Kinder entdecken das Museum
Alte Stadtmauern und Tore begeistern die jungen Besucher in Ehingen
EHINGEN (kö) - Ein Rundgang mit Johannes Lang durch das Ehinger Museum ist ein besonderes Ferienerlebnis. Rund 25 Kinder, darunter mindestens acht aus Munderkingen, wollten aus vergangenen Zeiten mehr wissen. Erste Station war das Modell der Stadt vor 200 Jahren.
„Um 1200 hat der fünfte Graf von Berg, Heinrich, die Stadt gegründet und im oberen Bereich Häuser bauen lassen. Ratsherren, Kaufleute und Handwerker siedelten sich dort an, im unteren Bereich lebten bereits Bauern“, erklärte Lang den Kindern. Um die Häuser im oberen Bereich zu schützen, wurden Stadtmauern errichtet, die Bauern hatten keine, ihr Schutz war allein die Schmiech. Als 70 Jahre später die Vorstadt gebaut wurde und auch eine Stadtmauer bekam, forderten die Bauern für sich ebenfalls eine. Im oberen Bereich wurde die Stadtmauer zweifach, im unteren Bereich nur einfach gezogen, weil die steil zur Schmiech abfallenden Ufer Schutz boten, erfuhren die Kinder. Um die Stadt zu befestigen, wurden das Nikolaustor mit der Nikolauskapelle gebaut, das Ulmer Tor mit der St.-Anna-Kapelle, von der heute nichts mehr steht, und das Riedlinger Tor, erklärte Lang. Rathaus, Bahnhof und Marktplatz ordneten die Kinder auf dem Modell problemlos zu. Bei der Stadtkirche und der Liebfrauenkirche wussten nur wenige Bescheid, die Konviktskirche kannten dagegen die Kinder von der benachbarten Grundschule genau. Später zeigte ihnen Lang die Modelle der Stadttore und erklärte, dass der Heilige auf dem Riedlinger Tor Theodul war, der vor Blitz, Donner und Hagel schützen sollte.
Erinnerung an frühere Schulzeiten
Die kleineren Kinder durften dann die Stadttore malen, für die Größeren ging es trotz der Ferien ins Schulzimmer. An Bänken aus der alten Dächinger Schule saßen sie, Lang zeigte ihnen, wie früher die Kinder die Hände auf den Tisch legen mussten. Der Rohrstock hat dagegen schon lange ausgedient.