Wertermittlung für Oberdischingen ist abgeschlossen
Experten dotieren den Wert aller gemeindlichen Straßen, Grundstücke und Gebäude auf 8,8 Millionen Euro
● OBERDISCHINGEN - Im Rahmen der Umstellung auf das neue kommunale Haushalts- und Rechnungswesen (NKHR) muss sämtlicher Besitz der Gemeinde Oberdischingen bewertet werden. Der Gemeinderat hat bereits im November 2016 das Institut Innovatives Bauen Dr. Hettenbach (iib) beauftragt, das immobile Gemeindevermögen zu bewerten. Zu diesem gehören Straßen, Gebäude, Grundstücke und Brücken. Den Abschlussbericht stellte Gerhard Vogel am Montag im Gemeinderat vor. Laut den Berechnungen beläuft sich der Wert des Gemeindeeigentums auf rund 8,8 Millionen Euro.
Bei dieser Summe handelt es sich jedoch um ein sogenanntes Buchvermögen. Der Wert der kommunalen Besitztümer liege natürlich um ein vielfaches höher, so der Experte. Zur Bewertung habe sein Institut drei Kontogruppen eröffnet. In die erste fallen unbebaute Grundstücke, in die zweite bebaute Grundstücke und in die dritte Straßen und Plätze.
Bewertung mit Durchschnittswerten
Die Beurteilung des Werts erfolge bei der Aufstellung nach Anschaffungsund Herstellungskosten, und berücksichtigt dabei weder den Zeitwert noch den aktuellen Zustand. Zudem habe das Institut mit zulässigen Durchschnittswerten gearbeitet. Diese belaufen sich in Oberdischingen für unbebaute Grundstücke, also Gärten, Äcker, Wasserflächen oder unreifes Bauland, auf 3,40 Euro pro Quadratmeter. Für Wald wird eine generelle Pauschale von 26 Cent pro Quadratmeter angenommen, der Bewuchs ist in Oberdischingen 77 Cent pro Quadratmeter wert und wird entsprechend dazu gerechnet.
In die Berechnungen für Gebäude fließen wie bereits erwähnt, die Baubeziehungsweise Anschaffungskosten ein. Ferner werden Abschreibungen und Sanierungsmaßnahmen berücksichtigt. In diesem Zusammenhang lobte Gerhard Vogel das Engagement von Kämmerin Verena Amann und deren Vorgänger Robert Fiderer. „Frau Amann hat uns detaillierte Kostenaufstellungen zur Verfügung gestellt und das weit über die 20-Jahresgrenze hinaus. Es war eine vorbildliche Zusammenarbeit.“
Alles in allem ergeben diese Durchschnittswerte die Summe von rund 8,8 Millionen Euro, die für die Eröffnungsbilanz des NKHR benötigt wird. Daraus ergeben sich 115 000 Euro an jährlichen Abschreibungen (Wertverfall), welche die Gemeinde erwirtschaften muss, um das Eigentum auf dem bisherigen Standard zu halten. Jährlich werden zudem noch rund 30 000 Euro an Abschreibungen für das bewegliche Vermögen der Gemeinde hinzu kommen, schätzte Vogel. Bürgermeister Friedrich Nägele bedankte sich für Vogels Vortrag und geht davon aus, dass Oberdischingen und die Verwaltung den Anforderungen gerecht werden können. Bis zum 1. Januar 2020 müssen alle Kommunen in Baden-Württemberg das NKHR eingeführt haben. Die Gemeinde Oberdischingen strebt die Umstellung ebenfalls bis 2020 an.