Bürger sorgen sich weiter um Nutzung des Ersinger Baggersees
Ersinger äußern ihr Misstrauen gegenüber den Zusagen des neuen Eigentümers – Ortschaftsrat versucht, Bürger zu beruhigen
●
ERSINGEN - Er ist der Dauerbrenner im Ersinger Ortschaftsrat: der Baggersee. Während die einen sich über die Wildparker ärgern, haben die anderen die Befürchtung, dass der neue Besitzer den Badebetrieb einschränken könnte.
Gleich mehrere Ersinger sprachen das Thema Baggersee in der Bürgerfragestunde der jüngsten Ortschaftsratssitzung an. Ein Bürger fragte, ob die Stadt Erbach kein Interesse am Kauf des Sees gehabt habe, schließlich hätte sie doch ein Vorkaufsrecht wegen „Öffentlichen Interesses“, mutmaßte der Mann. Ortsvorsteher Werner Miller tat sich bei seiner Antwort sichtlich schwer den Bürgern zu erklären, dass was landläufig gerne so bezeichnet werde, im rechtlichen Sinne aber genau definiert sei. „Im vorliegenden Fall greifen diese Richtlinien aber nicht und somit bleibt der Verkauf eine Sache zwischen Privatleuten. Der Vertrag ist uns im Nachhinein vorgelegt worden, aber daraus darf ich natürlich keine Einzelheiten zitieren“, so Miller.
Eine Ersingerin brachte wohl die Angst vieler auf den Punkt, indem sie fragte: „Und was passiert, wenn sich der neue Eigentümer entscheidet, einen Zaun um den See zu ziehen?“Dazu erklärte Miller, dass das bei einem öffentlichen Gewässer, auch wenn es sich in privatem Besitz befinde, nicht möglich sei. Auch eine Umwandlung der Liegewiese in Kleingartenparzellen oder Wochenendhausgrundstücke, wie in Erbach, sei nicht möglich, da Renaturierungspläne für den See genau festschreiben, was wo entstehen dürfe. „Im Bereich der Liegewiese ist das eben eine durchgängige große Wiese und keine abgetrennten Kleingartenparzellen“, erklärte Miller. Zudem habe der neue Eigentümer der Gemeinde mündlich zugesagt, dass der Badebetrieb genauso weitergehen solle wie bisher und von ihm keine Einschränkungen zu erwarten seien.
Bedenken bleiben bestehen
Aber auch diese Argumentation beruhigte die Bürger nicht. „Wie der sich an Absprachen hält, das hat man bei seinem Hausbau ja gesehen“, äußerte sich eine der Anwesenden schon beinahe ärgerlich. Der Einwurf des Ortsvorstehers, dass man eine Sache nicht mit einer anderen in einen Topf werfen könne und solle, verhallte jedoch nahezu ungehört. Auch Versuche von Ratsmitglied Rainer Mann, die Bedenken der Bürger zu zerstreuen, da ja auch der Fischereiverein, der das Fischrecht gepachtet hatte, problemlos weitermachen könne, fruchteten nicht. Die Bedenken, dass die Nutzung eingeschränkt werden könne, blieben bei den Anwesenden.