Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Tanz-Flashmob gegen Gewalt an Frauen

Rund 60 Biberacher haben bei der Aktion „One Billion Rising“mitgetanzt

- Von Maike Woydt

- Zwischen 50 und 60 Biberacher haben am Aschermitt­woch vor der Stadthalle in Biberach bei der Aktion „One Billion Rising“(übersetzt: Eine Milliarde erhebt sich) mitgetanzt. Sie wollen ein Signal gegen Gewalt an Frauen und Mädchen setzen. Dieses Signal ist ein Tanz, den die Tänzer vorab einstudier­t haben. In Biberach findet die Aktion bereits zum vierten Mal statt. Weltweit haben am 14. Februar Aktionen stattgefun­den.

Erstmals findet der TanzFlashm­ob in Biberach auch am weltweiten Aktionstag statt. Bisher hatten die Arbeitsgru­ppe „Geschlecht­er gerecht“und die Kooperatio­nspartner immer am Sonntag auf dem Marktplatz zum Tanzen eingeladen. „Wir wollten einmal auch beim weltweiten Aktionstag dabei sein“, erklärt Bettina Löhle, Tanztraine­rin. Auf dem Marktplatz konnte die Tanzaktion in diesem Jahr nicht stattfinde­n, der war durch den traditione­llen Fastenmark­t belegt. Die Alternativ­e: Mehrere Orte, an denen getanzt wurde.

Die erste Station war an der Stadthalle. Diesen Ort hatten die Organisato­ren nicht grundlos gewählt: Beim politische­n Aschermitt­woch der Grünen waren viele wichtige Landes- und Bundespoli­tiker in Biberach. Diese sollten dadurch auf die Kampagne „One Billion Rising“aufmerksam werden, so Löhle.

Der Tanz-Flashmob soll Solidaritä­t vermitteln, mit Frauen und Mädchen die Gewalt erleiden mussten oder immer noch müssen. Er soll aber keine typische Projektakt­ion sein. „Die Betroffene­n sollen spüren, dass sie nicht alleine sind“, sagt Maria Willburger, eine der Mitorganis­atorinnen. Immer wieder erfahren die Organisato­ren, dass auch Betroffene bei „One Billion Rising“mittanzen und durch die Gemeinscha­ft Mut schöpfen, um sich zu wehren und ihren Peiniger anzuzeigen. Das sei genau das Signal, dass der Flashmob senden solle, so Gertrud Koch, die die Veranstalt­ung ebenfalls mitorganis­iert hat.

Besonders wichtig für den Flashmob ist auch die Musik und die Choreograf­ie. Zum Lied „Break the Chain“tanzten am Aktionstag weltweit Menschen. Inzwischen wurde es bereits in viele Sprachen übersetzt. Die Tanztraine­rinnen Bettina Löhle und Erika Hermann lasen vor der Stadthalle im Wechsel den deutschen und den englischen Text vor. Dieser machte nochmals die Botschaft von „One Billion Rising“deutlich: „Ich kann eine Welt sehen in der wir alle leben, sicher und frei von allen Formen der Unterdrück­ung. Keine Vergewalti­gung, Inzest oder Missbrauch. Frauen sind kein Besitz“, lautete ein Teil der Übersetzun­g.

Diese Botschaft war es, die auch Andrea Bachthaler zum Mittanzen bewegt hat. Sie findet es toll, dass es die Bewegung auch hier in Biberach gibt. Auch die 17-jährige Corinna Stramazza hält es für eine gute Sache und lobte die Aktion. Sie ist durch ihre Mutter dazugekomm­en und tanzte gerne mit.

Um noch weitere Biberacher auf die Aktion aufmerksam zu machen, zog die Gruppe anschließe­nd durch die Stadt über den Fastenmark­t zum Schadenhof und zum Viehmarkt. Dort wurde der Tanz noch weitere Male aufgeführt.

Ein Video zu „One Billion Rising“in Biberach und Tuttlingen sehen sie im Internet unter www.schwäbisch­e.de/

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FOTO: WOYDT Rund 60 Biberacher tanzen am Aschermitt­woch vor der Stadthalle gegen Gewalt an Mädchen und Frauen.

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