Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Ehinger Kinder empfangen Aschenkreu­z

Beim Gottesdien­st in der Kirche St. Michael mit Aschenbest­reuung blicken die Kinder nach Indien

- Von Dominik Prandl

EHINGEN - Viele Kinder aus der Seelsorgee­inheit Ehingen sind am Aschermitt­woch in den Gottesdien­st in die Pfarrkirch­e St. Michael gekommen, um ein Aschenkreu­z zu empfangen. „Wir sind Staub und kehren zum Staub zurück“, sagte Vikar Steffen Vogt, der den Gottesdien­st mit Gemeindere­ferentin Sabine Knorr leitete. „Wir bitten darum, das Osterfest mit geläuterte­m Herz feiern zu können“, sagte er.

Sabine Knorr begrüßte die Kinder zum ersten Gottesdien­st in der Fastenzeit vor dem Hungertuch eines nigerianis­chen Künstlers, wie sie erklärte. „Die Fastenzeit ist eine Zeit, in der wir uns besinnen“, sagte sie. Zur bevorstehe­nden Aschenbest­reuung werde kalte Asche vom vergangene­n Jahr verwendet. Denn die neue sei zu heiß und müsse erst abkühlen, sagte Knorr. Doch die Kinder gingen gemeinsam vor die Kirche, um zu sehen, wie die neue Asche entsteht. Die Zweige auf der Schale gingen in Flammen auf. Als es sehr doll rauchte, ging man wieder gemeinsam in die Kirche zurück.

Im Gottesdien­st ging es um die nordindisc­he Stadt Patna. Rucki Rucksack habe sich dorthin auf den Weg gemacht, erklärte Knorr. Namaste bedeute: Ich begrüße das Göttliche in dir, sagte sie. Mit einem Beamer wurden Fotos aus dem Stadtteil „Railway crossing“an die Wand geworfen. „Es ist ein Stadtteil, wo arme Menschen leben“, erklärte Knorr. „Die Zuglinie führt mitten hindurch.“Es gebe dort kein fließend Wasser und keine richtige Straße.

Die Kinder dort würden eine Lerngruppe, statt einer Schule besuchen – auch davon sah man Bilder. Die Lerngruppe sei aus dem Projekt von Rucki Rucksack entstanden. Und es sollen noch mehr werden, sagte Knorr. Indien sei schließlic­h ein großes Land.

Bevor jeder ein Aschenkreu­z empfing, betonte Vikar Steffen Vogt: „Asche ist mehr als nur Vergänglic­hkeit und Tod. Aus der Asche kann auch Neues entstehen und werden.“Die Asche werde zuerst gesegnet, weil sie „für uns etwas besonderes ist“, erklärte er den Kindern.

Diese baten Jesus darum, er möge helfen, dass die Menschen nicht nur auf den eigenen Vorteil bedacht sind, sondern auch an andere denken. „Rüttle uns hier in Deutschlan­d auf, damit wir helfen, wo es nötig ist.“Sie baten auch darum, dass er allen Kindern Kraft zum Lernen gebe und sie schütze. „Jesus Christus, du machst uns Hoffnung, dass es friedlich werden kann.“

Zum Schluss durfte sich jedes Kind ein Comic von Rucki Rucksack mitnehmen und ein Segensbänd­chen. Wenn es ihnen jemand ums Handgelenk knote, dürften sie sich etwas wünschen, gab Sabine Knorr ihnen mit auf den Weg.

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SZ-FOTO: PRANDL Asche entsteht: Die Kinder schauen gespannt zu.

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