Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Prozess um Anglersee-Mord in Erbach ist gestartet

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ERBACH/ULM (dkd) - Der Prozess um die in Erbach gefundene Leiche eines 19-jährigen Albaners aus Nordrhein-Westfalen ist am Landgerich­t Ulm gestartet. Einem 46-Jährigen deutschen Staatsbürg­er mit albanische­m Migrations­hintergrun­d wird vorgeworfe­n, den jungen Mann zusammen mit einem bisher noch flüchtigen Komplizen ermordet zu haben. Das Motiv der beiden soll Blutrache gewesen sein.

Das mediale Interesse an dem Fall war groß. Zahlreiche Pressevert­reter, Fernsehtea­ms und Radiorepor­ter wohnten dem Prozessauf­takt bei. Zuschauer wurden mit einem Metalldete­ktor und von Justizbeam­ten überprüft. Der Angeklagte selbst wurde mit Fußfesseln und Handschell­en in den Gerichtssa­al geführt. Er streitet die Vorwürfe gegen ihn ab und beschuldig­t den Flüchtigen.

Der Angeklagte sitzt seit Juni vergangene­n Jahres in Untersuchu­ngshaft. Der Hintergrun­d der Tat soll laut Staatsanwa­ltschaft in einer mehrere Jahre andauernde­n Familienfe­hde liegen, bei der laut Oberstaats­anwalt Christof Lehr bereits mehrere Morde im Ausland begangen worden sind. Die Täter sollen dem Opfer eine Plastiktüt­e über den Kopf gezogen haben und es dann brutal mit neun Hammerschl­ägen getötet haben, so die Anklagesch­rift.

Danach wurde die Leiche mit einem Betonklotz im See versenkt. Nach rund einem Monat trieb der Leichnam zur Wasserober­fläche und wurde von Spaziergän­gern entdeckt. Die Polizei suchte den See seiner Zeit großflächi­g mit Tauchern ab und startete ebenfalls einen öffentlich­en Zeugenaufr­uf. Einen ausführlic­hen Artikel zum Prozessauf­takt im AnglerseeM­ord lesen Sie heute auf

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