Drei indische Schwestern ...
Drei Schwestern des Deutschen Ordens unterstützen ab sofort das Personal in St. Hildegard
... des Deutschen Ordens haben ihre Arbeit im Seniorenheim St. Hildegard in Oberdischingen aufgenommen und damit einen neuen Konvent gegründet.
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● OBERDISCHINGEN - Das Pflege- und Seniorenheim St. Hildegard in Oberdischingen bekommt ungewöhnliche Unterstützung. Drei indische Schwestern des Deutschen Ordens werden sich künftig zusätzlich zum bisherigen Personal um die Bewohner kümmern. Damit entsteht ein neuer Konvent in der Einrichtung. Zuvor mussten die drei Schwestern jedoch durch ausführliche Sprachkurse und Fortbildungen ihre Anerkennung für den deutschen Arbeitsmarkt erwerben.
Bei einem kleinen Festakt überreichten Maria Ott, Leiterin des Hauses St. Hildegard, und Bernhard Reitnauer, der beim Deutschen Orden unter anderem für Bestellungsfragen zuständig ist, ihre Anerkennungsurkunden. „Wir freuen uns sehr über die Verstärkung. Die Schwestern arbeiten ganz normal im Schichtdienst mit, was uns Erleichterung in der täglichen Arbeit bringt“, sagt Maria Ott und Bernhard Reitnauer ergänzt: „Der Bischof von Augsburg hat der Gründung des Konvents ausdrücklich zugestimmt. Der deutsche Orden ist daran interessiert, dass überall das kirchliche Leben weitergeführt wird.“Das Anwesen war jahrzehntelang im Besitz der Steyler Missionarinnen. Seit 1995 hat es den Deutschen Orden als neuen Träger.
Indische Ordensschwestern gibt es deutschlandweit in fast allen Pflegeheimen des Deutschen Ordens. Ihre Zahl schwankt zwischen 80 und 100. Andere Konventstandorte sind beispielsweise Freiburg, Aachen oder Kiel. Unerlässlich dabei ist, dass täglich mindestens ein Gottesdienst stattfindet, sodass die Schwestern ihre Spiritualität leben können. Spiritualität sei auch ein wichtiger Punkt für das Haus St. Hildegard, so Maria Ott. „Uns ist wichtig, dass neben der Pflege auch eine Spiritualität in den Häusern entsteht. Darauf wollen wir nicht verzichten und deswegen wollen wir auch nicht auf Ordensschwestern verzichten.“
Bevor die Schwestern jedoch in einem deutschen Pflegeheim mitarbeiten dürfen, müssen sie erst einen sechs- bis achtmonatigen Sprachkurs absolvieren. Nach bestandener Sprachprüfung geht es dann für rund sieben Monate in die Fachpraxis in der die Schwestern ihre indische Pflegeausbildung anerkennen lassen müssen. Die drei neuen Oberdischinger Schwestern hatte dabei Stationen im Uniklinik in Ulm. Sie hospitierten in den Bereichen Innere Medizin, Chirurgie, Psychiatrie, Gynäkologie und Geriatrie. Abschließend müssen sie sowohl eine theoretische als auch eine praktische Prüfung bestehen. Die Regelung gibt das Regierungspräsidium vor. „Die Schwestern arbeiten dann ganz regulär mit einer Arbeitserlaubnis für Deutschland“, erklärt Reinhard Reitnauer. Hausintern erfahren die „Neuen“guten Zuspruch von den Kollegen. Mit ihrer Ausbildung im englischen System seien sie sehr gut aufgestellt, vor allem im Bereich der medizinischen Pflege und der EDV, berichtet Maria Ott.
Wohnen werden die indischen Schwestern im Theresienbau, einem eigenen Gebäude neben dem Seniorenheim. „In den indischen Kongregationen ist noch sehr viel Nachwuchs da und sehr großes Interesse, dass sie ihren Glaubensauftrag leben können“, erklärt Reitnauer. So gebe es durchaus schon Pläne, dass die drei Damen noch Unterstützung bekommen. „Sie sind durchweg eine Bereicherung für uns. Und weder vom Team noch von den Patienten gibt es Berührungsängste. Eher das Gegenteil ist der Fall“, sagt Maria Ott. Aufgrund ihrer Kultur brächten sie eine ganz besondere Form von Wärme, Freundlichkeit und Fröhlichkeit ins Haus. Ferner werde der gegenseitige Respekt im Team durch die christlichen Werte gefördert. „Zusammengefasst ist es ein sehr schönes Geben und Nehmen“, sagt Maria Ott.