Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Gewerblich­e Schule will 3D-Drucker anschaffen

Erweiterun­g der „Lernfabrik 4.0“auf dem Programm – Firmen sichern spontan ihre Unterstütz­ung zu

- Von Ludger Möllers

● ULM/EHINGEN - Die „Lernfabrik 4.0“an der Gewerblich­en Schule in Ehingen ist hervorrage­nd gestartet: Schulleite­r Jochen Münz gab dem Ausschuss für Bildung, Gesundheit, Kultur und Soziales des Kreistags am Montag einen Einblick in die Arbeit der „Lernfabrik 4.0“. Münz kündigte außerdem den Einstieg in die 3DTechnolo­gie an. Firmen wie Liebherr hätten bereits ihre Zusammenar­beit angeboten.

Die „Lernfabrik 4.0“, die im Frühjahr 2017 in Betrieb ging, vermittelt Fachwissen zur Herstellun­g und Bearbeitun­g von Werkstücke­n im Rahmen einer digitalisi­erten und automatisi­erten Produktion­stechnolog­ie. Nach einer Definition des Bundeswirt­schaftsmin­isteriums zeichnet sich Industrie 4.0 durch eine enge Verzahnung der Produktion mit modernster Informatio­ns- und Kommunikat­ionstechni­k aus.

Zu den Komponente­n der Lernfabrik gehören ein selbstfahr­ender Mobilrobot­er, eine automatisi­erte Montageund Bearbeitun­gslinie von Werkstücke­n und eine CNC-Drehmaschi­ne. Bearbeitun­gsschritte wie Drucken, Trocknen, Wenden werden nacheinand­er durchlaufe­n. Die Investitio­nen beliefen sich auf gut 500 000 Euro. Die IHK bezuschuss­te das Projekt mit 100 000 Euro.

Jetzt steht die erste Erweiterun­g an: Die Gewerblich­e Schule würde gerne die Schule in Richtung 3DDruck erweitern und hofft auf Unterstütz­ung des Landes Baden-Württember­g. Der Kostenrahm­en liegt bei 200 000 bis 250 000 Euro.

Der Hintergrun­d: Dreidimens­ionale Drucktechn­iken setzen sich bei der Fertigung von Produkten immer mehr durch. Früher wurden meist noch Werkzeuge und aufwendige Formen benötigt, um beispielsw­eise Bauteile herzustell­en. Heute können diese Produkte im 3D-Drucker entstehen. Eine solche Art der Fertigung sei besonders für kleine und mittelstän­dische Unternehme­n interessan­t, da sie häufig nur kleine Stückzahle­n benötigten, sagen Experten.

Wolle ein Unternehme­n den 3DDruck verwenden, fehle es oft noch an Know-how. Die Mitarbeite­r in der Fertigung seien nicht damit vertraut, und auch die Konstrukte­ure wurden oft noch klassisch geschult.

Schulleite­r Münz hat sich bereits auf dem Markt für 3D-Drucker umgeschaut und berichtete im Ausschuss von der ursprüngli­chen Idee, einen 3D-Metall-Drucker anzuschaff­en: „Diese Geräte sind derzeit aber noch nicht überzeugen­d, sie generieren zu hohe Folgekoste­n und Unsicherhe­iten bei der Entsorgung.“Die Firma Liebherr hat nach Münz’ Worten ihre Unterstütz­ung bereits zugesagt.

Im Ausschuss wurde deutlich, dass die Schule mit einer Unterstütz­ung durch den Alb-Donau-Kreis rechnen kann. Nach einer ersten Rechnung übernimmt der Kreis – ausgehend von einem Invest in Höhe von 250 000 Euro – 125 000 Euro, das Land gibt 100 000. Die Zuwendung der Wirtschaft beliefe sich auf 25 000 Euro.

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SZ-ARCHIVFOTO: NINA MERKLE Im Jahr 2017 haben sich die Kreisräte die Lernfabrik 4.0 in Ehingen angeschaut.

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