Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Sommer, Sonne und wenig Shopping

Das warme Wetter zieht tausende Menschen zum verkaufsof­fenen Sonntag in die Innenstadt

- Von Theresa Moosmann

ULM - Um eine Kugel Eis zu ergattern, müssten die Menschen am Sonntag viel Zeit mitbringen. Die Schlangen in Ulm und Neu-Ulm reichen bis weit auf die Bürgerstei­ge – doch das ist kein Grund für schlechte Laune. Der verkaufsof­fene Sonntag lockt ganz offensicht­lich die Masse an, in den Cafés in Ulm ist kaum mehr ein (Sonnen-)Platz zu ergattern. In vielen Geschäften hingegen hätte es durchaus aus Sicht der Händler - voller sein können. City-Manager Henning Krone zieht deshalb eine durchaus gemischte Bilanz. 15 Grad und bedeckter Himmel hätten dem Umsatz besser getan. „Die Frequenz an Besuchern hätte deutlich höher sein können.“Die gute Seite: Ein Parkplatzc­haos wie an so manchen Adventssam­stagen blieb immerhin aus – das Fahrrad war, wie man an überfüllte­n Fahrradstä­ndern sehen konnte, das beliebtere Verkehrsmi­ttel. Auch wenn eine „Kennzeiche­nüberprüfu­ng“der Ulmer City-Marketing ergeben habe, dass Ulm nichts an seiner Strahlkraf­t verloren habe: Bis aus Ravensburg, Memmingen oder sogar Stuttgart kamen die Besucher.

Der verkaufsof­fene Sonntag steht ganz unter dem Motto „Das rote Band“. Rotes Klebeband auf dem Asphalt soll die Bürger zu den gebotenen Attraktion­en leiten, so auch zum Herbstmark­t auf dem Münsterpla­tz. Hier bieten Händler ihre Waren von Bürsten über Süßigkeite­n bis hin zu Porzellan an, und natürlich darf auch die rote Wurst nicht fehlen – wie Familie Bertele aus Steinheim betont. Sie hat das rege Treiben auf dem Münsterpla­tz zuvor vom Turm des Ulmer Münsters aus betrachtet und genießt den Rest des Tages gemeinsam das gute Wetter. So auch Familie Rösch, drei Ulmer, die richtige „Frühlingsg­efühle“haben, wie sie lachend berichten. Die Sonne wird nicht nur genossen, sondern auch genutzt: Am Stand von „Zukunft Altbau“des Landes Baden-Württember­g können Tofuwürfel probiert werden, die über einen Parabolspi­egel klimaneutr­al erhitzt wurden. „Solares Kochen“nennen das die Veranstalt­er – und wollen damit auf die Klimaerwär­mung und energiesch­onende Alternativ­en aufmerksam machen. Des einen Freud ist jedoch des anderen Leid – den Veranstalt­ern des ersten Design-Flohmarkte­s im Blautalcen­ter Ulm kommt das gute Wetter nicht entgegen. Strahlende­r Sonnensche­in treibt freilich weniger Leute in das Einkaufsze­ntrum. Guido Reuter, Manager des Blautal-Centers, ist dennoch zufrieden. „Die Qualität der Ware stimmt, es fehlt nur noch an der Quantität, sowohl der Verkäufer als auch der Käufer“, berichtet er. Mitveranst­alter Til Mähr, welcher viel Erfahrung im veranstalt­en solcher Märkte besitzt, will an dem Konzept festhalten. Der Design-Flohmarkt müsse sich lediglich etablieren, sagt er, und verweist auf den monatliche­n Flohmarkt im Blautalcen­ter, welcher immer bekannter und erfolgreic­her werde.

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FOTO: ALEXANDER KAYA Der verkaufsof­fene Sonntag hat tausende Menschen in die Innenstadt gezogen.

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