Blumenparadies in Obermarchtal
Andrea Köttner führt Interessierte über ihre Pfingstrosen-Felder
● OBERMARCHTAL - Das Jahr 2018 stellt für Pfingstrosen witterungsbedingt ein optimales Jahr dar. Am Sonntag haben sich über 50 Besucher im Rahmen einer Führung durch den Blumengarten von Andrea Köttner davon überzeugen können, dass aktuell praktisch alle Pfingstrosen in voller Blüte stehen. Die Landwirtin erläuterte, welche Sorten Bienen anziehen, welche gut, weniger gut oder gar nicht duften, und schnitt auch Blüten unterschiedlichster Farben zum Durchreichen und Mitnehmen ab.
Seit acht Jahren betreibt Andrea Köttner ihre Gärtnerei „Der Blumengarten“auf einem Obermarchtaler Bioacker. Insbesondere Pfingstrosen, aber auch Taglilien und Iris züchtet, vermehrt und verkauft die studierte Landwirtin mit Fachrichtung Pflanzenbau. Einerseits kann man Pfingstrosen in verschiedenen Sorten auf Vorbestellung frisch geschnitten vom Bioacker als Strauß erwerben. Andererseits vermehrt Andrea Köttner ihre Pfingstrosen, und versendet diese als wurzelnackte Ware, verpackt in Kartons, bundesweit über ihren Online-Shop. Der Online-Handel macht den Großteil ihres Geschäfts aus. Die Besteller nutzen vornehmlich den hierfür günstigen Herbst, um ihrerseits dann Pfingstrosen in ihre Gärten zu setzen. Während für die Züchterin das dritte Jahr der winterharten Pflanze die günstigste Zeit zum Teilen und mithin Vermehren darstellt, kann die Pflanze an dem Ort, an den sie versetzt wird, viele Jahrzehnte verweilen. Nachdem der Winter dieses Jahr sehr lange angedauert hat, und durch einen warmen und nachhaltigen Frühling abgelöst wurde, stehen derzeit alle Pfingstrosen auf dem Bioacker in voller Blüte, „Hochblüte bei den Pfingstrosen“. Dazu ist es notwendig, die Bedürfnisse der unterschiedlichen Pfingstrosen zu kennen und zu beachten. Staudige und Intersektionelle werden im späten Herbst zurückgeschnitten, Strauchpfingstrosen werden in der Regel nicht zurückgeschnitten. Ansonsten läuft man Gefahr, dass man den aufgepfropften Teil komplett entfernt und lediglich die Amme wiederkommt. Diese ist meist stabil, aber nicht die erwartete Schönheit.
Namensvielfalt der Pfingstrosen
Die Besucher stellten viele Fachfragen und erfuhren die Namen der Pfingstrosen wie „Watermelon Wine“, „She’s My Star“, „Old Faithful“, „First Arrival“oder „Jan van Leeuwen“. „Hillary“ist eine halbgefüllte Pfingstrose, „Soft Salmon Joy“, „White Wings“und die sehr standfeste neue Sorte „Ma Petite Cheri“sind bei Bienen und Hummeln als Pollennahrung besonders beliebt.
Wer die Blüten kurz vor dem Abblühen entfernt, verhindert Pilzbefall. Gedüngt wird auf dem Bioacker Köttner nur mit Kleegras-SillageMulch, der auch der Unkrautabtötung dient. Mineralische Dünger und Pestizide gibt es nicht. Dann können die Pflanzen, die im ersten Jahr 30 bis 40 Zentimeter hoch sind, bis zu einem Meter und mehr an Höhe erreichen, und viel Freude durch ausgedehntes Blühen bereiten. Nach fast 90 Minuten Führung um den Acker herum konnten die Besucher noch ihre Erfahrungen austauschen.