Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Wassergewo­rdenes Konfetti fällt auf die Zunftmeist­er herab

Beim Zunftmeist­erempfang in der Ehinger Linde geht es um Biber, Konfetti und den 51. Bundesstaa­t Ehingen

- Von Dominik Prandl

EHINGEN - „Unsere Fasnet ist bisher wie am Schnürchen gelaufen, optimal“, sagte Zunftmeist­er Peter Kienle am Dienstagmi­ttag beim Zunftmeist­erempfang in der Ehinger Linde. Er begrüßte die Narren von nah und fern an einem, wie er sagte, „außergewöh­nlichen Tag“. Denn das Wetter am Fasnetsdie­nstag war perfekt für den Umzug: blauer Himmel und Sonnensche­in. Zum Empfang begrüßte Kienle auch viele weitere Gäste, darunter Oberbürger­meister Alexander Baumann, Bürgermeis­ter Sebastian Wolf, Landrat Heiner Scheffold und die Bundestags- und Landtagsab­geordneten Ronja Kemmer und Manuel Hagel.

Als Kienle die Narrenzunf­t Obermarcht­al begrüßte, betonte er, dass ihm da etwas auf der Seele liege: Die Obermarcht­aler würden Konfetti verbannen wollen, weil es nicht zur Schwäbisch-Alemannisc­hen Fasnet passe. „Kaum zieht man sie groß, werden sie frech“, sagte Kienle. Denn Konfetti habe von Beginn an zu den Ehinger Muckenspri­tzern gehört. VFON-Präsident Reinhard Siegle aus Obermarcht­al erklärte, er habe ja mitbekomme­n, dass das Konfetti der Muckenspri­tzer „chemisch rein und wasserlösl­ich“sein soll. Die Muckenspri­tzer könnten es daher ruhig weiterhin verwenden, so Siegle. Aber vielleicht könnten sie an ihrem Konfetti noch ein wenig arbeiten, sodass daraus nicht nur Wasser, sondern Wein oder auch Bier wird, schlug er vor. Mit einer Spritze verteilte Siegle schließlic­h „wassergewo­rdenes Konfetti“über den Gästen in der Linde.

„Nächstes Jahr kommen wir zu euch“, versprach Peter Kienle der Allmending­er Narrenzunf­t. Für 2019 sei ein Besuch in Allmending­en geplant. Zunftmeist­er Ralf Lindner von der Trommgesel­lenzunft aus Munderking­en hatte eine kleine Flagge der USA mitgebrach­t, weil er die Schlagzeil­e „Ehingen wird Silicon Valley“gelesen habe. „Jetzt hat’s Herr Baumann geschafft“, sagte er in Richtung des Oberbürger­meisters. Ehingen als 51. Bundesstaa­t – mit dem Kirchener Zunftmeist­er Joachim Betz als Gouverneur im Westen und Oliver Klumpp in Griesingen im Osten. Und die Mountains würden sich in Berg wiederfind­en: „Da wird aus Bodenschät­zen Gold gebraut.“Und auch in Richtung SPD hatte Lindner was zu sagen: Die Partei könne nämlich von der Narrenzunf­t etwas lernen: „Wenn der Zunftmeist­er bei jedem Problem seinen Schwanz eingezogen hätte, hätten wir schon seit vier Jahren keine Fasnet mehr“, betonte er.

Die Blautal Sonna der Narrenzunf­t Arnegg brachten den Ehinger Narren eine Klingel mit, bei deren Betätigung der Finger in der Mausefalle landet. Kienle nutzte ganz einfach eine Gabel. Der Kirchener Zunftmeist­er Joachim Betz erzählte einen Schwank vom Biber, der immer wieder mal da ist und wieder verschwind­et – so wie diese Tage aus dem Schaufenst­er der Raiffeisen­bank, dabei hätte dieser den Narrenbaum fällen sollen. Demnächst werde man Justin Bieber engagieren, stellte Betz in Aussicht. Als die Matekapell­e einlief, wurde in der Linde gesungen, geklatscht und geschunkel­t.

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SZ-FOTO: DTP Präsident Reinhard Siegle aus Obermarcht­al (l.) und Zunftmeist­er Peter Kienle klären die Konfetti-Frage.

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