Gamerschwang klagt über Verkehr
OB Baumann macht mit seiner Dialog-Tour Station im Teilort.
● GAMERSCHWANG - Ehingens Oberbürgermeister Alexander Baumann hat mit seiner Dialog-Tour Station im Teilort Gamerschwang gemacht. Im Rahmen seines Wahlkampfes für die OB-Wahl am 23. September, bei der Baumann einziger Kandidat ist, hat er sich am Donnerstagabend die Sorgen der Gamerschwanger angehört. Dabei stand im Mittelpunkt der Verkehr.
Einen rund drei Kilometer langen Rundgang durch Gamerschwang hatte Ortsvorsteher Josef Stiehle vorbereitet, um dem Ehinger Stadtoberhaupt an mehreren Stationen die Probleme des Teilorts zu schildern. Angefangen bei kleinen Dingen wie dem Unkrautbewuchs zwischen den Pflastersteinen am Feuerwehrhaus bis zu großen Dingen wie die zu hohe Verkehrsbelastung und der Wunsch nach weiteren Bauplätzen war alles dabei. Doch auch die kleinen Dinge nahm Baumann ernst und erklärte vor dem Feuerwehrhaus: „Wir als Stadt können es nicht leisten, alle Flächen von Gras und Wildkraut zu befreien, zumal chemische Mittel nicht erlaubt sind.“
Auch der Wunsch nach einer Grüngutannahmestelle in Gamerschwang wurde aus der Bevölkerung heraus geäußert, doch auch hier musste der OB eine Absage erteilen. „Die Vorschriften für eine solche Annahmestelle sind enorm. Zudem müsste diese dann auch betreut werden. Würden wir das in allen 17 Teilorten machen, wäre das ein großer Investitionsaufwand.“
Auf der Tour ging es vom Feuerwehrhaus weiter zur Schmetterlingsgasse – ein Weg, der sich auf privatem Grund befindet. Hier war das Anliegen der Bürger, dass die Stadt Ehingen das alte Gebäude des ehemaligen Gasthauses Krone aufkauft, auch, um auf dem Grund perspektivisch Leitungen verlegen zu können. „Der Gemeinderat hat den Kauf abgelehnt. Wir können als Stadt nicht alle alten Gebäude aufkaufen. Das kann nicht unsere Zielsetzung sein. Zudem steht das Gebäude unter Denkmalschutz“, machte Baumann deutlich. Auch die alte Bushaltestelle oberhalb der Schmetterlingsgasse soll saniert werden, so die Bürger. Weiter ging es zum Blitzer an der Bundesstraße 311, der von den meisten Bewohnern gelobt wurde. Denn seit der Blitzer dort steht, sei die Lärmbelästigung geringer geworden. Lediglich nach dem Blitzer würden die Autos wieder beschleunigen und somit für Lärm sorgen.
Dass an der alten Bundesstraße, an der ein Teil des Gehwegs neu gemacht wurde, keine abgesenkten Bordsteine angebracht wurden, wunderte nicht nur manchen Bürger, sondern auch den OB.
Der Wunsch nach neuen Bauplätzen wurde am Neubaugebiet in Gamerschwang deutlich gemacht, hier erklärte Baumann, dass die Stadt hierfür bereits die Planungen aufgenommen hat. Knackpunkt an der Stelle, sprich an der Gemeindeverbindungsstraße nach Öpfingen, ist die Zunahme des Verkehrs. Im August wurden in der Urlaubszeit in einem Zeitraum von zehn Tagen laut Ortsvorsteher Josef Stiehle 8414 Fahrzeuge gemessen, rund 1000 mehr als im gleichen Zeitraum im April. Der Wunsch der Bürger, die Geschwindigkeit auf 30 Stundenkilometer anstelle von 50 zu beschränken, nahm Baumann zwar auf, sagte aber auch: „Ich will keine Hoffnungen schüren. Es handelt sich hier um eine Vorbehaltsstraße, eine weitere Begrenzung ist nicht möglich“, so der OB. Die Frage, warum aber vor der Öpfinger Schule oder der Seniorenresidenz in der Ehinger Blaubeurer Straße 30 Stundenkilometer umgesetzt wurden, beantwortete Baumann so: „Hier gab es eine Gesetzesänderung, dass das vor Schulen und Altersheimen möglich ist.“
Am Freitag macht sich OB Alexander Baumann auf zu seiner ersten Alb-Tour mit dem Fahrrad. Die Stationen: 14 Uhr, Frankenhofen, Dorfplatz, 16 Uhr, Dächingen, Dorfplatz, 18 Uhr, Altsteußlingen, Rathausvorplatz.