Wendl/Arlt verteidigen ihr Revier
Die Doppelsitzer aus Thüringen sind wieder Olympiasieger – Favorisierte Eggert/Benecken landen auf Platz drei
PYEONGCHANG (dpa/SID) – Als Tobias Wendl und Tobias Arlt ihre Fahrt zu Gold beendet hatten, gab es bei den deutschen Rodlern kein Halten mehr. Der im Einzel unglücklich gescheiterte Felix Loch, Natalie Geisenberger und Bundestrainer Norbert Loch stürmten auf die nunmehr zweimaligen Olympiasieger im Doppelsitzer zu, alle umarmten sich, klatschten sich ab – die Laune war bestens. Nicht zuletzt bei Toni Eggert und Sascha Benecken, auch wenn für die favorisierten WeltcupDominatoren nur Bronze hinter Peter Penz/Georg Fischler (Österreich) blieb.
„Ich bin überglücklich, das ist unglaublich. Wir wussten, dass wir schnell sind. Sensationell“, sagte Wendl bei Eurosport. Mit ihrem zweiten Olympiasieg im Doppelsitzer nach 2014, wo sie auch am GoldGewinn der deutschen Staffel beteiligt waren, verteidigten die „Tobis“noch einmal ihr Revier. Denn nach den Jahren 2013 bis 2016, in denen sie auch drei WM-Titel gewannen, hatte sich eine Wachablösung angebahnt: Eggert/Benecken (Ilsenburg/Suhl) wurden 2017 erstmals Weltmeister, in diesem Winter gewannen die Olympia-Achten von Sotschi acht von neun Weltcup-Rennen.
Dass es bei Olympia nicht zum Sieg reichte, grämte die beiden Thüringer nicht. „Mehr war heute nicht drin. Zwei Doppel waren schneller. Aber wir haben eine olympische Medaille gewonnen. Das ist mega“, sagte Eggert.
Zweimal Olympia-Gold in Folge im Doppelsitzer war vor Wendl/Arlt nur Hans Rinn/Norbert Hahn (DDR) 1976 und 1980 sowie Andreas Linger/Wolfgang Linger (Österreich) 2006 und 2010 gelungen. Und Wendl/Arlt (Berchtesgaden/Königssee), die zur bayerischen „Trainingsgruppe Sonnenschein“mit Loch und Geisenberger gehören, greifen schon nach dem nächsten Gold: Mit Geisenberger und Johannes Ludwig, der im Einzel Bronze gewonnen hatte, fahren sie nun am Donnerstag um ihren zweiten Staffel-Olympiasieg und ihr viertes Gold insgesamt.