Dädeng, Täding;
Die Dädeng, Täding, Plural Dädenge (n), Tädingen : Tun, nutzloses Tun, ergebnisloses Tun, Rumgehocke , gemeinsame ziellose Unterhaltung, Geschwärtz. - Täding, schwäbisch regelrecht Dädeng , ist das aus dem Mittelhochdeutschen (ca. 1050 – 1350) erhaltene und heute noch gebrauchte Wort das/die täding, teding (14. Jh.), das zum neuhochdeutschen das/die Teiding geführt hat: tag plus dinc (Thing, Gerichtsverhandlung) ergibt althochdeutsch tagadinc, mittelhochdeutsch
tagadinc, tegedinc, täding, teding. Diese letztere Täding war ursprünglich eine auf einen bestimmten Tag (> Tä-) anberaumte Gerichtsversammlung (Thing, Ding >-ding/ -deng), dann überhaupt eine auf einen bestimmten Tag angesetzte Ratsversammlung, beratende Versammlung. Täding nimmt dann bereits im Spätmittelalter die Bedeutung
unnützes Gerede, Geschwätz an, was dann unserer schwäbischen Dädeng zugrunde liegt. Aus mittelhochdeutschem tagedingung, also das Abhalten des mittelhochdeutschen tagedinc, wird (obige) Teiding, auch Teidigung, woraus dann das neuhochdeutsche Wort Verteidigung wird; Teiding ist auch heute noch erhalten im schwäbisch-alemannischen Fasnetsbrauch der Narrenteiding. - Das Verb zum mittelhdt. täding ist mittelhdt. tagedingen, tegedingen, dedingen (verhandeln, gerichtlich verhandeln), das dann zu abgehendem schwäbischem tädinge(n), dädenga, tädige(n), dädiga (verhandeln, unterhandeln; schwätzen, reden) und über abgehendes nhd. teidigen zu
verteidigen führt. – Das hochdt. Wort
tätigen (vollbringen, bewerkstelligen) geht auf Tat, tun zurück.