Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Drei indische Schwestern ...

Drei Schwestern des Deutschen Ordens unterstütz­en ab sofort das Personal in St. Hildegard

- Von David Drenovak

... des Deutschen Ordens haben ihre Arbeit im Seniorenhe­im St. Hildegard in Oberdischi­ngen aufgenomme­n und damit einen neuen Konvent gegründet.

● OBERDISCHI­NGEN - Das Pflege- und Seniorenhe­im St. Hildegard in Oberdischi­ngen bekommt ungewöhnli­che Unterstütz­ung. Drei indische Schwestern des Deutschen Ordens werden sich künftig zusätzlich zum bisherigen Personal um die Bewohner kümmern. Damit entsteht ein neuer Konvent in der Einrichtun­g. Zuvor mussten die drei Schwestern jedoch durch ausführlic­he Sprachkurs­e und Fortbildun­gen ihre Anerkennun­g für den deutschen Arbeitsmar­kt erwerben.

Bei einem kleinen Festakt überreicht­en Maria Ott, Leiterin des Hauses St. Hildegard, und Bernhard Reitnauer, der beim Deutschen Orden unter anderem für Bestellung­sfragen zuständig ist, ihre Anerkennun­gsurkunden. „Wir freuen uns sehr über die Verstärkun­g. Die Schwestern arbeiten ganz normal im Schichtdie­nst mit, was uns Erleichter­ung in der täglichen Arbeit bringt“, sagt Maria Ott und Bernhard Reitnauer ergänzt: „Der Bischof von Augsburg hat der Gründung des Konvents ausdrückli­ch zugestimmt. Der deutsche Orden ist daran interessie­rt, dass überall das kirchliche Leben weitergefü­hrt wird.“Das Anwesen war jahrzehnte­lang im Besitz der Steyler Missionari­nnen. Seit 1995 hat es den Deutschen Orden als neuen Träger.

Indische Ordensschw­estern gibt es deutschlan­dweit in fast allen Pflegeheim­en des Deutschen Ordens. Ihre Zahl schwankt zwischen 80 und 100. Andere Konventsta­ndorte sind beispielsw­eise Freiburg, Aachen oder Kiel. Unerlässli­ch dabei ist, dass täglich mindestens ein Gottesdien­st stattfinde­t, sodass die Schwestern ihre Spirituali­tät leben können. Spirituali­tät sei auch ein wichtiger Punkt für das Haus St. Hildegard, so Maria Ott. „Uns ist wichtig, dass neben der Pflege auch eine Spirituali­tät in den Häusern entsteht. Darauf wollen wir nicht verzichten und deswegen wollen wir auch nicht auf Ordensschw­estern verzichten.“

Bevor die Schwestern jedoch in einem deutschen Pflegeheim mitarbeite­n dürfen, müssen sie erst einen sechs- bis achtmonati­gen Sprachkurs absolviere­n. Nach bestandene­r Sprachprüf­ung geht es dann für rund sieben Monate in die Fachpraxis in der die Schwestern ihre indische Pflegeausb­ildung anerkennen lassen müssen. Die drei neuen Oberdischi­nger Schwestern hatte dabei Stationen im Uniklinik in Ulm. Sie hospitiert­en in den Bereichen Innere Medizin, Chirurgie, Psychiatri­e, Gynäkologi­e und Geriatrie. Abschließe­nd müssen sie sowohl eine theoretisc­he als auch eine praktische Prüfung bestehen. Die Regelung gibt das Regierungs­präsidium vor. „Die Schwestern arbeiten dann ganz regulär mit einer Arbeitserl­aubnis für Deutschlan­d“, erklärt Reinhard Reitnauer. Hausintern erfahren die „Neuen“guten Zuspruch von den Kollegen. Mit ihrer Ausbildung im englischen System seien sie sehr gut aufgestell­t, vor allem im Bereich der medizinisc­hen Pflege und der EDV, berichtet Maria Ott.

Wohnen werden die indischen Schwestern im Theresienb­au, einem eigenen Gebäude neben dem Seniorenhe­im. „In den indischen Kongregati­onen ist noch sehr viel Nachwuchs da und sehr großes Interesse, dass sie ihren Glaubensau­ftrag leben können“, erklärt Reitnauer. So gebe es durchaus schon Pläne, dass die drei Damen noch Unterstütz­ung bekommen. „Sie sind durchweg eine Bereicheru­ng für uns. Und weder vom Team noch von den Patienten gibt es Berührungs­ängste. Eher das Gegenteil ist der Fall“, sagt Maria Ott. Aufgrund ihrer Kultur brächten sie eine ganz besondere Form von Wärme, Freundlich­keit und Fröhlichke­it ins Haus. Ferner werde der gegenseiti­ge Respekt im Team durch die christlich­en Werte gefördert. „Zusammenge­fasst ist es ein sehr schönes Geben und Nehmen“, sagt Maria Ott.

 ??  ??
 ?? SZ-FOTO: DKD ?? Im Beisein einiger Bewohner haben die indischen Schwestern ihre Anerkennun­gsurkunden übereicht bekommen.
SZ-FOTO: DKD Im Beisein einiger Bewohner haben die indischen Schwestern ihre Anerkennun­gsurkunden übereicht bekommen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany