Feierliche Amtseinführung als Diakon im Münster
Johannes Hänn ist seit 1. August hauptamtlich in der Seelsorgeeinheit Marchtal tätig
● OBERMARCHTAL - Im Münster in Obermarchtal hat am Sonntag die feierliche Amtseinführung von Johannes Hänn als hauptamtlicher Diakon der Seelsorgeeinheit Marchtal, zu der fünf Kirchengemeinden gehören, stattgefunden. Diakon Ulrich Letzgus aus Reutlingen überbrachte das Grußwort von Bischof Gebhard Fürst. Unter Beteiligung des Kirchenchors und der Kinderkirche entwickelte sich ein frohes Fest, das mit dem Lied „Wäre Gesanges voll unser Mund“endete, das sich Johannes Hänn gewünscht hatte.
Eine schönere Kulisse zur Amtseinführung als Diakon als das Münster in Obermarchtal könnte man sich kaum wünschen, dazu herrschte Kaiserwetter. Der Einzug von Diakon Hänn, gemeinsam mit Pfarrer Gianfranco Loi, dessen Vorgänger Pfarrer Jürgen Dolderer und Diakon Ulrich Letzgus wurde begleitet von der Gesamtheit der Ministranten. Das Lied „Unser Leben sei ein Fest“erklang, und Pfarrer Loi zeigte sich hoch erfreut, dass gut ein Jahr nach seiner eigenen Investitur nun mit dem Eintritt von Johannes Hänn in den hauptamtlichen Diakondienst alle pastoralen Stellen der Seelsorgeeinheit voll besetzt sind. Pfarrer Jürgen Dolderer empfand es als große Ehre, vor dem Bischof zu Wort zu kommen, und überreichte Diakon Hänn eine Krankenbursa, die er selbst zu einem Dienstjubiläum in Obermarchtal geschenkt bekommen hatte, mit der ausdrücklichen Bitte, besonders für die Kranken in der Gemeinde da zu sein.
Diakon Ulrich Letzgus verlas das Grußwort von Bischof Gebhard Fürst, der insbesondere darauf verwies, dass zur Seelsorgeeinheit Marchtal die Kirchengemeinden St. Petrus und Paulus Obermarchtal, St. Andreas Untermarchtal, St. Michael Neuburg, St. Sixtus Reutlingendorf und St. Urban Emeringen gehören.
Pfarrer Loi, der das vergangene Jahr zu den besten seines Lebens zählte, begrüßte Johannes Hänn sichtlich herzlich als neuen Kollegen. Er nannte die von Johannes Hänn getragene Stola ein Symbol seines Auftrags an den Armen und Notleidenden.
Am Rande der Amtseinführung unterzeichneten die Vertreter der Kirchengemeinderäte aller fünf Gemeinden eine Kooperationsvereinbarung, die die Zusammenarbeit aller Räte in der Seelsorgeeinheit besiegelt. Pfarrer Loi nannte dies „gut aufgestellt mit Diakon und Kooperation“.
Johannes Hänn berichtete in seiner Ansprache, dass er in einer katholische Familie geboren wurde, und über den Ministrantendienst zur Vorbereitung von Jugendgottesdiensten gelangte. Er wurde in den Ehinger Kirchengemeinderat gewählt und hatte Kontakt zu den Franziskanern in Wangen. Zu einem Eintritt dort ist es nie gekommen, obwohl er deren Bitte, eine Berufsausbildung zu absolvieren, erfüllt hat, in seinem Fall jene als Krankenpfleger. Zusatzausbildungen und Kontakt zu Schamanismus, Hypnose und Grenzerfahrungen brachten ihn weiter und als er bereits in Rechtenstein wohnte, begann er mit 40 Jahren das Studium der Theologie, „nur für sich“.
Als er gebeten wurde, neben seiner Arbeit in der Klinik Zwiefalten Diakon im Zivilberuf zu werden, willigte er jedoch ein, und seit 1. August ist Johannes Hänn nun hauptberuflicher Diakon. Damit kann er das Evangelium verkünden und predigen, die Taufe spenden, kirchliche Trauungen und Begräbnisfeiern leiten, Wortgottesdienste feiern, die Kommunion und Segnungen spenden. Dem Pfarrer vorbehalten bleibt die Krankensalbung.
Die Kinder der Kinderkirche scharten sich um den Diakon beim Vaterunser und sangen als Überraschung und Willkommenslied „Heut ist ein Tag, an dem ich singen kann“. Der Kirchenchor unter Leitung von Gregor Simon, sorgte für eine feierliche Umrahmung der Messe. Im Anschluss waren alle Besucher zum Umtrunk in den Torbogensaal eingeladen.