Klarheit für alle schaffen
CDU-Landesgruppenchef Andreas Jung will Perspektiven für Integrierte verbessern
BERLIN (sal) - Rechtssicherheit und langfristige Perspektive sind für die Anstellung von Flüchtlingen das wichtigste, sagt CDU-Landesgruppenchef Andreas Jung. „Es ist für jeden ein Problem, wenn man lange in der Luft hängt“, meint Jung, „sowohl für die Flüchtlinge als auch für die Arbeitgeber.“Deshalb müsse man straffere Verfahren haben, damit Flüchtlinge und Arbeitgeber wissen, woran sie sind. Jung hält die geplanten Ankerzentren dabei für hilfreich, denn dort könne in kurzer Zeit über die Perspektive entschieden werden. Außerdem solle ein Einwanderungsgesetz für jene Arbeitskräfte gemacht werden, die Potential haben und in Zukunft hier gebraucht werden.
Für Jung stellt sich aber neben der Frage, wie man es in den nächsten Jahren regelt, auch die Frage, was man mit jenen macht, die schon 2015 gekommen sind. Die Gastronomie am Bodensee sei oft sehr froh, sie als Kräfte zu haben. Im Konstanzer Konzil zum Beispiel arbeiten in der Küche viele Flüchtlinge sowohl als Auszubildende als auch als Beiköche, so Jung, der Abgeordneter für den Wahlkreis Konstanz ist. Hier müsse man das Prinzip zwischen Asyl- und Einwanderungsrecht durchbrechen können – um kein falsches Signal in die Welt zu senden, sollte das zeitgleich mit der Etablierung der Ankerzentren durch eine Stichtagsregelung erfolgen. „Wenn einer drei Jahre Ausbildung und zwei Jahre Arbeit absolviert hat und gut integriert ist, dann soll er auch eine langfristige Perspektive in Deutschland haben. Es wäre doch widersinnig, den dann zurückzuschicken, um dann über das neue Einwanderungsgesetz einen anderen zu holen“, sagt Jung.
Die Landesgruppe hat sich schon in der letzten Legislaturperiode mit der Arbeit von Flüchtlingen beschäftigt und Vorschläge von Wirtschaft und Industrie gesammelt. Andreas Jung will nun eine neue Initiative vorschlagen. Dazu gehört der Wunsch nach weniger Bürokratie. Jung sagt, er kenne viele Handwerker, die gerne einen Flüchtling einstellen würden, denen aber der Aufwand, mit Arbeitsagentur und Ausländerbehörden zu sprechen, einfach zu groß sei. „Wir brauchen eine einzige Anlaufstelle für die Arbeitsvermittlung“, so Jung.