Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Viele gute Wünsche für Teichmann

Florian Teichmann wird in Allmending­en feierlich in sein Amt eingesetzt – Er plädiert für offenes Miteinande­r

- Von Dominik Prandl

ALLMENDING­EN (sz) - Mit vielen guten Wünschen ist Allmending­ens neuer Bürgermeis­ter Florian Teichmann vor 330 Gästen in sein Amt eingesetzt worden.

● ALLMENDING­EN - Florian Teichmann ist in sein Amt als Bürgermeis­ter von Allmending­en eingesetzt worden. In einer feierliche­n Gemeindera­tssitzung mit rund 330 Gästen in der Turn- und Festhalle in Allmending­en wurde er am Donnerstag­abend vereidigt und verpflicht­et. Am 18. Februar hatten die Allmending­er Bürger den Söflinger zu ihrem Bürgermeis­ter und als Nachfolger von Robert Rewitz gewählt, der das Amt die vergangene­n 24 Jahre innehatte. Von den Gästen, darunter der Landrat, Landtagsab­geordnete und Bürgermeis­ter aus der Region, bekam Teichmann viele Ratschläge mit auf den Weg.

Um 18.45 Uhr war es soweit: Florian Teichmann schwor, das Amt nach bestem Wissen und Können zu führen, gelobte Treue der Verfassung und das Wohl der Gemeinde und ihrer Einwohner zu fördern. Die Vereidigun­g und Verpflicht­ung übernahm Leonhard Sontheimer als dienstälte­stes Gemeindera­tsmitglied. Feierlich umrahmten Bläser des Bergemer und des Allmending­er Musikverei­ns den Abend, die Landfrauen hatten die Halle mit Blumen geschmückt. Der stellvertr­etende Bürgermeis­ter Manfred Huber führte durch den Abend.

Veronika Balzer als Vertreteri­n des Allmending­er Gemeindera­ts eröffnete den Reigen der Grußworte an den neuen Bürgermeis­ter. „Uns verbindet, dass wir Allmending­en lebensund liebenswer­t erhalten und gemeinsam in eine möglichst sichere Zukunft führen wollen“, sagte sie, wobei sie das Wort „gemeinsam“betonte. „Wir sind bereit, diese Symbiose mit Ihnen einzugehen“, erklärte sie. Teichmanns Frau, die ihn wie auch seine beiden kleinen Kinder zur Vereidigun­g begleitet hat, wurde von Balzer ein Blumenstra­uß überreicht – als „Trostpfläs­terchen“, weil sie auf ihren Mann werde warten müssen, wenn der abends eine Gemeindera­tssitzung leite.

Aufgaben vorgezeich­net

„Man muss auch auf eigene Belange und die Familie achten“, erklärte Landrat Heiner Scheffold. Er wünsche Teichmann, dass er eine gute Balance finde. „Sie sind nicht allein“, betonte er. Das Klima im Gemeindera­t vor Ort sei ein gutes. Auch könne Teichmann sich auf das Fachwissen engagierte­r Mitarbeite­r im Rathaus verlassen und auch der Kreistag stehe an seiner Seite. Scheffold lobte unter anderem das Vereinsleb­en in Allmending­en, die Startbedin­gungen für Teichmann seien vielverspr­echend, sagte er. Viele Aufgaben seien schon vorgezeich­net – der Radweg zwischen Grötzingen und Tiefenhüle­n könne möglicherw­eise noch in diesem Jahr realisiert werden, noch gehe es aber um den Grunderwer­b.

„Wenn die Spitze – der Bürgermeis­ter – nicht sticht, bleibt auch die restliche Nadel – der Gemeindera­t – stumpf“, sagte der CDU-Landtagsab­geordnete Manuel Hagel und fügte an, dass die Gemeinde mit Florian Teichmann einen Trumpf gezogen habe, der steche. Das Wahlergebn­is im Februar – Teichmann hatte 66,4 Prozent der Stimmen erhalten – sei ein großer Vertrauens­vorschuss.

Als Bürgermeis­ter habe man mit allem zu tun, was im öffentlich­en Leben vorkomme: Kindergärt­en, Straßenlat­ernen, Hundegebel­l, erklärte Schelkling­ens Bürgermeis­ter Ulrich Ruckh, der für die Bürgermeis­ter aus den benachbart­en Gemeinden sprach. „Geben Sie ihm Zeit und lassen Sie ihn Fehler machen“, bat er die Allmending­er und bescheinig­te Teichmann, ein „echter Bürgermeis­ter-Typ“zu sein.

„Sie sind jetzt Kommunist, also für das Wir zuständig“, wandte sich Pfarrer Martin Jochen Wittschore­k für die Kirchen an den neuen Bürgermeis­ter. Teichmann werde oft zwischen Einzelinte­ressen und dem Gemeinwohl stehen, erklärte er. Jochen Schaude sprach im Namen der Ortsverwal­tungen ein Grußwort, Gregor Baur für die Vereine. Die Rektoren der Allmending­er Schule, Jürgen Haas und Susanne Schelkle, überreicht­en Teichmann eine Schultüte mit vielen kleinen Geschenken: Wattestäbc­hen etwa für offene Ohren oder einen Kompass, um den richtigen Weg zu finden. Eine lange Wunschlist­e, die ausgerollt wurde, entpuppte sich als großer Willkommen­sgruß.

Teichmann selbst bedankte sich in seiner Ansprache bei Robert Rewitz für viele Ratschläge und bei seinem bisherigen Arbeitgebe­r EnBW dafür, dass er deutlich früher aus seinem Arbeitsver­trag gelassen wurde. Emotional bedankte er sich schließlic­h bei seiner Frau: „Ich könnte kein guter Bürgermeis­ter sein ohne starke Frau und Familie in meinem Rücken“, sagte er. Die Vereine bat er um Nachsicht dafür, dass er nicht zu jeder Veranstalt­ung kommen könne, auch wenn ihm die Vereine am Herzen liegen. Er wolle seine Freizeit mit der Familie verbringen, erklärte er, um Kraft für anstehende Aufgaben zu sammeln.

„Gemeinscha­ft ist mir persönlich ein großes Anliegen“, betonte Teichmann und bat um ein offenes Miteinande­r und darum, „dass wir gemeinsam für Dinge einstehen, nicht gegen Dinge“. Er würde sich freuen, so viele Menschen, wie an diesem Abend, auch in der nächsten öffentlich­en Gemeindera­tssitzung zu sehen, sagte er und forderte die Allmending­er auf: „Besuchen Sie uns!“

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SZ-FOTOS: PRANDL Das Rad dreht sich weiter: Der neue Bürgermeis­ter Florian Teichmann mit Frau und Kind neben seinem Vorgänger Robert Rewitz (l.).
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Glückwünsc­he vom Landrat.

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