Kalifornisches Feeling für den Herbst
„Young Romance“von Roosevelt liefert viel Indiepop mit hohem Tanzpotenzial
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RAVENSBURG - Vor beinahe zwei Jahren sorgte Marius Lauber unter dem Künstlernamen Roosevelt mit seinem selbst benannten Debütalbum für viel (Tanz-)Begeisterung. Seine Songs „Fever“und „Moving on“wurden millionenfach auf Spotify gehört und bei den Radiostationen weltweit hoch und runter gespielt.
Jetzt hat der 27-jährige Kölner nachgelegt – und festigt auf „Young Romance“(City Slang) seinen eigenen Sound. Der klingt nun weniger nach Electro, sondern mehr nach Indiepop („Lucia“), der auch mal etwas langsamer („Better Days“) daherkommt oder ein wenig auf DaftPunk-Funk („Shadows“) setzt – aber immer herrlich tanzbar ist. „Während der Aufnahmen wollte ich den Sound und den Vibe, für den Roosevelt steht, festsetzen“, erklärt Lauber, der sich dafür Chris Coady ins Boot holte.
Herausgekommen ist ein weniger künstlicher Sound, der persönlich und ehrlich wirkt. Das mag an den Vintage-Synthesizer und akustischen Percussion-Instrumenten liegen, die den zwölf Tracks einen Hauch von 80er-Jahre-Synths und 70er-Jahre-Disco-Grooves verleihen.
Musik zum Tanzen und Träumen
Besonders angenehm: Roosevelt gelingt es, mehr aus den Synthies herauszuholen, als sie nur als in Dauerschleife laufende Klangwände durch den Song wabern zu lassen: Mal dienen sie als Taktgeber („Illusions“), mal sorgen sie dekorativ für die richtige Atmosphäre („VR Love“).
Gesanglich hält sich der 27-Jährige zurück, legt lieber Wert auf die Musik, die zum Tanzen ebenso einlädt wie zum Träumen oder Chillen. Hier kommt die Sonne Kaliforniens, wo das Album fertig produziert wurde, zum Vorschein. Insgesamt vermittelt „Young Romance“eine wunderbare Leichtigkeit, ohne seicht zu sein – perfekt geeignet, um noch viel Sommerfeeling in den Herbst hineinzutragen.
Anspieltipps: „Under The Sun“, „Illusions“, „Pangea“, „Shadows“und „Getaway“.
Live: 25.10. München, Muffathalle; 28.10. CH-Zürich, Mascotte