Barmer zweifelt an „doppelter Hilfsfrist“
STUTTGART (tja) - Die Hilfsfristen für Notärzte und Rettungswagen in Baden-Württemberg sollten geprüft werden. Dafür plädiert im Interview mit der „Schwäbischen Zeitung“der Landeschef der Krankenkasse Barmer, Winfried Plötze, und fordert, die nur im Südwesten geltende „doppelte Hilfsfrist“abzuschaffen. Die besagt, dass die Rettung innerhalb von 15 Minuten beim Patienten sein muss. Die Kassen finanzierten zurzeit die Ausbildung von Notfallsanitätern, die besser qualifiziert seien als die bisherigen Rettungsassistenten. „Der Notfallsanitäter kann künftig viel mehr selbst machen. Das entlastet die Notärzte“, sagt Plötze.
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KEMPTEN/MÜNCHEN (lby) - Der umstrittene Skilift am Riedberger Horn im Oberallgäu wird womöglich doch nicht gebaut. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) will bereits am heutigen Freitag in München mit kommunalen Vertretern und Befürwortern über das weitere Vorgehen beraten.
Für 11 Uhr hat die Staatskanzlei zu einer Pressekonferenz „zum naturverträglichen Ski- und Bergtourismus in der Region Riedberger Horn“geladen, über die konkrete Stoßrichtung wollte eine Sprecherin aber am Donnerstag auf Anfrage zunächst nichts sagen. Für 12 Uhr haben auch die Gegner des Projektes in München zur Vorstellung ihrer Klagebegründung geladen.
Über die Gründe für das – wenn es so kommt – überraschende Aus des Liftprojekts wird eifrig spekuliert. Aus der CSU hieß es am Donnerstag, die kommunalen Vertreter hätten wohl Zweifel bekommen, nachdem es im Januar nicht weit entfernt vom Riedberger Horn einen Erdrutsch gegeben hatte. Von anderen Stellen ist zu hören, dass es Probleme bei der Finanzierung des Projektes gebe. Offiziell zu erfahren war zunächst nichts.
Am 1787 Meter hohen Riedberger Horn wollen die Gemeinden Balderschwang und Obermaiselstein eine neue Bergbahn bauen, um zwei Skigebiete miteinander zu verbinden. Befürworter des Projekts meinen, dass die Region sich mit dem Projekt für den harten Wettbewerb insbesondere mit den österreichischen Tourismusgebieten wappnen müsse. Das Projekt sollte allerdings Gebiet berühren, das unter strengem Naturschutz stand. Gegen den Protest von Umweltschützern und Landtags-Opposition wurden die Schutzzonen neu zugeschnitten.