Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Ulrich Holtz taucht in Ehinger Eisenbahng­eschichte ein

Im kommenden Jahr gibt es die Bahn seit 150 Jahren – Buch ist in Planung – Dokumente werden gesucht

- Von Tobias Götz

EHINGEN - Der Ehinger Ulrich Holtz taucht derzeit tief in die Geschichte der Eisenbahn in Ehingen ein. Denn im kommenden Jahr kann die Inbetriebn­ahme der Bahn ihren 150. Geburtstag feiern. Ulrich Holtz wird sich bei seinen Recherchen, an deren Ende ein Buch herauskomm­en soll, hauptsächl­ich auf die Historie der Strecke zwischen Blaubeuren und Ehingen konzentrie­ren.

„Es gibt sehr viele und vor allem sehr spannende Dinge, die sich in diesen 150 Jahren ereignet haben“, sagt Ulrich Holtz, der seinen Fokus klar auf Ehingen legt. „Ich werde in diesem Buch aber auch beleuchten, wie die Bahn Richtung Bodensee ins Oberland gekommen ist“, erklärt Holtz, der sein Buch, das zur Jahresgabe der Ehinger Museumsges­ellschaft 2019 gehört, in folgende Kapitel unterteile­n wird: Wie kam die Bahn nach Württember­g, ins Oberland und nach Ehingen, der Bahnhof Ehingen, Bahnhöfe im Oberamt beziehungs­weise im Altkreis Ehingen, Regionale Wünsche und nicht verwirklic­hte Eisenbahnp­rojekte, Militärisc­he Nutzung der Donautalba­hn, Betrieb auf der Donautalba­hn, Zukunftspr­ojekte sowie Besonderhe­iten und Kurioses. In seinem Fundus hat Ulrich Holtz bereits interessan­te Relikte aus vergangene­n Zeiten aufnehmen können, beispielsw­eise alte Fahrpläne, einen Kriegsfahr­plan aus dem Jahr 1944 und viele alte Fotos. „Das Ehinger Stadtarchi­v, aber auch das Landesarch­iv haben mir bei der Recherche geholfen.“

Auch im Schelkling­er Stellwerk hängt zum Beispiel ein Betriebsfa­hrplan von 1923. „Ganz spannend ist die Zeit am Ehinger Bahnhof während des Zweiten Weltkriege­s und vor allem am Ende des Zweiten Weltkriege­s“, sagt Ulrich Holtz, der mit zwei Zeitzeugen (91 und 98 Jahre alt) sprechen konnte, die ihm viel über die Zeit zwischen 1942 und 1943 am Ehinger Bahnhof erzählen konnten.

Ebenfalls vorkommen soll natürlich die Entwicklun­g des Güterverke­hrs in Ehingen, dazu gehört auch der Anschluss der damaligen Zellstoff AG (heute Sappi) an das Schienenne­tz sowie Projekte, die nicht verwirklic­ht wurden. „Es war mal geplant, die Ziegelei Rimmele und sogar das Ehinger Liebherr-Werk an die Schiene anzubinden“, sagt Holtz, der schätzt, dass sein Buch rund 250 Seiten umfassen wird. „Viele Fotos und viele Ansichten werden das Buch bereichern“, macht Holtz deutlich.

Doch nicht nur die Vergangenh­eit wird Niederschl­ag in dem Werk finden, sondern auch die Zukunft der Eisenbahn in der Region. „Ein Kapitel blickt nach vorne. Darin wird es unter anderem um die Regio S-Bahn gehen. Zudem werde ich die militärisc­he Nutzung der Bahn begutachte­n und auch allerlei Kurioses beschreibe­n“, verrät Ulrich Holtz, der jederzeit dankbar für weiteres Material ist, seien es alte Fahrpläne, Fotos, Dokumente oder andere Dinge. „Ich bin hauptsächl­ich interessie­rt an Dingen aus den 50er-Jahren und davor.“

Wer Material zur Eisenbahng­eschichte Ehingens hat, kann sich gerne mit Ulrich Holtz unter der Telefonnum­mer 07391/

77 14 72 in Verbidnung setzen.

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FOTO: ARCHIV HOLTZ Dieses Bild zeigt, wie vor Jahrzehnte­n ein Zug in den Bereich des Ehinger Bahnhofs einfährt.
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ARCHIVFOTO: KÖ Ulrich Holtz

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