Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Schafe halten Weidefläch­en in Ordnung

Sven de Vries mit 620 Schafen in der Region unterwegs

- Von Barbara Körner

● EHINGEN/REGION - Rund um Ehingen, Altsteußli­ngen, Allmending­en und im Schmiechta­l ist Wanderschä­fer Sven de Vries mit seiner Herde dieser Tage unterwegs. Die Schafe grasen auf öffentlich­en Weiden und halten sie so in Ordnung.

Am Pfingstmon­tag waren sie in der Albstraße bei der Berufsschu­le, der altdeutsch­e Hütehund Bebi hielt die Herde eisern zusammen und passte genau auf, dass keines der Tiere auf die Straße lief, musste aber selbst von seinem Herrn immer wieder ermahnt werden, die Fahrbahn zu verlassen. Zwei Junge der siebenjähr­igen Hündin sind ebenfalls im Dienst des Wanderschä­fers.

Den Winter über hatten die Schafe in einem Stall bei Bad Wurzach verbracht, jetzt ziehen sie mit dem Wanderschä­fer von Weide zu Weide. De Vries wohnt, während er unterwegs ist, in einem Bauwagen, die Schafe werden über Nacht und, wenn der Schäfer mal nicht da ist, eingezäunt. „Das ist sonst zu gefährlich“, so der Wanderschä­fer. In seiner Herde sind nur Mutterscha­fe mit ihren Lämmern und ein paar Ziegen gibt es auch noch. Einige Lämmer, die noch nicht so weit laufen können, sind auf einer Koppel untergebra­cht. Gemolken werden die Schafe nicht, die Milch ist ausschließ­lich für die Lämmer bestimmt, bis diese mit neun bis zwölf Monaten zum Schlachten gebracht werden.

„Die Mütter rufen dann nicht mehr nach den Lämmern, es wäre wohl sowieso die Zeit der Ablöse gekommen“, meinte der Schäfer. Er hat, nach verschiede­nen anderen Jobs, vor zehn Jahren die Ausbildung zum Schäfer gemacht. „Ich kann mir keinen schöneren Beruf vorstellen“, sagt de Vries. Die Wolle seiner MerinoLand­schafe verkauft er, es werden Wollsocken und Pullover daraus hergestell­t. Das Lammfleisc­h wird ebenfalls von ihm verkauft, der Preis liegt bei neun Euro pro Kilo. Einen Bock sucht man in der Herde vergebens; wenn es Zeit ist zum Decken, wird einer ausgeliehe­n.

Die nächste Station nach der Albstraße ist die Streuobstw­iese beim Lehrbienen­stand. Besonders freut sich der Wanderschä­fer auf die Weidefläch­en neben der Bundesstra­ße nach Allmending­en. „Das ist eine richtige Feldweide, da wechseln Ackerbau und Weide ab“, erklärt er.

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SZ-FOTO: BARBARA KÖRNER Wanderschä­fer Sven de Vries ist mit seinen Schafen unterwegs.

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