Drei Eröffnungen auf einen Streich
Nach vielen Umbauten feiert das Bundeswehrkrankenhaus einen Zwischenschritt
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ULM - Am Ulmer Bundeswehrkrankenhaus (BWK) ist am Dienstag der renovierte Haupteingang wiedereröffnet worden, auch wurde die neu gebaute Rettungswache eingeweiht. Und der Umzug der Urologie-Ambulanz wurde gefeiert.
Seit 2007 findet eine Generalsanierung in dem Krankenhaus auf dem Oberen Eselsberg statt, das Gesamtvolumen liegt bei mehr als 100 Millionen Euro. Da der Betrieb des 500-Betten-Hauses weiter läuft, dauern die Arbeiten lange und verlangen von Personal, Patienten, Planern und Bauarbeitern viel ab. Alleine bis der neu gestaltete Haupteingang des knapp 50 Jahre alten Krankenhauses fertig war, vergingen fast eineinhalb Jahre. Dazu wurden auch der Außenbereich mit dem Vorfahrtsplatz und der Raucherecke komplett neu gestaltet.
Generalarzt Dr. Ralf Hoffmann, der Hausherr, gewinnt den ständigen Bauarbeiten in seiner Eröffnungsansprache vor vielen Besuchern etwas Positives ab: „Ein Krankenhaus, in das nicht investiert wird, wird bald verkauft oder geschlossen.“Dieses Schicksal ist für das einzige süddeutsche Bundeswehrkrankenhaus daher nicht zu befürchten. Das BWK ist nicht nur für die Soldaten da, über 300 Betten stehen für zivile Patienten zur Verfügung. Ärzte und Fachpersonal sind in der ganzen Welt unterwegs, um Soldaten und Zivilbevölkerung in den Krisengebieten medizinisch zu betreuen.
Komplett neu gebaut wurde ein Rettungszentrum, denn die Ulmer sind nicht nur in der Klinik aktiv, sondern Teil des Rettungsdienstes der Region. Neben dem gelben Rettungshubschrauber „Christoph 22“werden zwei Rettungswagen in Ulm zur Hälfte mit Rettungsassistenten des BWK besetzt, für schwer verletzte Soldaten gibt es einen Intensivtransportfahrzeug.
Nach dreijähriger Planungs- und Bauzeit ist nun direkt neben der zentralen Notaufnahme der „Außendienst der Klinik“in modernen Räumen untergebracht. Neben den Diensträumen gibt es auch Ruheräume für Notärzte und Rettungspersonal, damit die Rettungswache rund um die Uhr einsatzbereit sein kann.
Durch Um- und Neubau des Operationsbereiches entstand im Untergeschoss des Krankenhauses Platz für eine neue Ambulanz der Urologie, die am alten Platz im Erdgeschoss eingeengt war. „Wir hatten dort nur begrenzte Möglichkeiten“, sagt Oberstarzt Professor Dr. Christoph Sparwasser, der ärztliche Direktor der Urologischen Klinik, über die früheren Räume. Diese waren in den letzten 37 Jahren in einem Nebengebäude ohne Tageslicht untergebracht. Das jetzige Gebäude sei besser auf die heutigen Bedürfnisse der Urologie ausgerichtet, durch den neuen OP-Trakt verstärke sich dieser Effekt noch.
Die Fortschritte in der minimalinvasiven Medizin haben dazu geführt, dass viele Eingriffe nicht mehr unter Vollnarkose im großen Operationssaal durchgeführt werden müssen, sondern in kleineren Eingriffsräumen mit modernen Geräten stattfinden können. In der neuen Ambulanz können diese TUR-OP (Transurethrale Resektionen) nun genauso einfach durchgeführt werden wie das Zerstören von Harnsteinen durch Stoßwellen von außen. Statt mehrtägigen Klinikaufenthalten müssen die Patienten nach so einem modern durchgeführten Eingriff oft nur noch eine Nacht zur Erholung und Überwachung im Krankenhaus verbringen.
Als nächste Bauarbeiten stehen unter anderem ein Helikopter-Landeplatz auf dem Dach, Umbauten in der Psychiatrischen Klinik und ein Parkhaus auf dem Plan.