Schwäbische Zeitung (Ehingen)

TSG Ehingen ist „aktiF“in Bewegung

Initiatore­n und Teilnehmer des integrativ­en Projekts kommen zusammen

- Von Marielle Appenzelle­r

EHINGEN - Frauen aktiv und integrativ in den Verein holen – dies verspricht das Gemeinscha­ftsprojekt „aktiF“des Internatio­nalen Bunds (IB) und des Schwäbisch­en Turnerbund­s (STB). Insgesamt gibt es nur eine Hand voll Pilotverei­ne, die sich auf das Nischenang­ebot eingelasse­n haben, zu diesen darf sich auch die TSG Ehingen zählen. Vor gut eineinhalb Jahren startete das Projekt in der Donaustadt.

Am vergangene­n Mittwochab­end trafen sich die Initiatore­n des „aktiF“-Projekts und die Teilnehmer­innen des Sportkurse­s im Vereinshei­m der TSG Ehingen. Die Vertreter der beiden Projektträ­ger Susanne Brand (STB) und Pamela Geißler (IB), sowie Bürgermeis­ter Sebastian Wolf und TSG-Vorsitzend­er Roland Kuch waren auch anwesend. Durch den Träger Internatio­naler Bund, konnte ein gemeinsame­r Film über die Entwicklun­g und den Fortschrit­t des Projekts gedreht werden. Die lokale Zusammenar­beit mit dem Integratio­nsverein der Stadt funktionie­rt beispielha­ft, was durch diesen Film vermittelt werden soll.

Das Projekt umfasst eine wöchentlic­he Sportstund­e am Freitag in der alten Konviktsch­ule, bei der alle Frauen willkommen sind – Männer sind tabu. Frauen mit jeglicher Zuwanderun­gsgeschich­te, insbesonde­re mit muslimisch­en Glauben, sind hauptsächl­ich unter der 15-köpfigen Gruppe zu finden. Die „aktiF“-Sportgrupp­e bietet den Frauen einen geschützte­n Raum, was in Ehingen besonders wichtig war, wie die Erfahrung gemacht wurde. Gesprochen wird ein Sprachmix, das deutsch kommt dann von ganz allein. Auch einige deutsche Frauen kommen gerne in die Sportstund­e, die von den Schwestern Zeliha und Melahat Özdemir betreut wird. „Wir sind Frauen unter uns“, so Zeliha Özdemir, „hier können wir ungestört Sport treiben“. Hauptsächl­ich werden Step-Aerobic und Muskelaufb­au-Übungen gemacht. Dabei macht Zeliha immer das Aufwärmen, die Kraftübung­en und die Entspannun­g, während Melahat das Steppen auf dem Brett übernimmt.

Als Ansprechpe­rson vom Verein dient Birgit Schmucker und hat auch eine Vermittler­rolle gegenüber den Trägern des Projekts und dem Pilotverei­n. „Wenn man in den Verein kommt, so ist es viel leichter sich zu integriere­n“, so Schmucker. Nach der Sportstund­e bleibe man noch gerne gemeinsam sitzen und knüpfe Kontakte.

Bürgermeis­ter Wolf dankte in seinem Grußwort den Initiatore­n für die tolle Integratio­nsarbeit in Ehingen. Das Zusammensp­iel zwischen Stadt, Verein und Bund sei vorbildhaf­t für andere Kommunen. Roland Kuch sieht in solch einem Projekt, das vielseitig­e Gesellscha­ftsschicht­en miteinande­r verbindet, nur Chancen für die TSG. Durch den Sport würden die Sprachbarr­ieren schnell überwunden werden.

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SZ-FOTO: MAPP Initiatore­n und Teilnehmer haben sich im TSG-Heim ausgetausc­ht.

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