Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Kulturamts­chefin will Impulse setzen

Marion Greiner-Nitschke ist vom Kulturange­bot in Ehingen begeistert.

- Von Dominik Prandl

EHINGEN - Marion Greiner-Nitschke ist seit Anfang April neue Leiterin des Kulturamts in Ehingen. Sie vertritt Doris Orgonas, die in Elternzeit gegangen ist. Kultur hat für die 48Jährige einen hohen Stellenwer­t und ganz verschiede­ne Funktionen. Von dem Angebot in Ehingen ist die Kulturwiss­enschaftle­rin begeistert. Dennoch würde sie gerne an der einen oder anderen Stelle neue Impulse setzen.

„Es war ein ziemlich direkter Einstieg“, sagt Greiner-Nitschke über ihre ersten Tage im Amt. Viele Informatio­nen habe sie aufgenomme­n, habe alle Leute kennengele­rnt und Gespräche mit den Mitarbeite­rn und Ehrenamtli­chen geführt. „Es ging darum, das große kulturelle Feld in Ehingen zu erfassen.“

Kulturelle­s Angebot begeistert

Von dem kulturelle­n Angebot in Ehingen ist die neue Kulturamts­chefin begeistert. Mit der Galerie, dem Museum, der Lindenhall­e, der Musikschul­e, der Bücherei und der VHS sei die Stadt gut aufgestell­t, außerdem imponiere ihr das ehrenamtli­che Engagement, etwa des Jazzclubs. Es sei eine tolle kulturelle Infrastruk­tur im Vergleich zu anderen Städten vorhanden. „Es macht Spaß, auf einer solchen Basis zu arbeiten“, sagt Greiner-Nitschke, man müsse nichts komplett umkrempeln. „Es würde mich aber freuen, wenn ich das Angebot stärken und das eine oder andere sichtbarer nach außen machen kann.“

Da sie selbst aus Ulm kommt, finde sie schade, dass dort so wenig aus Ehingen ankomme. Allgemein gelte es, die Leute zu mobilisier­en und weiterzuge­ben, was in der Stadt geboten wird. „Wie begeistert man junge Leute für Kultur?“Das sei ein Thema, das ihr sehr am Herzen liege, sagt die zweifache Mutter. Der Auftritt des Poetry-Künstlers Marius Loy bei der Museumsnac­ht in der Städtische­n Galerie sei beispielsw­eise gut angekommen, „da waren auch ein paar junge Leute da“. Wenn man über Formate wie Poetry Slam junge Leute ansprechen könne, sei das sehr schön, sagt Greiner-Nitschke.

Wichtig ist, offen zu sein

Allgemein müsse man die Stimmung einfangen und gucken, was gewünscht ist, erklärt sie. „Es ist wichtig, offen zu sein“, sagt die 48Jährige über ihre neue Aufgabe. „Man sollte nicht unabhängig von den Leuten planen, sondern mit den Menschen.“

Über die Bedeutung, die der Kultur in einer Stadt zukommt, spricht die 48-Jährige mit leuchtende­n Augen. Kultur habe einen Wert für die städtische Gemeinscha­ft und könne ein Wir-Gefühl erzeugen, erklärt sie. „Sie hat aber auch eine persönlich­keitsförde­rnde Funktion und ist ein wichtiger Bildungsfa­ktor.“Noch dazu sei sie ein wichtiger Standort- und Wirtschaft­sfaktor. „Man entscheide­t sich, dahin zu ziehen, wo kulturell etwas geboten ist“, sagt sie. Egal ob Kleinkunst, Theater, Jazz oder Tanz – Greiner-Nitschke bezeichnet sich selbst als sehr kunstaffin. „Ich male selber hobbymäßig, habe ein kleines Atelier“, verrät sie.

Greiner-Nitschke ist in Freiburg zur Schule gegangen und hat in Lüneburg Angewandte Kulturwiss­enschaften studiert. Nach einer Station bei Strabag in Köln als PR-Referentin hat sie in Ulm den Sprung in die Selbständi­gkeit gewagt. Dabei hat sie sich bereits mit Kulturkonz­eptionen für Städte beschäftig­t. Auch die Erfahrung der Elternzeit­vertretung hat die 48-Jährige bereits gemacht: als stellvertr­etende künstleris­che Leiterin des Zehntstade­ls in Leipheim. Spannend an ihrer neuen Aufgabe in Ehingen findet sie, dass „ich jetzt gemeinsam mit einem motivierte­n Team etwas bewegen kann“.

Wie lange sie die Aufgabe der Kulturamts­leitung ausfüllen wird, sei noch relativ offen, was ihr aber nichts ausmache. „Die Arbeit macht mir im Moment einfach riesig Spaß. Ich habe eine tolles Team. Alles andere zeigt sich.“

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FOTO: DTP
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SZ-FOTO: PRANDL Marion Greiner-Nitschke arbeitet als Leiterin des Kulturamts im Ehinger Franziskan­erkloster.

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