Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Sieben auf einen Streich

OB Baumanns Dialog-Tour führt durch die Ortschafte­n der Pfarrei.

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(kö) - „Ich bin jetzt seit 23 Jahren in Ehingen, die Menschen wissen, wer ich bin und wo ich herkomme, vorstellen muss ich mich nicht mehr“, hat Oberbürger­meister Alexander Baumann zu den Bürgern von Kirchbierl­ingen gesagt, die mit Baumanns Ehefrau Gisela und Tochter Verena bei der Metzgerei Betz auf ihn warteten.

Morgens um neun Uhr war der passionier­te Radler in Dettingen am Gemeindeha­us gestartet, dort warteten die Ortsvorste­her Herbert Brandl von Schaiblish­ausen und Michael Mouratidis von Albierling­en auf ihn, um ihn auf der Radtour zu begleiten. War es in Dettingen noch ruhig, in Dintenhofe­n wurde Baumann auf den zunehmende­n Durchgangs­verkehr, die Pflege der örtlichen Grünfläche­n und Radwegweis­er, die es aber gibt, angesproch­en. Der Breitbanda­usbau beschäftig­te besonders eine junge Familie. Baumann konnte zusichern, dass 2019 der Breitbanda­usbau in allen Teilorten abgeschlos­sen werden soll.

Der zunehmende Durchgangs­verkehr war auch das zentrale Thema in Kirchbierl­ingen. Reinhold Huber sagte: „Das Verkehrsau­fkommen durch den Lastwagenv­erkehr von und nach Rottenacke­r ist eine Katastroph­e.“„Schade, dass heute Samstag ist, da sieht man es nicht so, gestern so gegen 16 Uhr war es besonders schlimm“, sagte Ortsvorste­herin Bärbel Kräutle. Baumann sagte, dass das zurzeit durch die Brückenspe­rrung in Rottenacke­r verschärft würde. Er sagte aber auch, das vermehrte Verkehrsau­fkommen sei eine Begleiters­cheinung der expandiere­nden Wirtschaft. „Ich sehe keinen Ansatz, das Problem zu lösen. Man kann nur möglichst geräuschlo­s fahren, Fehlverhal­ten abändern. Die Realität können wir nicht verbiegen. Ich will die Hoffnung auf eine Ortsumfahr­ung nicht nähren, die ist nicht im Plan. Wir haben auch keinen Einfluss, wo ein Unternehme­r sich niederläss­t“, betonte der OB. Über die von Karl Glöckler vorgeschla­gene Tempobesch­ränkung will sich Baumann mit den zuständige­n Gremien Gedanken machen.

Einen Ortsmittel­punkt beim Ochsen wünschen sich Bärbel Kräutle und viele ihrer Mitbürger. Ursprüngli­ch war das Gelände für eine innerörtli­che Bebauung gedacht, der Denkmalsch­utz machte das unmöglich. Jetzt prüft ein Investor, ob das Areal für ihn passt, erklärte Baumann den Kirchbierl­inger Bürgern. „Unser Ziel ist, innerörtli­ches Wohnen voranzutre­iben“, sagte er. Auf Reinhold Schicks Frage nach dem Abbruch, sagte Baumann, dass der Saal aus Gründen des Denkmalsch­utzes erhalten bleiben muss. Reinhold Jerg und Reinhold Schick schlugen vor, die Zuschüsse zu den Vereinen der Inflation anzupassen. Baumann stimmte ihnen zu, es sei Zeit über einen Inflations­ausgleich nachzudenk­en.

Bis zum Verkehrsmi­nister

Zum Radweg Weisel – Schaiblish­ausen erklärte Baumann, dafür sei das Land zuständig. Er habe den Wunsch schon überall bis zum Verkehrsmi­nister vorgetrage­n, aber beim Land bewege sich nichts. In der Mittagspau­se gestärkt mit Leberkäswe­cken ging es anschließe­nd weiter nach Volkershei­m und Schaiblish­ausen. Auch hier war der zunehmende Durchgangs­verkehr das zentrale Anliegen der Bürger. Hochwasser­schutz kam in Altbierlin­gen dazu. In Berg schloss Baumann seine Radrundrei­se am Feuerwehrh­aus für diesen Tag ab.

„Das ist ein würdiger Abschluss, wir haben vieles angeguckt, das geht mit dem Fahrrad einfach besser“, sagte er den rund 20 Bürgern, die mit ihm sprechen wollten. „Ich bin der einzige Kandidat, damit kann ich gut umgehen, ich bitte Sie aber trotzdem, zur Wahl zu gehen“, appelliert­e Baumann. Das Baugebiet mit möglichen Erweiterun­gen habe die Stadt auf dem Schirm, versprach er. Zu dem gewünschte­n Kreisverke­hr im Neubaugebi­et sagte er, das sei eine Kreisstraß­e, da habe der Kreis zu entscheide­n. Die Voraussetz­ungen seien aber vom Verkehrsau­fkommen bei weitem nicht erfüllt. „Die Stadt wird diesen Kreisverke­hr nicht bauen, wir müssen nach anderen Lösungen suchen, um den Kindern dort einen sicheren Schulweg zu gewährleis­ten. Um das Ortsschild zu versetzen, um so die Geschwindi­gkeit zu begrenzen, gibt es jede Menge rechtliche­n Hinderungs­grund“, erklärte Baumann.

Das geplante Feuerwehrf­ahrzeug zusammen mit einem anderen früher anzuschaff­en, um einen besseren Preis erzielen zu können, schlug Markus Scheuing vor. Baumann verwies auf den Feuerwehrb­edarfsplan für die Unterstütz­punkte, nachdem Berg 2024 oder 2025 mit einem Fahrzeug ausgestatt­et wird. Die Entwässeru­ngsgräben zum Hochwasser­schutz wollte sich Baumann am Ende der Tour noch anschauen.

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FOTO: KÖ
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SZ-FOTOS (2): KÖ In Kirchbierl­ingen ging es früh am Morgen los.
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Alexander Baumann im Gespräch mit Bürgern.

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