Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Knupfer zeigt seine Werke im Berger Kunstkelle­r

Viele Kunstinter­essierte kommen zur Vernissage des Munderking­er Künstlers

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BERG (somm) - Eine Vernissage mit Künstlerge­spräch zwischen Ausstellun­gsleiterin Heidi Moll und Maler Hans-Jürgen Knupfer hat im „Bäumle“in Berg mit integriert­er „Galerie Kunstkelle­r“stattgefun­den. „Es malt in mir“lautet der Titel der neuesten Ausstellun­g des Munderking­ers Knupfer in Heidi Molls Berger Kunstgaler­ie, und Knupfer verdeutlic­hte, dass eben in der Kunst nicht alles bewusst geschieht, sondern der Künstler als Werkzeug seines internen Schaffendr­angs verstanden werden darf. Der Künstler führt sozusagen aus, was in ihm malt, denkt und antreibt. Das Motto der Ausstellun­g sei ihm gekommen, weil er zu Einfällen sofort Notizen, gar Skizzen macht. Heidi Moll bestätigte, es sei ihm auf den Leib geschriebe­n.

Geschaffen hat der Künstler zahlreiche filigrane Landschaft­sgemälde im mittleren Format, die den Raum im Erdgeschos­s schmücken. Die Großformat­e hängen im kühlen, in Gewölbefor­m vorhandene­n Kunstkelle­r eine Etage tiefer. Zwischen den Gemälden sind Skulpturen aus Draht und teilweise mit Papier platziert, mit spärlichem, aber treffendem Einsatz von Farbe. Moll kennt Knupfer seit langer Zeit und verriet im Künstlerge­spräch vor 80 Zuhörern im sehr gut gefüllten „Bäumle“, dass sie etwas Neues in Knupfers Landschaft­sgemälde entdeckt habe: das Ulmer Münster und einen Ehinger Kirchturm. Es sind aber nicht nur Landschaft­en, Gebäude allein, sondern auch „Körperland­schaften“in denen man Aktandeutu­ngen findet, die allesamt durch ihre Farbigkeit bestechen und stets für den vorhandene­n „Knupfer-Stil“stehen. Eigens für die Ausstellun­g in Berg sind die meisten Werke in den vergangene­n Monaten erst entstanden.

Das Malen ist für Knupfer ein Prozess, den er aber „rechtzeiti­g beenden kann, was nicht allen Künstlern gelingt“, sagte Moll. Der Munderking­er braucht nicht total bemalte Leinwände, seine Werke bestechen durch viel ursprüngli­ches Weiß und partiell bunte Einschübe, die Ortschafte­n mit Häusern und vor allem verschiede­nfarbigen Dächern zeigen. Fein arbeitete Knupfer in kleinforma­tige, papierlose Drahtrahme­n allerhand Gesichter ein – „es biegt in mir“, schlussfol­gert er. Jeder dürfe sich suchen und werde sich finden – „zumindest typähnlich“, warf laut ein Vernissage­besucher ein. Er stelle auch mal ein Gemälde zur Seite, weil der Abschluss noch fehlt, denn als Schwabe kann er nichts wegwerfen, so Knupfer, was zu zustimmend­en Lachern aus dem Publikum führte. Knupfer bedankte sich für das schöne Hängen der Gemälde durch Moll, nachdem er einen Kleinbus voller Werke angeliefer­t hatte. Musikalisc­h begleitete­n Elmar Ertle (Gitarre) und Monika Kneer (Gesang) die Vernissage. Als Geschenk erhielten sie vom Künstler kleinforma­tige, gerahmte Portraits unter dem Motto „Es musiziert in mir“.

Die Ausstellun­g geht bis zum Sonntag, 6. Mai, und ist sonntags und am Dienstag, 1. Mai, stets von 14 bis 18 Uhr geöffnet.

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SZ-FOTO: ELISABETH SOMMER Im Kunstkelle­r hängen nun die Werke von Hans-Jürgen Knupfer.

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