Täuflinge müssen Wäsche waschen
In Schmiechen wurden sechs neue Burrenhexen aufgenommen
SCHMIECHEN (somm) - In diesem Jahr wurde die stattliche Zahl von sechs neuen Hästrägern in Schmiechen aufgenommen. Diese werden, damit sie sich als richtige Schmiechener Narrenzunftmitglieder bezeichnen dürfen, mit Schmiechwasser getauft. Kam vor Jahren noch eine große Schöpfkelle wie sie in jedem Haushalt zu finden ist, zum Einsatz, so ist inzwischen eine Kelle aus einer Großküche im Gebrauch, die schnell einen Liter Wasser fassen kann, der in den Nacken gegossen wird. Je nach Benehmen des Täuflings kann diese einige Kellen mehr oder weniger bedeuten.
Damit jeder Neuzugang die Geschichte der Schmiechener Burrenhexen auch kennt, erzählte Zunftmeister Willi Girner die Legende vom Burrenweible.
Die Täuflinge müssen schließlich wie das fleißige Burrenweible einst, das einer Bauernfrau heimlich Dienste tat, Wäsche waschen. Mit dem Waschbrett knien sie dazu an der Schmiech. Der erste Täufling spritzte gleich gewaltig bei dieser Arbeit, um den Zunftmeister und seinen Helfer etwas zu ärgern, was nicht ungestraft blieb. Zu den sechs Neuen in der Zunft gehören Luca Unsöld und Timo Mertsching, die aus der eigenen Jugend nachgewachsen sind sowie Christoph Barth, Karl Heinz Jäger, Manuela Jäger und Lisa Gutsch, die trotz Regenwetters in Anwesenheit zahlreicher Zunftmitglieder und Bürgermeister Ulrich Ruckh die höhere närrische Weihe bekamen. Der Zeremonie schloss sich eine Narrenspeise an. Mehr als 50 haben das Ritual bereits überstanden. Die Narrenzunft besteht derzeit aus 58 Aktiven und 35 Kindern als sogenanntem Narrensamen. Die Schmiechener Burrenhexen haben in der Fasnetssaison im Ort folgende bekannten Veranstaltungen vor sich: Narrenbaum stellen, Kindergartenund Schulaustreibung sowie die Kinderfasnet.