Sommer, Sonne und wenig Shopping
Das warme Wetter zieht tausende Menschen zum verkaufsoffenen Sonntag in die Innenstadt
●
ULM - Um eine Kugel Eis zu ergattern, müssten die Menschen am Sonntag viel Zeit mitbringen. Die Schlangen in Ulm und Neu-Ulm reichen bis weit auf die Bürgersteige – doch das ist kein Grund für schlechte Laune. Der verkaufsoffene Sonntag lockt ganz offensichtlich die Masse an, in den Cafés in Ulm ist kaum mehr ein (Sonnen-)Platz zu ergattern. In vielen Geschäften hingegen hätte es durchaus aus Sicht der Händler - voller sein können. City-Manager Henning Krone zieht deshalb eine durchaus gemischte Bilanz. 15 Grad und bedeckter Himmel hätten dem Umsatz besser getan. „Die Frequenz an Besuchern hätte deutlich höher sein können.“Die gute Seite: Ein Parkplatzchaos wie an so manchen Adventssamstagen blieb immerhin aus – das Fahrrad war, wie man an überfüllten Fahrradständern sehen konnte, das beliebtere Verkehrsmittel. Auch wenn eine „Kennzeichenüberprüfung“der Ulmer City-Marketing ergeben habe, dass Ulm nichts an seiner Strahlkraft verloren habe: Bis aus Ravensburg, Memmingen oder sogar Stuttgart kamen die Besucher.
Der verkaufsoffene Sonntag steht ganz unter dem Motto „Das rote Band“. Rotes Klebeband auf dem Asphalt soll die Bürger zu den gebotenen Attraktionen leiten, so auch zum Herbstmarkt auf dem Münsterplatz. Hier bieten Händler ihre Waren von Bürsten über Süßigkeiten bis hin zu Porzellan an, und natürlich darf auch die rote Wurst nicht fehlen – wie Familie Bertele aus Steinheim betont. Sie hat das rege Treiben auf dem Münsterplatz zuvor vom Turm des Ulmer Münsters aus betrachtet und genießt den Rest des Tages gemeinsam das gute Wetter. So auch Familie Rösch, drei Ulmer, die richtige „Frühlingsgefühle“haben, wie sie lachend berichten. Die Sonne wird nicht nur genossen, sondern auch genutzt: Am Stand von „Zukunft Altbau“des Landes Baden-Württemberg können Tofuwürfel probiert werden, die über einen Parabolspiegel klimaneutral erhitzt wurden. „Solares Kochen“nennen das die Veranstalter – und wollen damit auf die Klimaerwärmung und energieschonende Alternativen aufmerksam machen. Des einen Freud ist jedoch des anderen Leid – den Veranstaltern des ersten Design-Flohmarktes im Blautalcenter Ulm kommt das gute Wetter nicht entgegen. Strahlender Sonnenschein treibt freilich weniger Leute in das Einkaufszentrum. Guido Reuter, Manager des Blautal-Centers, ist dennoch zufrieden. „Die Qualität der Ware stimmt, es fehlt nur noch an der Quantität, sowohl der Verkäufer als auch der Käufer“, berichtet er. Mitveranstalter Til Mähr, welcher viel Erfahrung im veranstalten solcher Märkte besitzt, will an dem Konzept festhalten. Der Design-Flohmarkt müsse sich lediglich etablieren, sagt er, und verweist auf den monatlichen Flohmarkt im Blautalcenter, welcher immer bekannter und erfolgreicher werde.