Hilfe vom Sportgericht
Fußball, Regionalliga Südwest: Punktabzug für Mannheim – Ulm empfängt Hoffenheim II
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ULM - Sportlich ist der SV Waldhof Mannheim das Maß der Dinge in der Fußall-Regionalliga Südwest. Zehn Spiele, acht Siege, ein Unentschieden und nur eine Niederlage bedeuten den sicheren ersten Platz in der Tabelle. Der SV steht vor dem SSV Ulm 1846 Fußball, der einerseits für die bislang einzige Niederlage der Mannheimer verantwortlich ist und andererseits am Dienstag seinen Rückstand auf Waldhof verkürzte – ohne eine Minute auf dem Platz gestanden zu haben. Mannheim wurden vom Sportgericht des Deutschen Fußballbundes (DFB) drei Punkte abgezogen. Beim Relegationsspiel um die 3. Liga gegen den KFC Uerdingen hatten Mannheimer Fans Pyrotechnik gezündet. Es gab mehrere Verletzte.
Die Entscheidung des Gerichts ist ein Novum, denn noch nie zuvor wurde eine Mannschaft sportlich für die Vergehen ihrer Anhänger bestraft. Punktabzüge hatte es bisher nur für Verstöße gegen Lizenzbestimmungen gegeben. In einem früheren Urteil sollten den Kurpfälzern sogar neun Punkte abgezogen werden, doch dagegen hatte der Verein Einspruch eingelegt. Neben dem Punktabzug trifft das Team zudem eine Geldstrafe in Höhe von 25 000 Euro. Laut der Deutschen Presseagentur prüft der Verein aber weitere juristische Schritte.
„Nicht auf Mannheim schauen“
Bleibt es bei dem Urteil, wärend die Spatzen der größte Nutznießer. Drei Punkte stehen sie jetzt nur noch hinter dem Primus auf Platz zwei. Für Ulms Trainer Holger Bachthaler ändert das aber nichts: „Wir brauchen nicht auf Mannheim zu schauen“, sagte er. „Es bringt nichts, nach zehn Spieltagen mit dem Träumen anzufangen.“Dafür sei die Qualität in der Liga zu ausgeglichen.
Das Urteil des DFB alarmierte auch andere Mannschaften, denn nun sind sportliche Strafen für Fanausschreitungen nicht mehr ausgeschlossen. Ob das Strafmaß angemessen ist, möchte Bachthaler nicht bewerten. Aus sportlicher Sicht sei es auf der einen Seite zwar bitter für die Mannheimer. Auf der anderen Seite seien es aber „Vorkommnisse gewesen, die nicht alltäglich sind“.
Braig und Stoll fehlen weiterhin
Am Freitag, 28. September, 18 Uhr, bekommen die Spatzen die Chance, mit Mannheim gleichzuziehen. Zu Gast im Ulmer Donaustadion ist die TSG 1899 Hoffenheim II, die sich derzeit in der Liga im Aufwind befindet. Es ist die dritte Bundesliga-Reserve in Folge, mit der es die Ulmer zu tun bekommen. Dafür stehen Bachthaler wieder einige personelle Optionen zur Verfügung. Nur David Braig und Lennart Stoll fehlen weiterhin verletzt. Michael Schindele wird wohl wieder im Kader der Ulmer Spatzen stehen.
Der Zugang Albano Gashi (siehe Text unten) wird dafür laut Holger Bachthaler keine Rolle spielen. Ihm fehlt der Spielrhythmus, weil er beim FC Ingolstadt II zuletzt nicht zum Einsatz gekommen war. Gashi sei ein Mann für die Zukunft, sagte Bachthaler. „Er wird ein wertvoller Spieler sein.“Für Aron Viventi, Adrian Beck und Lukas Hoffmann wird es eine besondere Partie werden. Alle drei spielten schon bei Hoffenheim.