Trump redet schon vom nächsten Gipfel mit Putin
US-Präsident setzt seinen Zickzackkurs weiter fort – Russlands Staatschef zufrieden
● WASHINGTON/MOSKAU - US-Präsident Donald Trump hat mitten in der Kontroverse über seine Äußerungen in Sachen Russland eine weitere Begegnung mit Kremlchef Wladimir Putin angekündigt. „Ich freue mich auf unser zweites Treffen, damit wir damit beginnen können, einige der vielen diskutierten Themen umzusetzen“, schrieb Trump am Donnerstag im Nachrichtendienst Twitter. Dann könnten, so der US-Präsident weiter, alle Probleme gelöst werden.
Zuvor hatte sich auch Putin mit den Ergebnissen des Treffens am Montag in Helsinki zufrieden gezeigt. „Wir sind auf einem guten Weg“, sagte er am Donnerstag bei einem Treffen mit seinem diplomatischen Korps in Moskau. „Wir werden aber die Entwicklungen genau beobachten, weil bestimmte Kräfte in den USA versuchen, die Ergebnisse kleinzureden.“Russland sei offen für Kontakte mit den USA, obwohl die Beziehungen in einigen Bereichen so schlecht seien wie seit dem Kalten Krieg nicht mehr.
Putin sagte, er habe am Montag viele wichtige Dinge angesprochen. „Natürlich wäre es naiv zu glauben, alle Probleme in wenigen Stunden lösen zu können, die sich über die Jahre angesammelt haben“, sagte er. „Als die größten Atommächte haben wir eine besondere Verantwortung für die strategische Stabilität und Sicherheit.“Konkrete Vereinbarungen gab es bei dem Gipfel nicht. Da kein Protokoll geführt wurde, rätseln das politische Washington wie auch die Verbündeten in Europa, was eigentlich genau besprochen wurde. Trump hatte zudem zuletzt mit widersprüchlichen Aussagen, Dementis und Klarstellungen für zusätzliche Verwirrung gesorgt.
Im Zuge seines fortgesetzten Zickzackkurses erklärte der US-Präsident nun in einem Interview mit dem Sender CBS, er habe Putin persönlich davor gewarnt, dass die USA Einmischungen in künftige Wahlen nicht tolerieren würden. „Ich habe ihn wissen lassen, dass wir das nicht dulden können.“Zuvor hatte sich Trump mehrfach gegenteilig geäußert, dies dann aber als Versprecher oder Fake News bezeichnet.
Hierfür musste er viel Kritik in den Staaten einstecken, sogar von prominenten Unterstützern. Umfragen zeigen jedoch, dass an der republikanischen Parteibasis die vorherrschende Beurteilung von Trumps Gipfelauftritt positiv ist. Laut einer Erhebung von CBS News heißen 68 Prozent der Republikaner sein Auftreten gegenüber Putin gut. Die eigene Wählerschaft hält ihm ohnehin unverbrüchlich die Treue. 90 Prozent der Republikaner stehen nach einer Umfrage des Forschungsinstituts Gallup von Anfang Juli hinter Trump.
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Montenegro hat sich gegen den jüngsten Verbalangriff von USPräsident Trump zur Wehr gesetzt. Das Land trage „zu Frieden und Stabilität nicht nur auf dem europäischen Kontinent, sondern weltweit“bei, erklärte die Regierung in Podgorica am Donnerstag. Trump hatte Montenegro in einem Interview als winziges Land mit „sehr aggressiven“Menschen bezeichnet; die Nato-Partner müssten es im Fall eines Angriffs verteidigen, was zum „Dritten Weltkrieg“führen könnte. Trump hatte mit seinen Äußerungen erneut Zweifel an seiner Treue zur sogenannten Beistandsgarantie der Nato genährt. Er frage sich, warum die Nato-Partner ein kleines Mitgliedsland wie Montenegro im Fall eines Angriffs verteidigen müssten, sagte Trump im Interview mit dem US-Fernsehsenders Fox News am Dienstagabend.
In Montenegro leben rund 660 000 Menschen. Der kleine Balkanstaat machte sich 2006 von Serbien unabhängig. 2017 trat es der Nato bei. (AFP)