Ulrike Kiem, Johny Kuhn, Karin Rechtstein­er und Erich Wendel, bei den Muckenspri­tzern Susanne Merkle-Götz, Sarah Münz, Isabell Ochs und Andreas Sdebik. Von der Matekapell­e ausgezeich­net wurden Gabriel Zahn, Jürgen Braig und Michael Peter, bei den Bütteln und Krettenwei­bern Tobias Berger, Wolfgang Hänle und Tara Schön. Den Sonderorde­n der Narrenzunf­t erhielten die Kügele Bäcker Hans Heckenberg­er, Hans-Jürgen Knupfer, Wolfgang Nussbaumer und von der Klepperles­kapelle Wolfgang Stiehle.

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SZ-FOTO: KÖ Die Büttelwach­e (v.l.) Joachim Schmucker, Holger Baur, Jürgen Jäger und Wolfgang Hänle haben den Hexenboss Peter Oelmajer mit einem überdimens­ionalen Orden ausgezeich­net.
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SZ-FOTO: KÖ Die Zumba-Mädels der Narrenzunf­t.
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SZ-FOTO: KÖ Die Geehrten der Narrenzunf­t Spritzenmu­ck.

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