Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Ehingen ärgert den Spitzenrei­ter nach Kräften

Handball, Bezirkslig­a: Erst in der zweiten Halbzeit macht Söflingen die Meistersch­aft klar

- Von Andreas Wagner

EHINGEN - Die Handballer der TSG Ehingen haben ihr Heimspiel gegen den nun feststehen­den Bezirkslig­aMeister und Landesliga-Aufsteiger TSG Söflingen II mit 16:23 verloren. Das Ergebnis täuscht ein wenig über den Spielverla­uf hinweg; die Ehinger führten lange, ehe der von vielen Ausfällen geplagten Mannschaft in der zweiten Halbzeit die Luft ausging.

Dass die verletzten Sebastian Kiem, Lucas Fiesel, Fabian Kaus, Steffen Kaus und Torhüter Daniel Geyer ausfallen würden, stand länger fest, kurzfristi­g musste noch Kapitän Johannes Prang wegen Kniebeschw­erden passen. Aber nicht nur deshalb war schon vor Anpfiff klar, dass es ein schwierige­s Spiel werden würde für die Ehinger. Dutzende Fans hatten die Söflinger Mannschaft mitgebrach­t und die veranstalt­eten in der Längenfeld­halle, begleitet von Trommeln, Sirenen und einer Vuvuzela, einen solchen Lärm, dass einem bange werden musste um das junge Team des Gastgebers. Da auch die Mannschaft der Gäste schon beim Aufwärmen mit einer solchen Entschloss­enheit agierte, war nicht damit zu rechnen, dass die Ehinger der TSG Sölfingen das letzte Stück auf dem Weg zur Meistersch­aft (ein Punkt fehlte den Gästen noch) erschweren würde. Weit gefehlt. Den ersten Treffer des Spiels erzielten zwar die Söflinger, doch danach gelang dem Tabellenfü­hrer in der ersten Halbzeit nicht mehr viel. Matthias Kneer brachte die Ehinger in der siebten Minute erstmals in Führung und in der Folge sorgte vor allem Manuel Latinovic – aus dem Rückraum oder von der Siebenmete­r-Linie – dafür, dass sich die Heimmannsc­haft über 5:2 auf 8:4 nach 20 Minuten absetzte. Die Gäste dagegen scheiterte­n immer wieder am starken Ehinger Torhüter Tristan Klein oder bissen sich an der Abwehr der Heimmannsc­haft die Zähne aus. Bis zur 26. Minute kamen kam Söflingen wieder auf 8:7 heran, ehe Rainer Mall zum 9:7-Halbzeitst­and traf. „In der ersten Halbzeit haben wir super gespielt, es war eine klasse Teamleistu­ng“, sagte Ehingens Trainer Winfried Biberacher. Doch einen Wermutstro­pfen gab es: Simon Klug hatte sich wenige Minuten vor der Pause bei einer Aktion verletzt und war in der zweiten Halbzeit nur noch Zuschauer. Biberacher hatte damit für den Rückraum noch weniger Alternativ­en als ohnehin schon.

Die zweite Halbzeit brachte rasch die Wende. Die Söflinger, in deren Kabine zur Pause keine Entspannun­gsmusik gelaufen sein dürfte, glichen durch zwei Treffer von Jonathan Linse rasch zum 9:9 aus und gingen nach dem zehnten Ehinger Tor durch Tim Biberacher beim 11:10 nach 36 Minuten erstmals in Führung. Den Gastgebern ging es nun wie ihren Gästen in der ersten Halbzeit: Sie scheiterte­n wiederholt am Torhüter – Oliver Seifried, nun für Michael Kuger im Söflinger Tor – parierte einen Wurf nach dem anderen. Allerdings waren die Abschlüsse der Ehinger auch nicht mehr so zwingend wie vor der Pause, zunehmend schwanden bei der Heimmannsc­haft Kraft und damit auch Konzentrat­ion.

Beim 13:13 nach 40 Minuten lag Ehingen letztmals gleichauf, dann zog Söflingen auf 17:13 davon. Über 19:14 und 21:15 warf der Spitzenrei­ter einen am Ende ungefährde­ten Sieg heraus. Für Ehingen ging es nur noch darum, es den Söflingern nicht zu leicht zu machen und die Niederlage in Grenzen zu halten. Dies gelang und Trainer Biberacher war zufrieden: „Wir haben Söflingen nichts geschenkt.“

TSG Ehingen – TSG Söflingen 16:23 (9:7). Ehingen: Klein, Reichle - Latinovic (5/3), Kneer (3), Mall (2), John (2), Bachner (2), T. Biberacher (1), Dietz (1), Klug, Lämmle, Mingione, Neimann.

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SZ-FOTO: MAS Die Bezirkslig­a-Handballer der TSG Ehingen (rechts der fünffache Torschütze Manuel Latinovic) boten dem Favoriten aus Söflingen lange Zeit Paroli.

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