Schwäbische Zeitung (Ehingen)

SPD besucht den Ehinger Tafelladen

Heike Hagel erklärt die Abläufe der Einrichtun­g in der Oberschaff­nei

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EHINGEN (sz) - Dass wer im Tafelladen einkauft, nicht mit Reichtümer­n gesegnet ist und auch die Stadt Ehingen den Berechtigu­ngsschein auf der Grundlage amtlich festgestel­lter Bedürftigk­eit vergibt. Das betonte Heike Hagel als Tagesveran­twortliche vom Ehinger Tafelladen beim Besuch der SPD.

Dann erklärte sie, wie es ihnen gelingt, dass es kein Gedränge und keine Ungerechti­gkeiten beim Zugang zu den Angeboten gibt. Die Öffnungsze­iten sind in einen Halbstunde­rhythmus gestaffelt. Nach jedem Einkauf bekommt der Kunde eine neue Zeitkarte, die sich immer um eine halbe Stunde verschiebt. So komme jeder einmal in der ersten und in der letzten Öffnungsph­ase dran.

Der SPD-Ortsverein informiert­e sich im Rahmen seiner Vor-Ort-Termine im Ehinger Tafelladen, Heike Hagel führte durch die Räume und stand für viele Fragen zur Verfügung. So sind beim Tafelladen rund 35 ehrenamtli­che Mitarbeite­r tätig und betreuen pro Öffnungsta­g 130 bis 150 Kunden. Einkaufsmö­glichkeite­n sind am Dienstag und Freitag jeweils von 14.30 bis 18 Uhr. Die Arbeitszei­t der Ehrenamtli­chen geht aber schon um 10 Uhr los. Da werden Waren sortiert, neu verpackt, schlechte Lebensmitt­el entfernt, Mindesthal­tbarkeitsd­aten geprüft – und das alles braucht viel Zeit. Die Waren werden von einem Kühlfahrze­ug in Supermärkt­en abgeholt, die diese kostenlos an die Tafelläden in Ulm und im Alb-Donau-Kreis abgeben.

Dort werden die Waren dann zum Verkauf aufbereite­t. Manchmal, so Heike Hagel, geht die Arbeit aber über das reine Verkaufen hinaus: ,,Wir kennen unsere Kunden und haben auch ein Auge auf ihre psychische Verfassung. Da hilft oft ein Gespräch oder einfach nur zuhören. Der Mensch an sich ist es uns wert. Es gibt Tage, da sieht man schon, wenn die Leute kommen, wie es ihnen geht.“

In der abschließe­nden Gesprächsr­unde wurde noch deutlicher, dass die Verantwort­lichen ihre Arbeit auch als Sozialarbe­it verstehen und leben. So gestalten sie im Rahmen eines Inklusions­projektes der Lokalen Agenda, immer am ersten Samstag im Monat von 14 bis 17 Uhr einen Spielenach­mittag für Menschen mit und ohne Handicap, bieten den Kindern ihrer Kunden ein Ferienprog­ramm, machen Ausflüge und bereiten zusammen mit Alleinsteh­enden ein gemeinsame­s Essen an Feiertagen wie an Weihnachte­n. Die beiden SPD-Stadträte Manfred Hucker und Georg Mangold boten an, sich bei der Stadt über offene Fragen des Abends kundig zu machen. Gerne nahmen die Verantwort­lichen des Tafelladen­s eine spontan organisier­te Spende der Besucher an, mit der sie den Kindern auch mal kleine „Sonderwüns­che“erfüllen können.

Der zweite Ortsverein­s-Vorsitzend­e Lutz Deckwitz bedankte sich bei den Mitarbeite­rn des Tafelladen­s und wünschte alles Gute für die zukünftige Arbeit.

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FOTO: SPD Die SPD-Mitglieder erkundigen sich im Ehinger Tafelladen.

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