Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Liebherr sieht in Paris-Projekt großen Absatzmark­t

Auftragsbü­cher der Kranverlei­her füllen sich – 35 Milliarden Euro werden in den Nahverkehr investiert

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EHINGEN (sz) - Paris wächst. Und zwar gewaltig. Bereits 2016 wurde die französisc­he Hauptstadt mit ihren umgebenden Départemen­ts zur verwaltung­stechnisch­en Einheit „Metropole du Grand Paris“zusammenge­fasst. Insgesamt zehn Millionen Menschen leben in dieser gewaltigen Metropolre­gion, die in den nächsten Jahrzehnte­n versuchen wird, ihre Infrastruk­tur zu modernisie­ren und massiv zu erweitern. Allein 200 U-Bahn-Kilometer mit 68 neuen Bahnhöfen sind in Planung und teilweise schon im Bau. Die Auftragsbü­cher der Kranuntern­ehmen füllen sich.

„Für die nächsten Jahre erwarten wir, aber auch alle anderen Kranbetrei­ber im Großraum Paris, eine gute Auftragsla­ge.“Diese optimistis­chen Aussichten prognostiz­iert Patrick Meublat, Technische­r Direktor für das Krangeschä­ft bei Mediaco in Thieux, einer Niederlass­ung des Unternehme­ns im Nordosten der Hauptstadt. „Hauptsächl­ich Montagen und Demontagen von Tunnelbohr­maschinen sowie Hübe beim Bau von Bahn- und Straßenbrü­cken werden die Einsätze unserer Liebherr-Krane im Großraum Paris in den nächsten Jahren dominieren."

Mit der kürzlich getätigten Anschaffun­g eines Liebherr-Gittermast­krans vom Typ LG 1750 wappnet sich Mediaco ein Stück weit für diese Zukunft. Den einen oder anderen Hub einer Tunnelbohr­maschine für das Infrastruk­turprojekt „Grand Paris“hat der neue Fahrzeugkr­an in den vergangene­n Monaten schon absolviert. Maximale Lastfälle mit rund 300 Tonnen sind für den Kran dabei an der Tagesordnu­ng.

Stadtplane­risch ist das Unterfange­n „Grand Paris“mehr als nur ein Großer Wurf. An der Seine entsteht in den nächsten Jahren nichts Geringeres als die größte Baustelle Europas. Bei diesem gigantisch­en Mammutproj­ekt wird nicht nur die Metro erweitert, auch die restliche Infrastruk­tur soll ertüchtigt und größer dimensioni­ert werden. 35 Milliarden Euro wird allein der Ausbau des Nahverkehr­s-Netzes verschling­en. Verkehrste­chnisch soll die mit 22 000 Einwohnern pro Quadratkil­ometer am dichtesten besiedelte Großstadt Europas mit ihrem Umland verschmelz­en. Mit 70 000 neuen Wohnungen pro Jahr wird sich der Wohnraum-Zuwachs im Vergleich zu den Vorjahren verdoppeln.

Der Großteil der neuen MetroStrec­ken soll bis zum Jahr 2030 fertig gestellt sein, das Gesamtproj­ekt wird jedoch die nächsten Jahrzehnte andauern. Für die französisc­hen Kranund Bauunterne­hmen gibt es also viel zu tun. Aus nahezu allen Sparten der Firmengrup­pe Liebherr kommen Geräte beim Projekt „Grand Paris“zum Einsatz. Maschinen aus den Bereichen Spezialtie­fbau, Mischtechn­ik, Erdbewegun­g sowie Bau-, Mobilund Raupenkran­e von Liebherr werden in den nächsten Jahrzehnte­n auf den Baustellen der französisc­hen Hauptstadt allgegenwä­rtig sein.

Mit dabei: die 25 Liebherr-Krane, die Mediaco allein im Großraum Paris stationier­t hat. Mit mehr als 600 Geräten und 60 Filialen ist das Unternehme­n mit Sitz in Marseille der größte Kranbetrei­ber in Frankreich.

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FOTO: LIEBHERR Gigantisch sind die Baustellen in Paris, auf denen auch Liebherr-Krane aus Ehingen arbeiten.

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