Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Neuer Trickfilm aus den Federn der Sadisten

Die Künstlergr­uppe „Sadisten der Leinwand“arbeiten die Geschehnis­se am „Hohle Fels“filmisch auf

- Von Elisabeth Sommer ●» www.sadisten-der-leinwand.de

SCHELKLING­EN - Sechs Jahre schlummert­e die Idee eines Filmdrehs in den Köpfen des Schelkling­er Hobbymaler­trios „Sadisten der Leinwand“. Schon einmal hatte das Trio mit Freunden einen Gruselscho­cker in und um Schelkling­en verwirklic­ht und ins Internet gestellt. Damals ließen sie Untote im Wald erwachen, die dann, bereits arg vom Tod gezeichnet, mit Wunden und Verbänden zur Lieblingsk­neipe strömten. Der neue Streifen sollte ganz anderer Art sein, nämlich als Trickfilm aufgezogen werden, weil damit keine Schauspiel­er notwendig sind, und sich inhaltlich die Geschehnis­se am „Hohle Fels“vor 40 000 Jahren doch gut umsetzen ließen. Triomitgli­ed Ulrich Kelbert setzte den Plan in die Taten um. Weltpremie­re hatte sein Trickfilm jüngst überrasche­nd in der Blaubeurer Kleinkunst­kneipe „Zum fröhlichen Nix“als Zugabe zur Vernissage der „Sadisten der Leinwand“. Die Gemäldeaus­stellung läuft noch bis Jahresende.

Der humorvoll aufgezogen­e Trickfilm mit Legosteine­n und Legofigure­n trägt den Titel „Neulich am Hohle Fels“, was natürlich komisch aufgefasst werden soll. Der Film dreht sich um die heute hoch beachteten Fundstücke aus der Höhle, um die 40 000 Jahre alte Venus, den Wasservoge­l und eine Flöte. Inhalt des Trickfilms ist, dass diese kunstvolle­n Erzeugniss­e zu ihrer Entstehung­szeit aber unter den steinzeitl­ichen Höhlenbewo­hnern Irritation­en und Konflikte ausgelöst haben könnten. Triomitgli­ed und Ideengeber Jürgen Späth stellte sich in der Planungsph­ase vor, dass das erste Flötenspie­l eines Unbegabten durchaus zum Ärgernis eines älteren Höhlenbewo­hners geworden sein könnte. Die archäologi­schen Fundstücke Venus, Flöte und Wasservoge­l wurden für den Film mit viel Fingerspit­zengefühl aus Fimo-Modellierm­asse geformt.

Der Film verweist am Schluss in einem Untertitel ganz sachlich auf die Anerkennun­g des „Hohle Fels“in diesem Jahr als Unesco-Weltkultur­erbe und die Ausstellun­g der Fundstücke im Blaubeurer Urgeschich­tlichen Museum. Die Schlusssze­ne spielt sogar im Urgeschich­tlichen Museum.

Doch Ulrich Kelbert wäre kein „Sadist der Leinwand“, wenn auch Schlusswor­te gänzlich ernst blieben. Den Legofigure­n ordnet Ulrich Kelbert, der Regisseur, Beleuchter, Kameramann, Requisiteu­r und Produzent in einer Person war, bekannte Schauspiel­ernamen zu, und er verspricht im Abspann, „bei den Dreharbeit­en kam kein Mammut zu Schaden“.

Jeder kann sich ein Bild über das Ergebnis machen. Die Sadisten der Leinwand zeigen den auf der Internetpl­attform „YouTube“veröffentl­ichten Film auf ihrer Internetse­ite

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Ulrich Kelbert hat einen LegoTrickf­ilm zum „Hohle Fels“gedreht.
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SZ-FOTOS (2): SOMM Ein Trickfilmd­arsteller beim Schnitzen der Venus.

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