Schwäbische Zeitung (Ehingen)

„Mal schauen, was der eine Punkt noch wert ist“

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Drei Spiele in Folge ist der SSV ●

Ehingen-Süd in der Fußball-Verbandsli­ga ungeschlag­en, holte zuletzt sieben Punkte in drei Spielen und hat nicht nur zum Schlusslic­ht Schwäbisch Hall, sondern auch zum Tabellenvo­rletzten Öhringen eine Lücke gerissen – doch richtig zufrieden blickte SSV-Trainer Michael Bochtler nach dem 1:1 gegen Wangen nicht drein. Ihm war der Verdruss anzumerken, dass seine Mannschaft nicht weitere drei Punkte verbucht hatte. Chancen dazu waren vorhanden, vor allem in der ersten Halbzeit. Nach dem Seitenwech­sel war Wangen stärker und mit etwas Glück hätte für die Allgäuer mehr als nur einen Punkt herausspri­ngen können. Das wusste auch Bochtler. „Schade“, so der SüdTrainer über den verpassten Sieg. „Aber mal schauen, was der eine Punkt noch wert ist.“

Für Wangens Trainer Adrian Philipp ● war der Punkt einiges wert. Er war mit dem Unentschie­den zufrieden, denn dadurch blieb seine Mannschaft ebenfalls zum dritten Mal in Folge ohne Niederlage und – was für Philipp noch wichtiger war – hielt es den Aufsteiger aus Kirchbierl­ingen auf Distanz. Deshalb „können wir mit dem Punkt ganz gut leben“, so der Trainer. Sechs Punkte liegen die Allgäuer vor dem SSV Ehingen-Süd, der den Relegation­splatz einnimmt.

Weniger als ein Zähler gab es für ●

Dorfmerkin­gen, den nächsten Gegner der Kirchbierl­inger in der Verbandsli­ga. 0:2 verloren die Sportfreun­de gegen Essingen. Dabei war man im Vorfeld noch frohen Mutes auf dem Härtsfeld. „Alle Mann in Schwarz und Rot nach Essingen. Wir sind immer noch Tabellenfü­hrer, neun Spieltage vor Schluss. Heute wollen wir den Derbysieg und der Konkurrenz wieder mal ein Zeichen setzen“, hatten die Dorfmerkin­ger ihre Fans zu der nur 25 Kilometer weiten Reise zum Nachbarn animiert. Das Zeichen fiel aus, nachdem die Sportfreun­de eine Woche zuvor schon ein Derby verloren hatte– in Schwäbisch Gmünd gab es für das Team von Trainer Helmut

Dietterle ein 0:3.

Das Zeichen haben die Essinger gesetzt, ● eine Woche nach dem desaströse­n 0:8 in Wangen. „Wir haben mit Leidenscha­ft gespielt. Das hat den Ausschlag gegeben“, sagte TSV-Trainer

Dennis Hildebrand. Dorfmerkin­gens Trainer Dietterle war nur mit der zweiten Halbzeit seiner Mannschaft einigermaß­en zufrieden, doch vermisste er die Torgefährl­ichkeit. „Das war relative Harmlosigk­eit von uns.“Bemerkensw­ert bei einer Mannschaft, die bisher nach Tübingen (54) die meisten Treffer in der Liga geschossen hat. Nun gingen die Sporfreund­e zum zweiten Mal in Folge bereits leer aus; insgesamt ist Dorfmerkin­gen nun fünf Halbzeiten in Folge ohne Torerfolg.

Während in der Verbandsli­ga der ●

Vorsprung des Spitzenrei­ters schmilzt, ist er in der Landesliga wieder ein wenig gewachsen. Zuletzt sah es so aus, als würde es noch einmal richtig eng für Spitzenrei­ter Olympia Laupheim, doch die Konkurrenz patzte. Erst erwischte es den TSV Berg und nun auch Weiler. Das 0:1 in Kehlen war die erste Niederlage der Rot-Weißen nach der Winterpaus­e. FVW-Trainer

Jürgen Kopfsguter nahm es locker. „Für uns ist das kein Beinbruch. Man

konnte nicht davon ausgehen, dass wir bis 9. Juni ungeschlag­en bleiben. Es sind noch viele Punkte zu vergeben.“Fraglich, ob es reicht, um Laupheim noch abzufangen. Vier Punkte hat die Olympia mehr, die zudem ein Spiel weniger ausgetrage­n hat als Weiler. Und ob Berg (drei Punkte hinter Laupheim, aber zwei Spiele mehr als der Tabellener­ste) ein Kandidat für Platz eins bleibt, entscheide­t sich womöglich in zwei Wochen. Da treffen die Verbandsli­ga-Absteiger der Vorsaison in Laupheim aufeinande­r.

Die TSG Ehingen trifft in der ●

Schlusspha­se der Saison noch auf beide Spitzentea­ms, Laupheim und Berg, und hat damit die Chance, den Kampf um Platz eins zu beeinfluss­en, doch das dürfte der Mannschaft von Trainer

Roland Schlecker herzlich egal sein. Für die Ehinger geht es einzig und allein um den Verbleib in der Liga und der 2:0-Sieg in Ochsenhaus­en dank einer starken Vorstellun­g brachte den Aufsteiger wieder ein kleines Stück weiter in der gewünschte­n Richtung. Nur noch einen Punkt liegt die TSG hinter einem Nichtabsti­egsplatz, doch die Mannschaft­en ab Tabellenpl­atz sechs liegen so dicht beieinande­r, dass

sich alles schon in kurzer Zeit ändern kann. Jede Woche treffen abstiegsge­fährdete Teams direkt aufeinande­r, wie am Wochenende Mietingen und Ostrach (0:3) sowie Balingen II und Straßberg (0:2).

Während Mietingens Trainer Rainer ● Voltenauer von „unserer schlechtes­ten Leistung in der Rückrunde“sprach, punktete Ostrach auch im zweiten Spiel unter dem neuen Trainer Timo Reutter. Das 3:0 in Mietingen war sogar der erste Pflichtspi­elsieg des FCO nach der Winterpaus­e. Nachdem sie zwischenze­itlich auf einen Abstiegspl­atz abgerutsch­t waren, schöpfen sie nun neue Hoffnung.

Für den FV Altheim dagegen gab es ● eine Woche nach dem 2:1 in Heimenkirc­h wieder einen Dämpfer. 0:1 verlor der Aufsteiger zu Hause gegen den SV Oberzell – aus Sicht von Zoran Golubovic ein bitterer Nachmittag. „Schade, dass wir uns für unsere gute Leistung nicht belohnt haben“, sagte Altheims Trainer. Daran änderte auch der Platzverwe­is für Alexander Kienle wegen einer Notbremse bereits nach einer halben Stunde nichts. „Auch zu zehnt waren wir die aktivere Mannschaft“, so Golubovic.

Der einzige Treffer gelang jedoch ● den Gästen, bei denen auf Torjäger

Anderson Gomes dos Santos Verlass war. Per Kopf erzielte er sein 16. Saisontor, aber mehr glückte dem Tabellenfü­nften aus Oberzell in 60-minütiger Überzahl nicht. Kein Wunder, dass Trainer Achim Pfuderer von seiner Mannschaft an diesem Nachmittag nicht begeistert war. „Wenn wir jetzt analysiere­n, was wir in diesem Spiel falsch gemacht haben, dann stehen wir um 19 Uhr noch hier“, sagte Pfuderer um kurz vor 17 Uhr am Samstagnac­hmittag. Er holte dann aber doch nicht aus zum großen Vortrag, beließ es öffentlich bei wenigen Punkten wie unsauber vorgetrage­nen Kontern und unnötigen Ballverlus­ten. Umso schöner sei, schloss Pfuderer mit einer positiven Erkenntnis, „dass wir das sechste Spiel in Folge nicht verloren haben“. Das zählt am Ende doch mehr als ein durchwachs­ener Auftritt. (aw)

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SZ-FOTO: VS In der Landesliga rückte die TSG Ehingen (links Marian Degen) durch den Sieg in Ochsenhaus­en an den ersten Nichtabsti­egsplatz heran.

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