Erneut ein hartes Stück Arbeit für die TTF
Tischtennis, Bundesliga: Ochsenhausen gewinnt auch zweites Spiel in Ehingen in fünf Sätzen
EHINGEN/OCHSENHAUSEN (sz) Die Tischtennisfans bekommen in Ehingen spannende Spiele geboten. Auch in der zweiten Partie der TTF Liebherr Ochsenhausen in der noch jungen Bundesliga-Saison ging es über die volle Distanz. Gegen den 1. FC Saarbrücken verhinderte ein Patrick Franziska in Galaform einen deutlicheren TTF-Sieg, der so mit 3:2 wie schon zwei Wochen zuvor gegen Grünwettersbach knapp aus.
„Franziska war in Topform, aber als Mannschaft waren wir stärker als Saarbrücken, deshalb haben wir verdient gewonnen“, sagte TTF-Cheftrainer Dmitrij Mazunov. Es war ein hochklassiges Bundesligaspiel in der Ehnger JVG-Halle.vor knapp 400 Zuschauern, die für viel Stimmung sorgten. Erneut brachte erst das Doppel die Entscheidung. Diesmal dauerte die gesamte Begegnung zwischen Ochsenhausen und Saarbrücken „nur“201 Minuten – im Gegensatz zu 220 gegen Grünwettersbach. Dennoch war es erneut die längste Begegnung des Spieltags.
Den Auftakt machte Simon Gauzy, der gegen den slowenischen Nationalspieler Darko Jorgic souverän auftrat, auch wenn er den dritten Satz klar verlor. „Eine sehr gute Leistung von Simon gegen einen keineswegs schwachen Jorgic“, sagte TTFPräsident Pejinovic. Es folgte der Auftritt des wieder fitten Hugo Calderano gegen Patrick Franziska und damit das Duell der Nummer neun und der Nummer 17 der Welt. Calderano hatte Chancen, die Partie der beiden an diesem Abend gleichwertigen Weltklassespieler für sich zu entscheiden, nutzte sie aber nicht. Nach dem mit 11:9 gewonnenen ersten Satz führte Calderano im zweiten Durchgang 10:6, verlor aber noch 12:14. Der TTF-Brasilianer ging erneut nach Sätzen in Führung, Franziska glich wieder aus und gewann den Entscheidungssatz, in dem Calderano bei 10:9 einen Matchball vergeben hatte, mit 13:11. „Schade, wenn Hugo gewonnen hätte, wären wir mit einem 3:0 aus der Halle gegangen“, so Pejinovic. Auch Trainer Mazunov trauerte dem verpassten Sieg nach, lobte Calderano dennoch. „Er hat einen stabilen Eindruck gemacht, gut gespielt und auch gut gekämpft. Man kann ihm keinen Vorwurf machen.“
Der an Position drei aufgestellte Stefan Fegerl hatte die Chance, die TTF wieder in Führung zu bringen. Gegen den 21-jährigen Tobias Rasmussen – Saarbrücken musste auf den Taiwaner Liao Cheng-Ting wegen der Asienspiele verzichten und der Tscheche Tomas Polansky fällt noch verletzungsbedingt aus – war der Österreicher klarer Favorit. Rasmussen spielte unbeschwert auf und bot phasenweise recht gut Paroli, doch Fegerl gewann ohne Satzverlust. Danach lief Patrick Franziska auch gegen Simon Gauzy zur Höchstform auf; zwar machte 23-jährige Franzose im TTF-Trikot zweimal einen Satzrückstand ausgleichen, doch im fünften Durchgang hatte er sein Pulver verschossen.
Premiere für Fegerl/Calderano
Folglich entschied zum zweiten Mal in dieer Saison das Doppel bei einem TTF-Spiel über Sieg und Niederlage – und da bot Ochsenhausen die klar bessere Formation auf: Hatten gegen Grünwettersbach Stefan Fegerl und Jakub Dyjas den entscheidenden Punkt geholt, waren es diesmal Fegerl, Europameister im Doppel 2015, und Hugo Calderano. Das TTF-Doppel beherrschte das Saarbrücker Duo Darko Jorgic/Tobias Rasmussen nach Belieben und wirkten beim 3:0 so, als würden sie bereits jahrelang zusammenspielen. Dabei war es die Premiere. „Wir konnten das Doppel im Training nicht testen, da Stefan erst am Donnerstag vom Länderspiel zurückgekommen ist“, sagte Mazunov. „Aber ich wusste, dass beide überragende Doppelspieler sind, deswegen hatte ich ein sehr gutes Gefühl.“Das Gefühl trog nicht.
Ochsenhausen – Saarbrücken 3:2. Die Spiele: Simon Gauzy – Darko Jorgic 11:4, 11:9, 4:11, 11:9; Hugo Calderano – Patrick Franziska 11:9, 12:14, 11:7, 8:11, 11:13; Stefan Fegerl – Tobias Rasmussen 11:9, 12:10, 11:8; Gauzy – Franziska 8:11, 13:11, 7:11, 11:8, 5:11; Calderano/Fegerl – Jorgic/ Rasmussen 11:4, 11:7, 11:9.