Neuer Trickfilm aus den Federn der Sadisten
Die Künstlergruppe „Sadisten der Leinwand“arbeiten die Geschehnisse am „Hohle Fels“filmisch auf
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SCHELKLINGEN - Sechs Jahre schlummerte die Idee eines Filmdrehs in den Köpfen des Schelklinger Hobbymalertrios „Sadisten der Leinwand“. Schon einmal hatte das Trio mit Freunden einen Gruselschocker in und um Schelklingen verwirklicht und ins Internet gestellt. Damals ließen sie Untote im Wald erwachen, die dann, bereits arg vom Tod gezeichnet, mit Wunden und Verbänden zur Lieblingskneipe strömten. Der neue Streifen sollte ganz anderer Art sein, nämlich als Trickfilm aufgezogen werden, weil damit keine Schauspieler notwendig sind, und sich inhaltlich die Geschehnisse am „Hohle Fels“vor 40 000 Jahren doch gut umsetzen ließen. Triomitglied Ulrich Kelbert setzte den Plan in die Taten um. Weltpremiere hatte sein Trickfilm jüngst überraschend in der Blaubeurer Kleinkunstkneipe „Zum fröhlichen Nix“als Zugabe zur Vernissage der „Sadisten der Leinwand“. Die Gemäldeausstellung läuft noch bis Jahresende.
Der humorvoll aufgezogene Trickfilm mit Legosteinen und Legofiguren trägt den Titel „Neulich am Hohle Fels“, was natürlich komisch aufgefasst werden soll. Der Film dreht sich um die heute hoch beachteten Fundstücke aus der Höhle, um die 40 000 Jahre alte Venus, den Wasservogel und eine Flöte. Inhalt des Trickfilms ist, dass diese kunstvollen Erzeugnisse zu ihrer Entstehungszeit aber unter den steinzeitlichen Höhlenbewohnern Irritationen und Konflikte ausgelöst haben könnten. Triomitglied und Ideengeber Jürgen Späth stellte sich in der Planungsphase vor, dass das erste Flötenspiel eines Unbegabten durchaus zum Ärgernis eines älteren Höhlenbewohners geworden sein könnte. Die archäologischen Fundstücke Venus, Flöte und Wasservogel wurden für den Film mit viel Fingerspitzengefühl aus Fimo-Modelliermasse geformt.
Der Film verweist am Schluss in einem Untertitel ganz sachlich auf die Anerkennung des „Hohle Fels“in diesem Jahr als Unesco-Weltkulturerbe und die Ausstellung der Fundstücke im Blaubeurer Urgeschichtlichen Museum. Die Schlussszene spielt sogar im Urgeschichtlichen Museum.
Doch Ulrich Kelbert wäre kein „Sadist der Leinwand“, wenn auch Schlussworte gänzlich ernst blieben. Den Legofiguren ordnet Ulrich Kelbert, der Regisseur, Beleuchter, Kameramann, Requisiteur und Produzent in einer Person war, bekannte Schauspielernamen zu, und er verspricht im Abspann, „bei den Dreharbeiten kam kein Mammut zu Schaden“.
Jeder kann sich ein Bild über das Ergebnis machen. Die Sadisten der Leinwand zeigen den auf der Internetplattform „YouTube“veröffentlichten Film auf ihrer Internetseite