Die Luft in der EU ist zum Schneiden
Als gäbe es nicht bereits genug außenpolitische Krisen, ist nun auch das deutsch-italienische Verhältnis spürbar angekratzt. Der „Stiefel“Italien tritt teilweise heftig gegen das ungeliebte Land nördlich der Alpen. Die in Italien geplante Regierungsbildung ist gescheitert. Es kündigen sich Neuwahlen an, aus denen die rechtsnationale Lega Nord vermutlich sogar noch gestärkter hervorgehen wird.
Eine Populismuswelle scheint sich zunehmend über die gesamte Erde auszubreiten. Von Italien kommend ziehen mittlerweile tiefschwarze Wolken über die Europäische Union herein. Es droht ein schweres Unwetter.
Würde eine neue Regierung die Ankündigung des Austritts aus der Eurozone umsetzen, wäre die Eurokrise I lediglich ein winziger Vorgeschmack dessen gewesen, was die Mitgliedsstaaten danach erwartet. Italien gehört weltweit zu den Ländern mit der höchsten Staatsverschuldung.
Die Luft in der EU ist derzeit zum „Schneiden“. Ich fürchte allerdings, auch nach einem schweren Gewitter würde sie nicht klarer werden. Dafür würden die Aufräumarbeiten aufgrund der verheerenden Schäden sehr lange dauern.
Alfred Kastner, Weiden
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