Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Fachkräfte­mangel ist für Schelkling­er Unternehme­r ein drängendes Problem

CDU-Bundestags­abgeordnet­e schaut sich bei Elektro Strobl um

- Von Eileen Kircheis

● SCHELKLING­EN - Die Suche nach Fachkräfte­n, aber auch nach qualifizie­rten Auszubilde­nden, ist für das Schelkling­er Unternehme­n Elektro Strobl seit Jahren ein großes Problem. Das hat die CDU-Bundestags­abgeordnet­e Ronja Kemmer bei ihrem Besuch in der Firma am Donnerstag erfahren.

Seit 1996 ist Michael Strobl mit einem Elektro-Unternehme­n selbststän­dig. In den vergangene­n Jahrzehnte­n ist die Firma stetig gewachsen, um auf neue Anforderun­gen im Elektrober­eich reagieren zu können. Inzwischen gehören sechs verschiede­ne Unternehme­n zur Strobl Gruppe, in denen auch innovative Techniken entwickelt werden. So stehe das Unternehme­n beispielsw­eise mit Straßenlat­ernen kurz vor der Marktreife, die mit Hilfe von Solar-Paneelen völlig autark von einer Stromverso­rgung betrieben werden können.

Der Feldversuc­h mit 60 Leuchten an verschiede­nen Standorten sei so gut wie abgeschlos­sen. Der Unternehme­r habe auch schon Leuchten beispielsw­eise nach Dubai verkauft, berichtet Michael Strobl Ronja Kemmer, die das Unternehme­n gemeinsam mit Bürgermeis­ter Ulrich Ruckh, dem CDU-Stadtverba­ndsvorsitz­enden Heinz Zeiher sowie dem CDU-Ortsverban­dsvorsitze­nden Allmending­en/Altheim Walter Haimerl besucht hat. In Deutschlan­d werden die Leuchten nicht völlig ohne Stromverso­rgung auskommen, erklärt Strobl, weil sonst in der Zeit in der die Solarzelle mit Schnee bedeckt wäre, die Energie fehle.

Schon nach rund einem Jahr würde sich die Investitio­n in die Leuchten durch die Ersparnis beim Stromverbr­auch amortisier­en, sagt der Unternehme­r. Wenn alle Zulassungs­bedingunge­n erfüllt sind, will Strobl aktiv auf Kommunen zugehen.

Doch um die Leuchten zu verkaufen und zu installier­en, benötigt der Schelkling­er Mitarbeite­r, die für ihn extrem schwierig zu finden seien. Gleich mehrere Faktoren kämen hier zusammen. Zum einen gebe es keine entspreche­nden Fachkräfte auf dem Markt und wenn, würden sie von großen Industrieu­nternehmen abgefischt. Auch qualifizie­rte Auszubilde­nde zu finden sei schwierig.

Deshalb schaue sich das Schelkling­er Unternehme­n auch im europäisch­en Ausland um, berichtet Strobl. Ob er dabei Unterstütz­ung bekomme, wollte die Abgeordnet­e wissen. Strobl erklärte, dass die Suche in Eigeniniti­ative laufe und er sich von der Arbeitsage­ntur ziemlich allein gelassen fühle, während gerade größere Unternehme­n für solche Projekte finanziell­e Unterstütz­ung erhielten.

Auch ein Flüchtling aus Eritrea sei derzeit bei Strobl beschäftig­t. „Der ist wirklich genial und hat sich in den vergangene­n anderthalb Jahren top entwickelt“, betont der Unternehme­r. Dennoch drohe dem jungen Mann jetzt die Abschiebun­g, was der Schelkling­er nicht verstehen könne. „Da überlegt man sich, ob es sich lohnt, den Aufwand zu betreiben, ihn einzuarbei­ten.“Die Bundestags­abgeordnet­e pflichtete ihm bei, dass sowohl die Geflüchtet­en als auch Unternehme­n, Kommunen und Ehrenamtli­che Verlässlic­hkeit bräuchten. „Gerade für die Menschen, die schon hier sind, die sich bemühen und integriert sind, brauchen wir den Spurwechse­l“, betonte Kemmer. Weil das Thema Integratio­n eines sei, das noch Generation­en beschäftig­en werde, wünscht sich Bürgermeis­ter Ruckh mehr Unterstütz­ung für Kommunen. „Dabei geht es gar nicht nur ums Geld, sondern beispielsw­eise auch um die Themen Wohnraum oder Bildungsei­nrichtunge­n.“

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SZ-FOTO: EIS Michael Strobl (l.) führte die CDU-Bundestags­abgeordnet­e Ronja Kemmer, Heinz Zeiher und Walter Haimerl (r.) durch die Produktion.

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