Deutlich mehr Übernachtungen im Kreis Biberach
Wohnmobiltourismus besonders nachgefragt
● BIBERACH - Neben dem Allgäu oder der Bodenseeregion gehört auch der Kreis Biberach zu den Tourismusmagneten in Oberschwaben. Das belegen aktuelle Zahlen des Statistischen Landesamts. Der Trend ist seit Jahren positiv, im ersten Halbjahr 2018 legte die Zahl der Übernachtungen um 6,7 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum zu. Die Menschen zieht es aber nicht nur zum Erholungsurlaub in die Region.
Neben dem Plus bei den Übernachtungen zählte die Statistik auch mehr Gäste. So kamen 5,5 Prozent mehr Menschen in den Landkreis Biberach. Nach Einschätzung von Daniela Leipelt, Geschäftsführerin der Oberschwaben Tourismus GmbH (OTG), sei auch die Aufenthaltsdauer gestiegen.
Die Trendentwicklung zeige zudem deutlich, „dass alle Betriebsarten vom sonnigen Wetter profitieren konnten“. Im Kreis Biberach habe ein Angebotsbereich einen besonders großen Zuwachs erzielt: Camping- und Wohnmobilstellplätze.
Für Ludwig Zwerger, Vorsitzender der Kreisstelle Biberach des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands (Dehoga), steckt hinter der stetig wachsenden Nachfrage noch eine andere treibende Kraft: der Geschäftstourismus. „Die Wirtschaft brummt, es gibt ein erhebliches Übernachtungsaufkommen. Und das kommt ja nicht vom Himmel geflogen.“Die Zimmer von montags bis donnerstags zu belegen, sei immer leicht, sagt Zwerger. „Auch am Wochenende fällt immer etwas ab. Aber mit den touristischen Attraktionen in der Bodenseeregion zum Beispiel können wir hier nicht mithalten. Dafür haben wir eben den Vorteil unter der Woche.“
Viele Schweizer kommen
Ganz unterschiedlich sind die Buchungsabsichten der Gäste im Parkhotel Jordanbad. „Wir haben viele Geschäftskunden, aber durch den Wellnessbereich auch viele Urlaubsgäste“, sagt Nathalie Mohrmann, stellvertretende Geschäftsführerin und Marketingleiterin. Zudem reisten in der Regel Gäste aus Deutschland oder dem deutschsprachigen Raum an. Die offizielle Statistik bestätigt das. „Bei der Herkunft der Gäste aus dem Ausland steht die Schweiz wieder an erster Stelle“, sagt Daniela Leipelt von der OTG. Im ersten Halbjahr kamen rund acht Prozent mehr Schweizer in den Landkreis Biberach als noch 2017.
Die Auslastung ist stabil
Der Zuwachs sei zwar spürbar, aber nicht wirklich überraschend, sagt Nathalie Mohrmann: „Wir haben im vergangenen Jahr umgebaut und unsere Zimmer um gut ein Drittel aufgestockt.“Die Auslastung sei insgesamt sehr stabil. Denn das Hotel habe einige Stammgäste. Um der Nachfrage gerecht zu werden, stocken die Betriebe nicht nur ihr Bettenangebot auf. Es kommen auch immer neue hinzu. Die Zahl der geöffneten Betriebe sei im Landkreis Biberach um sieben auf insgesamt 89 angestiegen (Beherbergungsbetriebe ab zehn Betten beziehungsweise Stellplätzen), teilt Daniela Leipelt mit. Sorgen macht sich in der Branche erst einmal keiner. „Der Trend ist ja schon seit sieben oder acht Jahren positiv“, sagt Ludwig Zwerger.