Schafe halten Weideflächen in Ordnung
Sven de Vries mit 620 Schafen in der Region unterwegs
● EHINGEN/REGION - Rund um Ehingen, Altsteußlingen, Allmendingen und im Schmiechtal ist Wanderschäfer Sven de Vries mit seiner Herde dieser Tage unterwegs. Die Schafe grasen auf öffentlichen Weiden und halten sie so in Ordnung.
Am Pfingstmontag waren sie in der Albstraße bei der Berufsschule, der altdeutsche Hütehund Bebi hielt die Herde eisern zusammen und passte genau auf, dass keines der Tiere auf die Straße lief, musste aber selbst von seinem Herrn immer wieder ermahnt werden, die Fahrbahn zu verlassen. Zwei Junge der siebenjährigen Hündin sind ebenfalls im Dienst des Wanderschäfers.
Den Winter über hatten die Schafe in einem Stall bei Bad Wurzach verbracht, jetzt ziehen sie mit dem Wanderschäfer von Weide zu Weide. De Vries wohnt, während er unterwegs ist, in einem Bauwagen, die Schafe werden über Nacht und, wenn der Schäfer mal nicht da ist, eingezäunt. „Das ist sonst zu gefährlich“, so der Wanderschäfer. In seiner Herde sind nur Mutterschafe mit ihren Lämmern und ein paar Ziegen gibt es auch noch. Einige Lämmer, die noch nicht so weit laufen können, sind auf einer Koppel untergebracht. Gemolken werden die Schafe nicht, die Milch ist ausschließlich für die Lämmer bestimmt, bis diese mit neun bis zwölf Monaten zum Schlachten gebracht werden.
„Die Mütter rufen dann nicht mehr nach den Lämmern, es wäre wohl sowieso die Zeit der Ablöse gekommen“, meinte der Schäfer. Er hat, nach verschiedenen anderen Jobs, vor zehn Jahren die Ausbildung zum Schäfer gemacht. „Ich kann mir keinen schöneren Beruf vorstellen“, sagt de Vries. Die Wolle seiner MerinoLandschafe verkauft er, es werden Wollsocken und Pullover daraus hergestellt. Das Lammfleisch wird ebenfalls von ihm verkauft, der Preis liegt bei neun Euro pro Kilo. Einen Bock sucht man in der Herde vergebens; wenn es Zeit ist zum Decken, wird einer ausgeliehen.
Die nächste Station nach der Albstraße ist die Streuobstwiese beim Lehrbienenstand. Besonders freut sich der Wanderschäfer auf die Weideflächen neben der Bundesstraße nach Allmendingen. „Das ist eine richtige Feldweide, da wechseln Ackerbau und Weide ab“, erklärt er.